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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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wahrhaftig heiß errötete. „Und … und warum hat er dich dann aufgesucht?“
    „Sagte ich denn, er hätte mich aufgesucht? Nein! Ich traf ihn bei White’s, und sicher werde ich ihn dort und auch anderswo immer wieder einmal treffen – außer, du würdest mir verbieten, mit ihm zu reden.“
    Wütend funkelte sie ihren Bruder an. „Das hast du absichtlich gemacht! Ich sollte etwas ganz Bestimmtes denken, obwohl ich daran überhaupt nicht denken wollte. Stimmt’s?“
    Rafe schlug seine langen Beine übereinander. „Charlotte hat recht, deine Gedankengänge sind wirklich völlig verdreht. Warum der Mann dich heiraten will, ist mir ein Rätsel.“
    „Du sagtest doch, er hätte nicht gefragt!“
    „Schon, aber ich sagte nicht, dass er nicht davon gesprochen hätte. Als sein Freund sollte ich ihn vielleicht zur Vernunft bringen, aber er scheint absolut entschlossen, der arme, irregeführte Mann. Ah, da sind wir ja!“
    Er stieß die Wagentür auf, wartete aber, bis ein Lakai den Tritt heruntergelassen hatte, und half dann seinen Schwestern aus dem Wagen.
    „Meine jungen Damen, ich führe euch nun in den Ballsaal und ziehe mich dann zurück. Ein paar Freunde erwarten mich im Spielzimmer zum Whist. Um Mitternacht komme ich euch holen. Übrigens, Lydia, hörte ich von Viscount Yalding, dass er von dir alles über Elgins Sammlung erfahren möchte. Und du, Nicole, benimm dich, und wenn dir das nicht gelingt, sei wenigstens diskret. Wenn sich dir also der Marquis präsentiert, und das wird er, soweit ich weiß, schrei ihn nicht gleich an wie ein Fischweib, hörst du?“
    Beinahe hätte Nicole sich geweigert, auszusteigen, doch das wäre nur ein weiterer Beweis dafür, wie eigensinnig sie sein konnte, und das wussten sowieso alle. Außerdem war Lucas wahrscheinlich längst hier, und wenn sie nicht hineinging, konnte sie ihn nicht umbringen. Und das wollte sie gerade dringend.
    Auf der pompösen Marmortreppe, an deren Kopf Lady Hertford stand, um ihre Gäste zu begrüßen, herrschte dichtes Gedränge, sodass es kaum vorwärts ging. Am liebsten hätte Nicole sie alle beiseite geschoben, weil sie es kaum erwarten konnte, Lucas gegenüberzutreten.
    Doch anscheinend gehörte Lady Hertford zu den Gastgeberinnen, die eine Gesellschaft erst für erfolgreich hielten, wenn die Besucher sich dichter drängten als auf dem Markt. Während also Nicole mit ihren Geschwistern nur mühsam Stufe um Stufe vorwärts kam, hatte sie genug Zeit, in Gedanken diverse verbale Attacken durchzuspielen und wieder zu verwerfen. Als schließlich die Minuten sich zu einer halben Stunde dehnten, hatte ihr Ärger sich zu Verlegenheit gewandelt, und nach weiterem Aufschub dachte sie nur noch, dass sie Lucas alles gewähren würde, wenn er sie nur aus dieser Menge retten und ihr ein kühles Getränk beschaffen würde.
    Sie entdeckte ihn, kaum dass sie von ihrer Gastgeberin begrüßt worden waren. Er stand zusammen mit Viscount Yalding nahe der Tür. „Komm, Lydia“, sagte sie und zog ihre Schwester mit sich in den Saal. „Siehst du sie? Sie haben schon Limonade für uns besorgt! Einem Mann, der so umsichtig und rücksichtsvoll ist, kann ich jede Sünde vergeben.“
    „Also wirst du ihm nicht das Fell über die Ohren ziehen, weil er Rafe gesagt hat, dass er dich heiraten wird?“
    „Ich sagte vergeben, nicht vergessen. Du bist doch nicht empört, wenn der Marquis und ich für eine Weile unauffällig verschwinden?“
    Lydia lächelte unergründlich. „Da er dich heiraten wird, nein.“
    Sieh da, dachte Nicole, meine ruhige, artige, wohlerzogene Schwester, die keiner Fliege etwas zuleide tun kann! „Du amüsierst dich über mich, nicht wahr?“
    „Nein, das nicht, aber ich will zugeben, dass ich es genieße, dich einmal verwirrt zu sehen. Du bist immer so selbstsicher, so alles beherrschend, hast ein Talent dafür, immer alles nach deiner Nase gehen zu lassen. Dank Lord Basingstokes kannst du nun vielleicht verstehen, wie wir minderen, nicht so selbstsicheren Sterblichen uns fühlen. Tut dir vielleicht ganz gut.“
    Nicole vergaß ihren Durst. Abrupt blieb sie stehen und wandte sich Lydia zu. „Du klingst, als wäre ich ein Monster. Und herrisch. Wie hast du mich die ganze Zeit ertragen?“
    „Nein, so meine ich es nicht“, sagte Lydia. „Ich finde dich einfach wunderbar. Du hast immer alles gewagt. Du erträumst dir alles. Ich bin nur der langweilige Blaustrumpf, dem nicht einmal im Traum einfallen würde, etwas Ungewöhnliches zu

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