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Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Titel: Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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Unterricht konzentrieren konnte – zermürbend, da ich sie irgendwie schrecklich vermisste. Mittlerweile gewöhnte ich mich schon fast an das Gefühl nicht vollständig zu sein, wenn sie nicht bei mir war… trotzdem – sie fehlte mir.
     Endlich ertönte der Gong zur Mittagspause. Diesmal wartete sie nicht wie erhofft vor meinem Unterrichtsraum auf mich. Enttäuscht setzte ich, umringt von meinen Kumpels, den Weg zur Mensa alleine fort. Nach, für mich endlos langen Sekunden, entdeckte ich sie schließlich im Menschengewühl. Sie kam mit ihrem Tablett, wie auch die Tage zuvor, auf unseren gemeinsamen Tisch zu und lächelte mich an.
     Sie ließ sich neben mir nieder, schlürfte ihren immer noch dampfenden Kaffee und lauschte den Gesprächen am Tisch ohne den Blick von mir abzuwenden.
     Irgendwann verpasste mir Joe unter dem Tisch einen Tritt. Als ich zu ihm aufblickte, hob er die Brauen und senkte leicht, für andere nichtssagend, den Kopf in Richtung vorne links. Ich folgte seiner Kopfbewegung, genauso unauffällig, mit den Augen und landete an Tess’ Tisch. Sie wiederum starrte an unseren Tisch. Die Hände lagen zu Fäusten geballt neben ihrem Tablett und sie fixierte uns mit vor Wut zusammengekniffenen Augen. Ich kannte diesen Gesichtsausdruck nur zu gut bei ihr. Ob diese Wut allerdings mir galt oder eher der Neuen, die so unverkennbar an mir zu hängen schien wie eine Klette, wusste ich nicht.
     ››Können wir heute zusammen Hausaufgaben machen?‹‹, fragte mich Savannah unvermittelt und lenkte mich so von Tess ab. ››Ich bin nicht so gut. Einigen Stoff hatte ich in meiner alten Schule noch gar nicht und du scheinst keinerlei Schwierigkeiten damit zu haben.‹‹
    Flehend sah sie mich an. Shit – ich konnte ihr einfach nicht widerstehen.
     ››Klar‹‹, nickte ich.
     ››Gut, dann komm ich nach dem Mittagessen bei dir vorbei, ist das ok für dich?‹‹ Ich nickte erneut. Zimmer aufräumen war mein erster Gedanke und schon gongte es zu unseren letzten drei Stunden, die wir leider auch in getrennten Klassenzimmern verbrachten.
     Was hatte dieses Mädchen nur an sich, das mich so in ihren Bann zog? Mein Vorhaben, mich vom weiblichen Geschlecht dieser Schule fernzuhalten, bröckelte mittlerweile massiv. Das Erbärmlichste daran war allerdings, dass mir dieser Umstand gar nichts mehr ausmachte. Wenn sie bei mir war, fühlte ich mich einfach rundum gut. Wohl auch deswegen, weil die echte Savannah meinem Gehirn eine Pause von der virtuellen gönnte.
     Die letzten fünf Minuten rutschte ich unruhig auf meinem Stuhl hin und her, bereit sofort aufzuspringen, wenn uns die Schulglocke in unser wohlverdientes Wochenende entließ. Ich war schnell, aber diesmal erwarte mich wieder keine Savannah vor unserem Klassenzimmer. Erneute Enttäuschung machte sich in mir breit, als ich mich antriebslos von dem Schülerstrom Richtung Ausgang treiben ließ. Kaum hatte ich den Haupteingang durchquert, ging es mir aber schlagartig besser. Da stand sie, schon lässig an meine Maschine gelehnt und wartete auf mich. Während Ian zu seinem Auto abbog, zischte er mir noch – ››Lass es krachen, Kumpel‹‹, zu.
     Er hatte recht, ich musste mich dieses Wochenende um mein Problem kümmern, sonst würde ich noch verrückt.
     ››Schön dich zu sehen Nic, ich hab’ dich schon vermisst.‹‹
    Sie hatte mich vermisst…?
     ››Du hast was – mich vermisst?‹‹
    Mist, hatte ich das laut gesagt?
     ››Ja, ich hab dich vermisst‹‹, wiederholte sie mit einem Lächeln um die Lippen das meine Knie weich werden ließ.
     ››Ähm …‹‹, druckste sie ein wenig herum. ››Was meinst du… könnte ich vielleicht gleich mit zu dir?‹‹
     ››Was… äh… ja klar, kein Problem.‹‹
    Und wer räumt nun bitte schnell noch mein Zimmer auf, schoss es mir durch den Kopf… das musste anders werden… Zimmer nur noch gesäubert verlassen.
     ››Erde an Nic… Hallo?‹‹
    Ich sah auf.
     ››Weißt du, bei mir ist niemand zu Hause… und na ja… da dachte ich, wir könnten uns vor den Hausaufgaben einen schönen Nachmittag machen. Ein wenig zusammen abhängen – einfach chillen… was meinst du?‹‹
     ››Klar, steig auf. Nächster Halt bei mir‹‹, scherzte ich.
     Die gesamte Fahrt nach Hause grübelte ich, wie der Mittag wohl verlaufen würde. Wollte sie etwas mit mir besprechen oder wollte sie wirklich nur so mit mir zusammen abhängen…? Oder – mein Magen zog sich bei dem Gedanken

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