Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
auf. Während der gesamten Heimfahrt malte ich mir einige, für mich grausame Geschichten aus, die sie mir erzählen wollte. Wir sollten reden… was hatte der Satz zu bedeuten? Dazu kein kitzelnder Kuss in meinem Nacken… sie hatte mich nicht geküsst – wieso? Dass dies kein normales Gespräch werden würde, war mir nun klar, nur wusste ich nicht, wie grausam es für mich werden würde.
Wieder einmal waren wir viel zu schnell zu Hause angekommen. Eigentlich konnte ich es in letzter Zeit ja kaum erwarten mit ihr alleine zu sein, aber jetzt gerade wollte ich nicht hören, was sie mir zu sagen hatte. Da ich nicht wusste, ob ich mir heute noch einmal ein bisschen den Wind um die Nase blasen lassen wollte, ließ ich die Blade einfach vor unserem Haus stehen und wir gingen hinein. Noch war niemand außer uns da. Meli hatte heute den ganzen Tag Schule, Mom und Dad, na ja… die beiden steckten wie immer in ihrem Reisebüro fest.
Mit zwei Dr. Pepper bewaffnet, gingen wir in mein Zimmer. Savannah steuerte wie selbstverständlich mein Bett an, aber danach war mir nicht zumute, nicht jetzt. Lägen wir beide erst einmal darin, würde ich sie heute mit Sicherheit nicht mehr gehen lassen. Außerdem war mir im Moment nicht nach Kuscheln zumute.
Ganz ehrlich… Ich wollte, dass es vorbei war, diese ganzen Beichten über sich und ihr Leben. Für einen kurzen Moment hasste ich, was sie war.
Noch einmal atmete ich tief durch. Nein… ich hasste es nicht… was dachte ich da nur. Wäre es anders, dann wäre sie nicht das Mädchen, das ich so abgöttisch lieben würde.
Gedankenverloren steuerte ich meine Anlage an und startete den CD–Player. Schon erklang ‚Metro Station mit forever Seventeen’. Ich setzte mich in meinen Lieblingssessel, um sie zu beobachten. Aber ich musste nicht lange warten. Ohne etwas zu sagen, erhob sich Savannah aus meinem Bett, kam zu mir herüber und kniete sich vor mir auf den Boden.
Sie sprach nicht – starrte mich nur an. Ok, sie hatte mal wieder gewonnen. Ich hielt es nicht weiter aus … ich musste es wissen.
››Noch mehr Geheimnisse?‹‹, fragte ich matt.
Sie nickte.
››Was glaubst du‹‹, begann sie, ››was meine Eltern denken, besonders mein Vater, wo ich seit gestern Mittag war?‹‹
Hmm, diese Frage war durchaus berechtigt und ich musste gestehen, darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht.
››Ich weiß es nicht‹‹, gab ich schulterzuckend zu. ››Was hattest du ihnen denn erzählt?‹‹
››Zuerst gib mir bitte deine Hände.‹‹
Als ich sie ihr reichte, hatte ich wieder das Gefühl in einem Schraubstock festzusitzen. Noch einmal küsste sie mich und ich wartete schon darauf, dass sie ihr Äußeres wieder einmal vor mir wandeln würde. Aber dann sagte sie etwas, das sich wie Feuer in mein Gehirn einbrannte.
››Sie dachten, ich wäre bei meinem Verlobten Alex.‹‹
Nun verstand ich auch den Schraubstockgriff. Sie befürchtete, ich würde mich ihr entziehen. Was ich auch getan hätte, hielte sie mich nicht so verdammt fest.
››SCHEIßE Sav, wieso bist du nur so stark?‹‹, fluchte ich.
In dem Wissen, dass sie mich so schnell nicht loslassen würde, sackte ich einfach, wie ein geschlagener Hund, in mich zusammen. Verlobter… Shit, sie hatte einen Verlobten. Sie saß weiterhin zu meinen Füßen, hielt meine Hände ausbruchssicher in ihren und beobachtete mich ohne ein weiteres Wort dazu zu sagen.
››Also… WAS soll das alles hier? Antworte – SOFORT‹‹, knurrte ich. Ungerührt starrte sie mich weiterhin nur an.
››Eben noch, in der Schule, machst du einen auf eifersüchtige Freundin und nun kommst du mir mit einem Verlobten. Hallo??? Geht’s noch? Antworte – verdammt!‹‹
Nichts, kein Wort der Entschuldigung oder Ausflüchte kamen über ihre Lippen. Sie wartete noch eine weitere Ewigkeit in der gleichen Stellung, stumm vor mir kniend, bevor sie ihre Sprache wieder fand.
››Und, hast du dich beruhigt?‹‹
››Ja!‹‹ Das hatte ich wirklich, nur leider machte ihre Frage das auch gleich wieder zunichte.
››Würdest du mich bitte loslassen?‹‹, fauchte ich sie an.
››Und du machst auch keine Dummheiten?‹‹
Ich antwortete nicht auf diese Frage, denn ich wollte sie nicht belügen. Dennoch lockerte sie langsam ihren festen Griff. Und je mehr sie locker ließ, desto weniger Kampfgeist zeigte ich. Sie war verlobt, was konnte ich da tun? OMG, mir wurde
Weitere Kostenlose Bücher