Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
vor mir… in den Zügen konnte ich immer noch Savannah erkennen, aber diese hier, hatte braune gegerbte Haut, die mit mehr Falten durchzogen war, als ich sie von meiner Großmutter kannte. Sie war etwas kleiner und die Haltung war jetzt gekrümmter. Auch hatte sie nun silbernes Haar, das ihr aber immer noch bis zur Hüfte reichte. Darüber hinaus Altersflecken an den Händen und alles in allem, könnte diese Frau vor mir, jetzt wirklich irgendjemandes Großmutter sein.
Ich musste mich setzen – aber wohin? Da hier sicherlich nirgends ein Stuhl aufzutreiben war, ließ ich mich einfach da hinsinken, wo ich gerade stand. Wenigstens landete ich weich auf moosigem Grund.
Ich wusste sie würde sich, wie so oft, gleich wieder zurück verwandeln. Also hielt ich mir einfach die Augen zu, denn ich musste sowieso gerade meinen Kopf stützen – um mich herum drehte sich nämlich alles. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihre Beichten jemals besser verkraften würde. Eine Hand berührte die meine und zog mich wieder auf die Beine.
››Savannah!‹‹
Jung – blond – schön. Diesmal war ich es, der den Kuss forderte. Ich liebte sie, aber an einiges musste ich mich immer noch gewöhnen.
››Und… was sagst du dazu, wäre das nicht die optimale Lösung, wir könnten so immer unauffällig zusammen sein. An jedem Ort, egal wie lange.‹‹
››Ich liebe dich Savannah, auch für das, was du anscheinend für mich tun würdest. Du würdest für mich altern… ich würde mit dir zusammen sein können, das ist es, was ich begehre.‹‹
Sie lächelte zufrieden.
››Aber was ist dann – was ist in vierzig Jahren oder in sechzig? Savannah – ich sterbe… irgendwann. Wenn ich nicht so ein Glück gehabt hätte, wäre ich schon diesen Sommer fällig gewesen.‹‹
Der Unfall war zwar schon Wochen her, aber bis vor Kurzem hatte ich immer noch Probleme, mich den ganzen Tag auf den Beinen zu halten. Dank Savannahs Zaubertrank gehörte dies zwar endgültig der Vergangenheit an, änderte aber nichts an der Tatsache selbst, dass ich irgendwann trotzdem ins Gras beißen müsste.
››Dann lasse ich dich zurück. Du hättest bis dahin alles für mich aufgegeben… das kann ich nicht zulassen.‹‹
Sie sah mich schon wieder an, als verstünde sie meine Bedenken nicht. Dann trat sie noch näher an mich heran und nahm mein Gesicht in ihre langen, schlanken Hände.
››NICOLAS…‹‹
Oh je – sie wurde ernst.
››Ich liebe dich du Dummkopf, glaubst du wirklich, du kannst einfach alt werden und mich dann so mir nichts dir nichts hier alleine zurück lassen, während du dich zu Gott verziehst?‹‹
Ich verstand nicht…
Sie küsste mich und hauchte mir danach – ››Ich werde mit dir sterben‹‹, ins Ohr.
PENG
Das wievielte Peng war das heute schon???
››WAS???‹‹
››Wir müssen nicht leben Nic, wir können sterben – wenn wir es wollen.‹‹
››DU… du willst sterben?‹‹
››Nur mit dir Nic – nach dir.‹‹
››WIE?‹‹
››Nun, es ist eigentlich ganz einfach. Wir entscheiden uns dafür, ganz bewusst. Vergiss nicht, im Grunde sind wir zu fast neunzig Prozent menschlich. Unsere Gabe… nein anders… lass unseren… Gen–Defekt einfach mal ganz außer Acht. Was bleibt dann schlussendlich übrig, na?‹‹
Mir schwirrte schon wieder der Kopf über all das, daher zuckte ich nur fragend mit den Schultern.
››Ein Mensch Nic, ein ganz normaler Mensch. Es ist so ähnlich, als wenn du nichts mehr essen würdest, dann…‹‹
››Dann würde ich verhungern‹‹, beendete ich ihren Satz.
››Genau, ohne Blut welken wir dahin, können unseren Organismus einfach nicht mehr aufrecht erhalten und verhungern. Allerdings gibt es bei uns noch ein kleines Manko an der ganzen Sache.‹‹
Warum auch nicht, dachte ich bei mir, anders wäre es ja auch zu einfach gewesen. Gebannt lauschte ich weiter ihren Ausführungen.
››Stell es dir vor wie einen inneren Mechanismus. Einmal den Entschluss dazu gefasst und den Prozess damit in Gang gesetzt, trinken wir kein Blut mehr. Wir können es aber auch schlichtweg nicht mehr.‹‹
Ungläubig sah ich sie an… ››Wieso?‹‹
››Selbst wenn wir uns noch einmal anders entscheiden wollten, ginge das nicht.‹‹
Ich war geschockt darüber, was sie sich da ausgedacht hatte, um mit mir zusammenbleiben zu können.
››Man kann diesen Entschluss also nicht
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