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Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Titel: Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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brachte… denn niemals würde ich mich ihrer Zärtlichkeiten freiwillig entziehen. Zu kostbar waren mir diese Momente.
     Ach, wie gut wir doch harmonierten… so verschieden und doch eins. Sie kam mir hinterher und drehte mich zu sich herum.
     ››Was ist mit dir?‹‹, fragte sie dennoch unschuldig, als ob ihr der Rest entgangen wäre.
     ››Ich werde altern Savannah, altern… du hingegen nicht.‹‹ Ich blickte ihr tief in die Augen, aber sie schien keineswegs traurig darüber zu sein.
     ››Ich kann altern Nic!‹‹
    Wieder ein PENG, diesmal aber eher positiv.
     ››Waaaaasssss – wie – warum? Wie geht das?‹‹
     ››Nun, ich wandle mich.‹‹
     Ok, das kannte ich schon, aber… ››Geht das auch in diese Richtung? Ich meine ja, ich kenne die andere Savannah, aber die ist genau so alt wie du jetzt… Du kannst wahrhaftig älter werden?‹‹
     ››Nicht wirklich Nic, aber es wird für jeden so aussehen.‹‹
     Sie dachte kurz über etwas nach, ich erkannte es an den zwei kleinen, süßen Fältchen auf ihrer Stirn.
     ››Kannst du heute Mittag auf mich verzichten?‹‹, fragte sie jetzt ganz neckend und ihre Lippen suchten schon wieder die meinen. Auch wenn ich mich schon so an die Nachmittage mit ihr gewöhnt hatte, so war es doch an der Zeit, loszulassen. Spätestens ab morgen blieb uns eh’ weniger Zeit füreinander, warum also nicht gleich heute damit beginnen. Also lautete meine Antwort – ››Ja‹‹, aber neugierig, wie ich war, fügte ich ein – ››Was hast du denn vor?‹‹, dazu.
     ››Nichts, aber ich möchte dir jetzt gerne etwas zeigen, und danach muss ich sicher mal wieder etwas trinken…‹‹
     ››Ohhhh ja – klar – trinken.‹‹ Ob ich sie dazu bewegen könnte, sich wieder an mir zu stärken? Wohl eher nicht.
     ››Willst du es sehen?‹‹, fragte sie und knabberte schon wieder herausfordernd in meiner Halsbeuge.
     Ich überlegte noch, ob ich Ja oder Nein sagen sollte, denn bei Savannah wusste ich nie, was ihr grade so in den Sinn kam. Und bei dem Gesprächsthema von eben war ich mir da nicht ganz sicher, ob ich zu dem, was sie mir zeigen wollte, überhaupt bereit war. Aber war ich das jemals gewesen – bereit für sie? Nein, wohl eher nicht.
     Ohne meine Antwort abzuwarten, ergriff sie meine Hand und zog mich hinter sich her, ab zu der alten Scheune neben dem See. Sie stieß die Tür auf, die sich, mit einem knarrenden Geräusch, Savannahs Kraft ergab.
     Die Hütte war innen ähnlich zerfallen wie außen. Einige der Ziegel fehlten und ließen die Sonnenstrahlen genauso wie den Regen hindurch. Die Mischung aus beidem ließ die Scheune nicht nur von außen, sondern auch von innen total vermoosen und irgendwie unwirklich wirken. Auch einige Fenster waren kaputt und die, die es nicht waren, erschienen so verwittert, dass man sie eigentlich hätte einschlagen müssen, sollte Licht hindurchfallen.
     Kaum war die knarrende Tür hinter uns zugefallen, war sie nicht mehr die Savannah, die alle hier im Ort kannten und die sie noch bis vor drei Sekunden war… Nein. Nun war sie blond und die Haare waren lang und glatt – nicht mehr schwarzhaarig gelockt, das Gesicht herzförmig – nicht oval und ohne es zu sehen, wusste ich, dass ihre Augen jetzt grün und nicht mehr blau waren. Sie blieb zwar genau so groß wie zuvor, nur war sie auf einmal bestimmt sieben Pfund leichter und die Bermudas rutschte ihr nun etwas nach unten und machte das Kleidungsstück eher zu einer Hüfthose.
     Noch ehe ich mich wieder an ihr anderes Äußeres gewöhnt hatte, drehte sie sich auf dem Absatz um und küsste mich. Was mich mal wieder um den Verstand brachte, so wie es das immer tat. Sie hatte so zarte Lippen, wie ich noch nie zuvor welche geküsst hatte, und ich hatte als Kapitän unseres hiesigen Footballteams schon viele Mädchen geküsst. Ok, daran sollte ich nun wohl lieber nicht denken.
     Und ihr Duft… der blieb zwar, wie er war, aber dennoch war er hier in der Hütte, mit all dem verrottenden Holz, noch viel intensiver, als draußen an der frischen Luft. Als sie von mir abließ – oder ich von ihr – ich weiß nicht genau, was zuerst eintraf, trat sie ein paar Schritte zurück und atmete tief ein.
     ››Mach die Augen zu‹‹, befahl sie und ich gehorchte ihr wie immer, innerlich gewappnet für das, was nun kommen möge.
 ››Jetzt, sieh mich an.‹‹
      Als ich die Augen wieder öffnen durfte, stand eine Frau von etwa achtzig Jahren

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