Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
du?‹‹, fragte ich sie genervt, während ich mich nun doch langsam zu ihr umdrehte.
Sie lächelte mich an. Dieses Lächeln… falsch, wie immer.
››Also Tess, spuck es aus. Was willst du? Ich hab nicht ewig Zeit.‹‹
Hinter uns pfiff Ian schon in der Tür zum Haupteingang und ich trat, wie um meinem letzten Satz Nachdruck zu verleihen, ungeduldig auf der Stelle. Das Gesicht immer noch zu Ian gewandt, sah ich sie im Türrahmen auftauchen. Zornesfalten legten sich auf Sav’s Stirn und ihre Nägel vergruben sich im Rahmen des Haupttores.
Dann ging alles sehr schnell.
Genau in dem Moment, in dem ich zu ihr und Ian loslaufen wollte, packte mich Tess am Arm. ››Bleib‹‹, hauchte sie nur Millimeter von meinem Ohr entfernt und hakte sich bei mir ein. Innerhalb von Millisekunden hatte Savannah Tess von mir losgerissen und sich auf sie gestürzt. Doch bevor Sav richtiges Unheil an Tess, zugegeben hübschem Gesicht, anrichten konnte, hatte ich sie schon von ihr herunter gerissen. Savannah wand sich in meiner Umklammerung, aber heute kam ich komischerweise gut gegen sie an.
››Savannah, Sav, Liebes… sieh mich an… SIEH MICH AN!‹‹, knurrte ich und stellte mich vor sie, um ihr den Blick auf Tess zu versperren. Sie gehorchte, sah mich an, wurde ruhiger. In ihren Augen blitzten Tränen. Ich nahm sie einfach fest in den Arm und sie hielt sich an mir fest.
››Woher wusstest du es?‹‹, wollte ich wissen.
››Ich habe euch beide zusammen gerochen. Dann hielt ich es einfach nicht mehr aus, ich musste nachsehen. Was will Sie von dir?‹‹
››Ich bin wieder in der Mannschaft, du weißt, dass Sie darauf steht.‹‹
Ein Grollen ertönte aus ihrer Kehle und ich hielt sie für einen Moment wieder fester, da ich fürchtete, sie könnte sich erneut auf Tess stürzen.
››Es ist vorbei, das musst du mir glauben und mir vertrauen.‹‹ Sie sah mich an und nickte. ››Aber es ist so schwer‹‹, schluchzte sie.
Während ich mich um Savannah kümmerte, war Ian zu Tess geeilt und half ihr auf. Wieder in der Senkrechten zischte sie – ››Lass mich‹‹, strich ihre Kleidung glatt und stürmte auf uns zu.
››Du Wahnsinnige‹‹, schrie sie an Sav gewandt. ››Man sollte dich einsperren, meinst du, er gehört dir alleine?‹‹
››Ja‹‹, zischte Sav schlangengleich zurück.
››Oh, da irrst du dich, Liebes. Er wird zu mir zurückkommen, wenn er dich satt hat und wenn ich selber dafür sorgen muss!‹‹
Wieder verfestigte sich mein Griff um Savannahs Arme, doch es geschah nichts. Sav sah mich nur an, küsste mich und zog mich dann Richtung Eingangshalle davon.
Tess ließen wir fluchend zurück.
Sav zitterte am ganzen Leib, aber sie schritt zügig voran. Ich begleitete sie zu ihrem Klassenzimmer, gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und übergab sie mit der Ausrede, dass ihr Übel gewesen sei, und sie deshalb erst jetzt zum Unterricht erschien, an ihren Klassenlehrer.
Danach machte ich mich zu meinem eigenen Unterricht auf. Ich plagte mich von Stunde zu Stunde und war erleichtert, als es zur Mittagspause gongte. Endlich. Ich musste wissen, wie es ihr ging und ich wollte vor Tess mit Sav zusammentreffen. Was nicht schwer war, da sie, wie fast immer, vor meinem Klassenzimmer auf mich wartete. Tess, auch gerade angekommen, beäugte uns, beim Hinausgehen wieder ganz genau. Ich wusste, sie führte erneut irgendetwas im Schilde… nur was?
››Hallo mein Schatz, alles in Ordnung bei dir?‹‹, wand ich mich Sav zu.
››Jetzt wo du da bist‹‹, lächelte sie.
Ich zog sie ganz nahe an mich heran und küsste sie flüchtig auf ihre Stirn. Danach legte ich einen Arm um ihre Taille und wir liefen gemeinsam zur Mensa. Tess’ stechender Blick immer noch in unseren Rücken.
››Ich habe nach dem Mittag vier Stunden Sport und du?‹‹
››Ich habe nur noch zwei Stunden‹‹, erwiderte sie. ››Aber ich warte, wenn ich darf. Ich würde dich gerne wieder spielen sehen.‹‹
Mich wieder spielen sehen…? Gedanklich spulte ich die Zeit zurück und erinnerte mich. Tasha hatte mir oder besser unserem Team öfter beim Spiel zugesehen.
››Klar, wenn du willst.‹‹
Ich freute mich, hoffte allerdings, dass es zu keinem Zwischenfall kommen würde, denn schließlich war Tess, als Cheerleader, auch anwesend. Aber vielleicht wollte sie ja gerade deshalb warten und nicht mich, sondern eher Tess im Auge
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