Wandel des Herzens (German Edition)
bevor er zwei und zwei zusammenzählte und meine Lüge durchschaute. Ich hatte keinen Gefährten und er war sehr knapp davor, das zu erkennen. „Ihr müsst jetzt gehen.“
„Bitte komm mit uns um den Semel zu treffen und seinen Dank entgegen zu nehmen.“
Auf keinen Fall! Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte meine Hand wegzuziehen.
Seine Finger griffen sofort fester zu, umklammerten mein Handgelenk und hielten mich fest. Unsere Augen trafen sich und er studierte mich. Er war nicht dumm und seine Instinkte waren gut, sonst wäre er nie zum Sheseru gewählt worden. Wenn ich kämpfen, wenn ich auch nur ein bisschen Furcht zeigen würde, dann würde er mich einfach gewaltsam raus schleifen und vor seinen Semel schleppen. Und sobald ich erst mal da wäre, käme die Wahrheit ans Licht. Logan Church würde sofort wissen, dass ich keinen Gefährten hatte.
Ich konnte einfach nicht riskieren zu ihm gebracht zu werden, daher versuchte ich Zeit zu gewinnen. Ich senkte meine Augen, starrte auf den Boden und versuchte – wie ich hoffte – reumütig auszusehen. „Ich würde ja mit Dir gehen, aber mein Semel wäre damit nicht glücklich. Es schickt sich nicht ohne ihn zu gehen.“
Durch meine Wimpern sah ich ihn nicken. Er erhob sich und ragte danach neben mir auf. „Natürlich, ich verstehe. Es wäre nicht schicklich wenn du ohne deinen Gefährten in der Gesellschaft eines anderen Semel wärst. Bitte entschuldige dass ich etwas so Unpassendes vorgeschlagen habe.“
Er dachte, dass ich mich auf uralte Regeln beziehen würde, die mir tatsächlich natürlich nichts bedeuteten. Aber das war okay so. Was auch immer ihn dazu brachte zu gehen, war für mich in Ordnung.
„Reah“, flüsterte er.
Als ich meine Augen hob, sah ich die Muskeln in seinem Kiefer arbeiten. Er wollte mich unbedingt zu seinem Semel bringen. War sich ziemlich sicher, dass ich über meine Umstände log, aber er konnte es natürlich nicht genau wissen. Und wenn er sich irrte und mich einfach mitnahm… seine Leben könnte durch einen solchen Fehler verwirkt sein.
„Ich habe noch niemals eine Reah gesehen, geschweige denn getroffen.“
„Wir sind sehr selten, daher kennst du meinen Wert für meinen Stamm.“
„Du bist wertvoll für uns alle, nicht nur für deinen Stamm.“
Ich nickte, obwohl ich das für kompletten Unsinn hielt.
„Man sagt dass ein Semel der seine Reah findet von Ra bevorzugt wird.“
Okay, was auch immer.
„Ein Semel der seine Reah gefunden hat, ist Semel-Re, der Sitz des Auges. Es ist ein großer Segen.“
„Segen“ wäre wohl nicht der Begriff den ich wählen würde. Keine Freiheit in der Wahl der Person die du liebst, nur ein Mix aus Chemie und Genetik und Schicksal der die Entscheidung für dich trifft. Ich wollte daran keinen Anteil. Wenn ich als stinknormale Katze zur Welt gekommen wäre, dann hätte ich wählen können wen immer ich gewollt hätte, aber da ich nun „gesegnet“ war, konnte jeder Semel der des Weges kam plötzlich mein Gefährte sein.
„Eine Reah kennt seinen Gefährten sobald sich die Augen treffen.“
„Ja, ich weiß“, sagte ich schnell und holte tief Luft. „Bitte richte deinem Semel viele Grüße aus.“
„Nenn mir den Namen deines Semels.“
Ich gab ihm den einzigen Namen den ich hatte. „Crane Adams“, sagte ich leise.
Er nickte und musterte mich noch mal von oben nach unten. „Und wer hat dir und deinem Gefährten sicheres Geleit zugesagt?“
„Euer Mann, Andrian Basargin, gab meinen Semel und mir seinen Namen in der Nacht als wir Delphine retteten“, ich hustete. „aber er hatte keine Ahnung, wer oder was wir waren.“
Er starrte mich weiter an, studierte mich, ohne ein Wort zu sagen. Ich trat einen Schritt zurück und da er scheinbar noch nicht bereit war zu gehen, fragte ich ihn nach seinem Namen.
„Mein Name ist Yuri, Yuri Kosa.“
„Es war ein Vergnügen dich kennenzulernen.“
„Das Vergnügen war ganz meinerseits, Reah, wirklich, ganz meinerseits.“
Ich dankte ihm bevor ich ihn noch mal bat zu gehen, da es komisch aussehen würde, wenn sie nach einer so deutlichen Konfrontation mit mir noch bleiben würden. Alle stimmten zu, außer Delphine. Sie wollte noch weiter mit mir reden, aber ich erklärte ihr, dass ich ja immer noch arbeiten würde. Sie gingen nachdem sie die Rechnung an der Bar bezahlt hatten und Ray fand mich eine halbe Stunde später, mal wieder beeindruckt, dass ich eine so explosive Situation so ruhig gelöst hatte. Er sagte mir, dass ich
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