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Wandel des Herzens (German Edition)

Wandel des Herzens (German Edition)

Titel: Wandel des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Calmes
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definitiv das Zeug zum Manager hätte. Bei den anderen Bedienungen war ich natürlich umso mehr ein Held, weil ich Owen zur Hilfe gekommen war und der Mann selbst dankte mir dann auch noch ein paar hundert Mal. Er hatte wirklich Angst gehabt, spätestens als der Verrückte ihn praktisch angefaucht hatte. Ich stimmte ihm zu, dass es alles in allem, eine gruselige Begegnung war.

Kapitel 4
    I CH LIEF MIT C RANE ZURÜCK zum Apartment nachdem wir beide einen frühen Feierabend eingelegt hatten. Er nannte mir jedes nur erdenkliche Argument warum wir dort bleiben sollten, statt den ersten verfügbaren Flug aus Reno raus zu nehmen.
    „Warum regst du dich darüber so auf?“, fragte er, während er versuchte mit mir Schritt zu halten. „Der Sheseru von Logan Churchs Stamm hat dich getroffen. Was soll daran so besonders sein?“
    „Verdammt!“
    „Vielleicht musst du den Typen einmal treffen, und dann? Du schaust ihn an, siehst dass er nicht dein Gefährte ist und damit endet die Geschichte. Ich werde nie verstehen warum du nicht einfach jeden Semel einmal triffst und dann ist es gut.“
    „Ich bin keine normale Reah. Was ist wenn sie versuchen mir wehzutun?“
    „Was ist wenn sie es nicht versuchen?“
    „Ich soll es einfach mal drauf ankommen lassen?“
    „Du sollst einfach mal den Arsch in der Hose haben.“
    „Fuck you“, schnappte ich. „Du musst nicht damit leben.“
    „Muss ich nicht?“
    Die Art und Weise wie er mich ansah, sauer und frustriert zugleich, setze mir wirklich zu.
    „Ich weiß dass ich selbst keine Prügel einstecken musste, aber dabei zuzusehen war auch kein Picknick.“
    Ich zuckte zusammen, denn die Erinnerungen an die Auswirkungen meiner Ankündigung dass ich nicht nur eine Reah wäre, sondern auch noch schwul, waren brutal. Ich wurde verprügelt und nackt am Straßenrand zurückgelassen. Nur Crane, der im Schutz der Dunkelheit kam um mich zu verstecken, hatte mich vor dem sicheren Tod gerettet. Mein Semel hatte meine öffentliche Folter für mein Schwulsein zugelassen und mein eigener Vater hatte mitgemacht und applaudiert. Als sie erfuhren dass ich überlebt hatte, wurde ich ausgeschlossen. Ich hatte seither mit niemandem aus dem Stamm gesprochen, nicht mit meinen Eltern, nicht mit meinem Bruder, nur mit Crane. Mein bester Freund hatte sich entschlossen mit mir zu einem Ausgestoßenen zu werden. Und wenn es auch niemanden sonst gab den es irgendwie kümmerte was aus mir wurde, dann war da immer Crane. Ich verdankte ihm so viel, denn nachdem er mein Leben an der Straße gerettet hatte, musste er mich davor retten wahnsinnig zu werden und mich in meinem Schmerz zu vergraben. Wenn ich mich umbringen würde dann hätten sie gewonnen, sagte er immer und das war natürlich keine Option.
    „Crane“, sagte ich leise, der Kloß in meinem Hals machte das Atmen schwer.
    „Vergiss es“, brummte er. „Was ich nicht verstehe, ist warum du dem Typen auch unbedingt deine Reißzähne zeigen musstest? Damit hat das alles angefangen.“
    „Ich wollte das nicht“, ich atmete kurz und heftig aus und beruhigte mich wieder ein bisschen. „Es ist passiert weil ich müde war, und ich bin müde, weil ich zu viel arbeite und ich arbeite so hart - für was? Ich werde sowieso wieder weggehen… verdammt!“
    „Du bist ein Idiot“, sagte er.
    „Ja, ich weiß.“
    „Was zum Himmel hast du Dir dabei bloß gedacht?“
    Ich war so sauer, dass ich fast nicht mehr klar denken konnte. Warum hatte ich einen so total idiotischen Fehler gemacht, Yuri Kosa meine Zähne zu zeigen? Er hatte damit angefangen und ich hatte noch gedacht dass es völlig hirnrissig war. Und danach war ich hingegangen und hatte genau die gleiche Dummheit begangen.
    „Zeig es mir!“
    Ich schaute ihn an. „Was?“
    „Deine Reißzähne, zeig sie mir… und deine Hände auch.“
    „Warum?“
    „Weil es schon so lange her ist, seitdem… Zeig es mir einfach.“
    Ich würde tun was immer notwendig war, damit die Dinge zwischen uns wieder normal wurden. Er war meine Rettungsleine und ich brauchte ihn, also zog ich meine Lippen zurück und zeigte ihm die Reißzähne, oben und unten, bevor ich meine Hand hob, so dass er die Klauen sehen konnte die dort waren, wo eigentlich meine Finger sein sollten. Ich hatte eine mittlere Form, eine teils Mann, teils Tier, Werpanther Form, die er nicht hatte. Wir sagten immer „Werpanther“ oder Gestaltenwandler, um uns selbst und die Wandlung zu beschreiben, aber nur ein Semel oder eine Reah hatte die

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