Wandel des Herzens (German Edition)
Ungewöhnliches aufgefallen. Aber dort, wunderbar zu sehen in dem Schnee vor dem Haus, sah man Tatzenabdrücke – riesige Tatzenabdrücke - die nur von einem sehr großen, sehr schweren Panther kommen konnten. Es gab außerdem Kratzspuren, Urinflecke und Katzenhaare an der einen Ecke als hätte sich eine Katze an unserer Haustür geschuppert. Da wir in den letzten Wochen immer nur im Dunklen gekommen und gegangen waren, hatte ich die Umgebung lange nicht mehr bei Tageslicht gesehen. Mir wurde bewusst, dass mein Besucher aus der Katzenwelt nicht erst seit gestern da war, sondern Crane und mich bereits seit einiger Zeit beobachtet hatte.
„Was soll ich sagen? Die anderen haben die Abdrücke schon seit einiger Zeit gesehen.“
„Das ist lustig.“
„Lustig ist nicht direkt das Wort, das ich wählen würde, Herr Rayne. Soweit ich es sehe, haben sie ein ernstes Puma-Problem“, erklärte er, und stellte sich vor mir auf. „Und es sieht so aus, als hätte er ihre Wohnung als sein Territorium markiert.“
Das waren ja großartige Nachrichten.
„Okay“, sagte ich. Mir wurde langsam kalt. „Was soll ich tun?“
„Nun, leider können Sie nicht wirklich viel tun. Ich habe hier schon seit Jahren keinen Puma mehr gesehen, deshalb… ich meine, wir werden es weiter beobachten, ich werde immer wieder mal vorbeikommen, aber… wenn sie ihn sehen, tun sie nichts unüberlegtes, sondern rufen Sie uns an und bleiben Sie im Haus“, sagte er und zog eine Visitenkarte aus der Innentasche seines Parkas. „Versuchen Sie nicht irgendwie den Helden zu spielen, Herr Rayne, denn wenn man von der Größe der Abdrücke ausgeht, dann reden wir hier über einen ausgewachsenen männlichen Puma und mit dem wollen Sie sich sicherlich nicht anlegen.“
„Nein“, stimmte ich ihm zu. „Das will ich wirklich nicht.“
„Also gut“, sagte er, drehte sich der Treppe zu und warf zuerst mir und dann Crane noch einen Blick zu. „Passen Sie auf sich auf und rufen Sie sofort an wenn Sie irgendwas sehen.“
„Das machen wir.“
Ich sah ihm nach wie er die beiden Treppenabsätze herunterlief bevor ich Crane ansah. „Ob es wohl eine gute Idee wäre zu verschwinden?“
„Ich habe deinen Sarkasmus sehr wohl verstanden, aber das bedeutet gar nichts.“
„Warum habe ich all die Jahre nicht gemerkt dass du ein Idiot bist?“, fragte ich, als ich unsere Wohnungstür öffnete und hineinging.
Er versuchte sich zu verteidigen, aber ich schnitt ihm das Wort ab, indem ich laut überlegte wie schnell wir unsere Sachen zusammen packen könnten.
Kapitel 5
20 M INUTEN SPÄTER waren wir wieder auf dem Rückweg zum Restaurant. Wir hatten entschieden, dass wir bei Ray vorbeischauen und auf Wiedersehen sagen würden. Ohne eine Erklärung verschwinden wäre einfach nicht in Ordnung. Der Mann hatte uns praktisch wie Familienmitglieder aufgenommen, mich noch mehr als Crane, und einfach so zu verschwinden wäre sicherlich nicht gut für unser Karma. Ich freute mich nicht auf die Begegnung, bei der ich bewusst vage bleiben, während er Antworten haben wollen würde. Ich war so darin vertieft mir zu überlegen was ich ihm sagen würde, dass ich zunächst gar nicht hörte, dass jemand meinen Namen rief. Als mir die Stimme bewusst wurde, drehte ich mich um und sah Yuri, Logan Churchs Sheseru, der neben einem Wagen mit verdunkelten Scheiben stand. Er wollte mich herüber winken. Als ich keine Anstalten machte, öffnete sich eine zweite Tür und ein Mann den ich noch nie gesehen hatte stieg aus.
„Jin?“, fragte er und kam auf mich zu. Seine schwarzen Anzugschuhe knirschten auf dem Schnee als er den Bürgersteig entlang lief. Sein schwerer Wollmantel flatterte im Wind um seine Beine herum. Er war kleiner als Yuri aber dennoch größer als ich, mit schwarz-braunen Haaren und dunklen kobaltblauen Augen. Er war ein attraktiver Mann und lächelte mich an.
Ich trat einen Schritt zurück, aber er hob seine Hand und deutete an, dass ich warten soll. „Mein Name ist Mikhail Gorgerin. Bitte gewähren Sie mir einen Moment Ihrer Zeit“, sagte er als er vor mir stehen blieb. Er sah mich an und musterte danach Crane bevor er ihm seine Hand anbot. „Ich bin Logan Churchs Sylvan und wer sind Sie?“
„Crane Adams“, er lächelte kurz, „Es ist mir ein Vergnügen Sie kennenzulernen.“
„Ganz meinerseits Herr Adams“, sagte er bevor er sich wieder zu mir wendete und langsam seine Hand ausstreckte. „Jin.“
Ich nahm seine Hand und er umschloss sie so fest,
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