Wandel des Herzens (German Edition)
sah entschieden blass aus. Er hatte nicht erwartet dass ich aus dem Raum entkommen würde und das sah man ihm auch ganz deutlich an.
„Könnte ich bitte mit dir sprechen?“
„Möchtest du tanzen?“, fragte ich ihn.
Er sah plötzlich sehr nervös aus und fast hätte ich gelacht. Großer, angsteinflößender Anführer eines Werpantherstammes, und da stand er nun voller Angst davor mit einem Mann in einem Club zu tanzen der ganz offensichtlich sein eigener war. Was wäre wenn die Leute denken würden er wäre schwul oder so was? Es war wirklich lustig.
„Jin!“
Da lachte ich tatsächlich, denn plötzlich erschien neben ihm seine Yareah. Der Mann hatte nicht gewusst dass seine Gefährtin irgendwo in der Nähe war, was sowohl durch die Überraschung als auch den Schreck bewiesen wurde der in seinem Gesicht zu sehen war. Ich stand auf und scheuchte die gesamte Gesellschaft auf um rauszukommen. Als Talon Danvers sich betrunken in meine Arme warf, empfing ich sie mit einer Umarmung. Sie schmolz praktisch gegen mich und fand es sehr spannend, Leute zu treffen mit denen ich arbeitete. Ich stellte sie vor, sie lächelte und winkte den Leuten zu bevor sie mich hinter sich her in Richtung Tanzfläche zog.
Während wir gemeinsam tanzten ließ sie nicht von mir ab. Und als uns irgendwann auch noch ihre Freundinnen, drei weibliche Panther, Gesellschaft leisteten, war ich definitiv das Objekt des Neides jedes heterosexuellen Mannes im Raum. Talon Danvers war eine aufsehenerregende Frau mit ihren onyxschwarzen Locken und Augen, karamellfarbener Haut und einem Körper mit Modelmaßen. Ihre Freundinnen standen ihr in nichts nach, alle mit Beinen bis zum Hals, lang herabfallendem Haar und sehr weiblichen Kurven. Dass sie ihre Hände scheinbar nicht von mir lassen konnten war lustig. Ich vergaß alles andere während ich mich mit ihnen zur Musik bewegte und als Avery irgendwann vor mich trat, war ich irgendwie in Frauen eingehüllt.
„Christoph möchte dich sehen.“
„Sag meinem Gefährten er kann zum Teufel gehen“, sagte Talon laut während sie an meinem Hals knabberte.
Ich zuckte die Schultern in meinem pulsierenden Kokon, aber Avery packte Talons Arm und riss sie zu sich heran. Er zog sie von der Tanzfläche herunter und im Meer der Menschen verlor ich sie aus den Augen. Minuten später erschien sie wieder an meiner Seite, hielt mir meinen Pullover und meinen Parka entgegen, verschränkte ihre Finger mit meinen und zog mich sanft von der Tanzfläche runter. Ich lief also aus dem Haupteingang hinaus am Arm der Yareah des Stammes Pakhet. Auf der Straße drehte ich mich zu ihr um und die Wut in ihrem Gesicht erwischte mich kalt.
„Talon“, ich sagte vorsichtig ihren Namen. „Bist du in Ordnung?“
„Ist es wahr?“
„Ist was wahr?“
„Bist du wirklich eine Reah?“
„Nun ja, schon aber…“
„Du wirst mir mein schönes Leben nicht versauen!“, schrie sie und trat einen Schritt zurück. „Es ist mir egal was Avery sagt; ich werde dich nicht an ihn ausliefern… was ist wenn er dich an meinen Gefährten weitergibt?“
Sie wollte mich an Christoph übergeben?
„Ich will dass du verschwindest.“
„Aber du musst nicht…“, ich trat vor um sie zu berühren aber quietschende Reifen brachten mich aus dem Konzept. Drei Wagen hielten am Bordstein und die Männer die ausstiegen bewegten sich schnell. Ich drehte mich um um davonzulaufen, aber plötzlich stand ein riesiger, muskulöser Mann direkt in meinem Weg.
„Du kommst mit uns“, sagte er kalt. „Meine Yareah befiehlt es.“
Das machte keinen Sinn. Warum würde Talon mir wehtun wollen? Warum würden sich ihre Gefühle so plötzlich von warm in mörderisch ändern? Warum würde sie wollen dass ich verschwinde?
Und dann wurde es mir klar. Avery hatte ihr gesagt was ich war, aber nicht mehr. Ich war plötzlich ein Problem für sie.
„Talon“, sagte ich schnell und riss mich aus dem Griff des Mannes los um sie direkt anzuschauen. „Ich bin nicht nur eine Reah. Ich bin Logan Churchs Reah. Er hat mich gezeichnet.“
„Nichts davon bedeutet…“, begann der Mann.
„Was?“, schrie sie und schlug seine Hände von mir weg ebenso wie die aller anderen. „Du bist eine Reah mit einem Gefährten?“
„Ja.“ Ich lächelte sie an. Obwohl Logan und ich bisher nichts Offizielles verkündet hatten wusste ich, dass mein Geständnis mich vor dem wie auch immer gearteten Ende retten würde dass sie für mich vorgesehen hatte. Der Kern der Botschaft war,
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