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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Seil auf und ab und läutete eine Glocke, wenn er oben angelangt war.
    Eine riesige Papiermache-Maske schwankte auf sie zu. Sie war auf einer langen Stange befestigt, die von mehreren Männern getragen wurde. Das Gesicht der Maske war weiß, der lüstern grinsende Mund blutrot bemalt. Jetzt entdeckte sie noch ein Dutzend anderer Masken auf dem Platz und in der angrenzenden Straße.
    Später, hatte sie gehört, würde die beste Maske prämiert werden.
    Die Masken symbolisierten die Mond-Menschen, die ersten Kolonisten, die den Uranus erreicht hatten und hier nach einer alten Legende von dem Helden Krita abgeschlachtet worden waren.
    Auch die kleinen Glocken waren Teil dieser Legende: Kritas Glocken hatten geklingelt, als die Kolonisten starben.
    Sie drängte sich durch die dichte Menschenmenge und fühlte sich wohl in dieser Jahrmarkt-Atmosphäre. Die Kolonisten hatten das Uranussystem beim Zusammenbruch des Imperiums de Drei Planeten verlassen, und nicht wegen Kritas Glocken und sei nes Messers, aber das würden die Stythen niemals glauben. Di Legende war Teil ihres Lebens, ihres Glaubens. Und obwohl Sabas Familie nichts mit dem legendären Heros zu tun hatte, wa einer seiner Titel >Kritonia<. Bei einem der nächsten Zelte kauft sie einen Pala-Kuchen. Dann ging sie weiter und sah sich nac David um.
    »Halte mal.« David zog die Girlanden aus weißem Gras über se nen Kopf und drückte sie Paula in die Hand. Dann drängte er sie durch die Menge und duckte unter einem Absperrungsseil hii durch, zum Startplatz des bevorstehenden Rennens. Die Mei sehen um sie herum aßen Pala-Kuchen und schlossen Wetten auf den Sieger ab. Paula steckte ihre frierenden Hände in die Jackenärmel. Von der Startlinie her grinste David sie an. Er befand sie jetzt im Zahnwechsel und hatte drei Lücken.
    »Paula! Was machen Sie denn hier!«
    Es war Ketac. Er trug ein breites, geflochtenes Band um den Hals.
    »Was ist das?«
    »Ich habe beim Messerwerfen gewonnen.«
    Plötzlich begann die Menge zu klatschen und zu johlen und drängte an die Absperrungsseile. Ein Dutzend Jungen liefen die abgesteckte Bahn entlang auf sie zu. David lag schon nach wenigen Yards in Führung. David gewann!
    Die Menschen warfen die Arme hoch, schüttelten ihre Glöckchen und schrien begeistert.
    »Freuen Sie sich gar nicht, daß er gewonnen hat?« fragte Ketac.
    »Mir ist es schon selbstverständlich, daß ihr immer gewinnt.«
    David kam auf sie zugetrabt. Er war kaum außer Atem. Die Umstehenden beugten sich vor und berührten ihn. Es sollte Glück bringen, einen Gewinner zu berühren. Paula reichte ihm die Gewinngirlanden, und er hängte sie sich wieder um den Hals.
    »Sie hätten in der Sänfte bleiben sollen«, sagte Ketac tadelig. »Sie könnten verloren gehen.«
    »Wie denn? Irgendjemand würde mich schon finden.«
    Ketac nickte ihr und dem Jungen zu und ging. Paula bliel hinauf zum anderen See, im Dach des Doms. Sie veranstaltel dort eine Art Regatta, die jedoch, wie alle Wettkämpfe der Stythen, mit Aggression verbunden waren. Hier schien es das Ziel der Kämpfer zu sein, die Ruderer der anderen Boote ins Wasser zu werfen. Sie sah, wie eins der Boote umkippte.
    Pedasen stand in einer kleinen Menschenmenge, die sich in der Nähe des Weißen Marktes eine Stockpuppen-Vorstellung ansah.
    Sie trat neben ihn und berührte seine Hand. Er wandte sich verblüfft um. Sie lächelte ihn an. Die Puppen deklamierten in hohem Falsetto von der kleinen Bühne. Als das Spiel vorbei war, gingen sie zum Seeufer hinab.
    »Sie müßten in der Sänfte sein«, sagte er.
    »Uly hat mich geärgert. Ich kann nicht verstehen, wie Saba diese Frau erträgt. Dauernd hat sie etwas zu nörgeln.«
    »Sie sind für sie so etwas wie ihr Kind, oder eine kleinere Schwester.« Er warf ihr einen raschen Blick zu. »Sie können sie jederzeit aufgeben.«
    David kam auf sie zugerannt. Die Grasgirlanden um seinen Hals wehten im Luftzug. Pedasen trat schweigend von Paula fort und verschwand in der Menge. David tanzte um sie herum.
    »Mama, kauf mir so eine Puppe. Und einen Pala-Kuchen.« Er zerrte sie an der Hand durch den Weißen Markt. Die marsianischen Händler ließen sich den Krita-Trubel natürlich nicht entgehen und hatten zur Feier des Tages alle Preise um zehn Prozent erhöht.
    »Wann ist das Kitaloi?« fragte Paula. Diese Zeremonie bildete den Höhepunkt des Fests.
    Pedasen trat wieder zu ihr, die Hände in den Jackenärmeln.
    »Um drei Glasen.« David blickte den Sklaven mit zusammengezogenen

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