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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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drängte sich eine dichte Menschenmenge. Paula stieg mit fast hundert anderen Passagieren aus dem Bus von Matuko und drängte sich durch die Menschen, die einsteigen und nach Yekka, der nächsten Station, fahren wollten. Die meisten von ihnen waren Bauern aus Yekka, die mit ihren leeren Körben auf den Schultern von den Märkten Vribulos kamen. Paula wich einem ungeduldig stoßenden Ellbogen aus und drängte sich zwischen zwei fetten, verschleierten Frauen auf die Straße.
    »Paula.« Ketac kam auf sie zu. Sie ging ihm entgegen.
    »Ich habe Ihnen eine Sänfte bringen lassen«, sagte Ketac.
    »Worum geht es eigentlich?«
    »Wo ist er?«
    Ketac ergriff ihren Arm und führte sie zu einer Seitentür. »Ich habe ihn entdeckt, als er ankam, aber dann ist er uns irgendwie entwischt.«
    »Er ist euch was...?«
    »Nicht so hastig. Wir haben ihn wieder eingefangen. Er ist jetzt in meinem Zimmer. Ein schleimiger, kleiner Bastard.«
    Die Glastüren, die auf die Straße führten, waren mit auffälligen Mustern bemalt, damit die Leute nicht in sie hineinrannten.
    Draußen, am Rand der dicht bevölkerten Straße, stand eine Sänfte auf ihren vier Stummelbeinen. Die Trägersklaven saßen auf den Tragstangen. Ketac drängte sie hinein und setzte sich ihr gegenüber. Die Sänfte wurde angehoben und setzte sich schwankend in Bewegung.
    »Seit wann ist er hier?« fragte Paula.
    »Erst seit drei oder vier Wachen. Und Sie haben recht gehabt: er ist über Yekka gekommen.«
    Sie knöpfte ihre Jacke auf. »Das haben Sie gutgemacht, Ketac.«
    »Wenn Machou Wind von der Sache bekommt, muß ich ihn ihm übergeben, das ist Ihnen doch wohl klar.«
    Sie nickte. Die Sänfte schaukelte im langsamen Trab ihrer Träger voran. Ketac hatte den Kopf an die Rückwand gelehnt und sah sie schweigend an.
    »Haben sie Nachricht von der Ybix?«
    »Nein.«
    Saba war jetzt schon seit über dreihundert Wachen unterwegs.

    Sie rieb die Hände aneinander und wünschte, sie wüßte, wo sich das Schiff jetzt befand. Die Sänfte kippte etwas nach vorn, und sie zog einen Vorhang auf, um zu sehen, wo sie waren. Sie sah weißes Gras und das Ufer des Sees.
    »Wir sollten von hier aus lieber zu Fuß weitergehen«, sagte sie.
    »Warum?«
    »Damit Machou nicht erfährt, daß ich wieder in Vribulo bin.«
    Sie beugte sich hinaus. »Haltet an!« Die Sklaven blieben stehen und setzten die Sänfte ab. Paula stellte den Jackenkragen auf und befestigte den Schleier vor ihrem Gesicht. Ketac half ihr aus der Sänfte.
    Sie gingen zur Scheune. Dick Bunker saß auf dem Bett im Hinterzimmer von Sabas Büro, Hände und Füße zusammengeschnürt. Ein Stythe bewachte ihn. Paula schickte den Mann hinaus und schloß die Tür.
    »Hallo, Junior«, sagte er. »Habe ich das Ihnen zu verdanken?«
    Sie setzte sich auf das Fußende des Bettes. »Ich habe Sie gewarnt, nicht mehr herzukommen.«
    »Und ich war überzeugt, daß Sie ein Gegner jeder Gewalt sind.
    Dies ist nun schon das zweite Mal, daß Sie mich festnehmen lassen.« Seine Augen glitzerten. Er war wütend. Sie lehnte sich zurück und blickte ihn an. Er sah noch immer so aus wie früher. Das Haar wurde ein wenig grau, aber sonst war er schlank und fit.
    »Seit wann sind Sie in Styth?«
    »Eine Weile.« Er zuckte die Achseln. »Ich habe ein bißchen den Zeitbegriff verloren.«
    Dann mußte das Komitee von der Reise der Ybix gewußt haben, bevor sie den Orbit verließ. Seine Spione waren überall im Imperium, auf jedem Markt. Sie blickte sich im Raum um. Neben dem Waschbecken hing ein benutztes Handtuch, und Ketacs Sachen lagen überall auf dem Boden herum. Uber der kleinen Kommode hatte jemand etwas an die Wand geschmiert. Sie stand auf und blickte auf das Gekrakel. Es waren meistens Frauennamen mit einem oder mehreren Kreuzchen dahinter. Eine Art Strichliste.
    »Was gibt es Neues auf den Mittleren Planeten?« fragte sie.
    »Ein paar kleine Veränderungen. Auf Venus 14 haben sie wieder einmal eine neue Regierung, die dritte in zwei Jahren. Aber das war, als ich abreiste. Vielleicht sind sie jetzt schon bei der vierten, und Mars droht, seine Armee hinüberzuschicken. Auf Mars hatten sie übrigens im Sommer Wahlen, und die Newrose Koalition hat verloren. Cam Savenia wurde zur Ersten Sekretärin des Rats gewählt.«

    Paula blickte ihn erstaunt an.
    Er nickte. »Es stimmt wirklich. Und sie will die Flotte nach Venus 14 schicken. Sie will die Erde dazu bringen, den gesamten Apparat der Interplanetaren Polizei zuzulassen und Wahlen für len Rat

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