Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
Vom Netzwerk:
treffen kann. Beantworten Sie diese Nachricht über dieses lichtband. Ende. - Melleno.«
    Ein leises Klicken. Das Band war zu Ende. Paula spielte nervös mit ihren Fingern. Jefferson lehnte sich im Stuhl zurück.
    »Gratuliere«, sagte sie zu Paula. Sie öffnete ihre umfangreiche Handtasche und nahm ein hartgekochtes Ei und ein zusammengedrehtes Papier mit Salz heraus. »Bin nicht zum Frühstücken gekommen«, murmelte sie entschuldigend.
    Bunker schüttelte den Kopf. »Sehr seltsam.«
    »Wie viele Raumschiffe haben an dem Angriff auf Vesta teilgenommen?«
    »Zwei. Eins hat die Patrouillen abgelenkt, das andere hat den eigentlichen Angriff durchgeführt. Innerhalb von achtundfünfzig Sekunden war der ganze Spuk vorbei.«
    Paula sprang auf. »Dann dürfen wir Melleno nicht dafür verantwortlich machen.«
    »Vielleicht hat er wirklich nichts damit zu tun«, sagte Bunker nachdenklich. »Aber im Augenblick befindet sich Vesta auf einer Linie mit Uranus und der Erde. Es könnte als eine Art Warnung gemeint sein.«
    Jefferson öffnete das Papier und stippte ihr hartgekochtes Ei ins Salz. »Die Nachricht kam vom Saturn.«
    Bunker sagte: »Uranus ist die Zentrale des Imperiums.«
    »Er hat kein Wort vom rAkellaron gesagt«, fiel Paul ein. Sie wandte sich an Michalski, der noch immer am Kopfende des Tisches stand. »Geben Sie mir eine Kopie davon.«
    Bunker nickte anerkennend. »Er hat wir gesagt.«
    »Er sagte auch: >Antworten Sie über dieses Lichtband.<.« Paula ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen. »Das rAkellaron tagt in Vribulo.«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte Jefferson. »Anscheinend widersetzt sich Melleno Machous Autorität.« Sie schob das Ei in den Mund. »Haben Sie nicht gesagt, daß Melleno einmal der Prima Akellar war? Und was meinte er mit der >historischen Gerechtigkeit< die ihren Lauf nehmen würde?«
    Paula malte mit dem Zeigefinger Kreise auf die Tischplatte. Der Recorder spuckte ein langes Papierband aus und Michalski riß es ab. Sie nahm es ihm aus der Hand und las den Text genau und gründlich.
    »Was sollen wir antworten?« fragte die Jefferson, noch immer kauend. »Wir könnten uns drei als Unterhändler vorschlagen und...«
    »Beginnen wir mit einer Präambel, in der wir unsere ehrlichen Absichten darlegen«, unterbrach Bunker.
    »Wo sollen wir uns mit ihnen treffen? Was schlagen Sie vor, Mendoza?«
    »Was halten Sie vom Titan? Er ist der Erde ähnlicher als einer dieser Gasplaneten. Man könnte sie dort auch besser sehen.«
    Bunker hatte sich ebenfalls eine Kopie des Briefes geben lassen und machte ein paar Notizen an den Rand. »Das scheinen sie auch vorzuhaben, sich uns sehr genau anzusehen. Und unseren Planeten. Ich glaube nicht, daß sie Titan als Treffpunkt akzeptieren würden.«
    Michalski brachte Jefferson einen Stapel Notizpapier, und die alte Frau kramte wieder in ihrer Handtasche. Anscheinend suchte sie einen Kugelschreiber.
    Nichts kann den Lauf der historischen Gerechtigkeit aufhalten...
    Paula unterstrich den Satz. Vielleicht war der Überfall auf Vesta doch von oben angeordnet worden? Sie sah allerdings nicht, wie das alles zusammenpassen sollte: Machous Gleichgültigkeit, der Angriff auf Vesta, Mellenos Bereitschaft zum Gespräch...
    Vielleicht hatte Bunker recht, und sie wollten nur die Fühler ausstrecken...
    »Überlegen wir mal, was ihnen akzeptabel erscheinen könnte«, sagte sie. »Wir sollten ihnen die Wahl zwischen der Erde und dem Mars geben.«
    Jefferson nickte. »Und wo, auf dem Mars?«
    »Was halten Sie vom Ninive-Club?« sagte Bunker.
    Paula lachte. Jefferson stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Ist das nicht so eine Art Sex-Club? Wein-Klistiere, dressierte Hunde und so?«
    »Ich bin noch nie dort gewesen.«
    »Die Stythen würden mit einer Frau nicht einmal über einen Spaziergang verhandeln«, sagte Paula. »Sie werden ihn als Gesprächspartner auswählen.« Sie blickte Bunker an. »Soll das hei-
    ßen, daß Sie sich wirklich ab und zu ein wenig amüsieren?«
    Jefferson lachte, und es klang wie eine heisere Trompete. »Ich glaube, sie gewöhnt sich allmählich an uns, Richard. Das freut mich. Also der Ninive-Club. Und wo wollen wir sie auf der Erde treffen. Auf Tahiti?«
    »Von mir aus«, sagte Bunker.
    »Ich würde New York vorschlagen. Wenn sie schon so vernünftig sind, hierherzukommen, sollten sie die Menschheit auch in ihrem verworrendsten Zustand erleben.«
    »Da fällt mir noch etwas ein.« Er lehnte sich zurück und blickte Paula an. »Hat eine von

Weitere Kostenlose Bücher