Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
Vom Netzwerk:
mosert. Vielleicht werden sie die ganze Sache annullieren.«
    »Oh, Scheiße.«
    Er richtete sich auf und zog sein Hemd an. »Hatte Overwood irgendwelche neuen Informationen?«
    Sie zog das Papier aus der Tasche und reichte es ihm. Er ging ins Schlafzimmer. Sie hörte, wie er eine Schublade aufzog. Sie setzte sich auf die Couch, noch warm von der Vitamin-Lampe, und öffnete die Bierdose.
    Er kam zurück, das Papier in der Hand, zog die Hose an und fragte: »Was soll das?«
    Paula zog die Beine auf die Couch und nippte an ihrem Bier. Bunker fummelte mit einer Hand seinen Gürtel zu. »Was soll dieses Ybix bedeuten?«

    »Keine Ahnung.«
    Er setzte sich neben sie, zog einen Kugelschreiber aus der Tasche und sagte: »Also, SIF 4, Ebelos. Das ist der Name des Raumschiffes, und Merkhiz ist seine Basis. Ybix und Kundra haben den Angriff auf Vesta geflogen.« Er machte Notizen auf das Papier.
    »Sie wissen mehr als ich«, bemerkte Paula ärgerlich.
    »Woher haben Sie diesen Wisch? Von Overwood? Wieviel haben Sie ihm dafür gezahlt?«
    »Zweihundert Dollar.«
    »Sie bessern sich, Junior. Kommen Sie, wir wollen mit meinem Stythen reden.«
    Sie fuhren drei Stockwerke höher zum Dach des Hotels, auf dem sich die Haltestelle des Airbus befand. Bunker sagte: »Er ist eine Art Lokalmatador. Er heißt Kary. Ich brauchte nur fünfzehn Minuten, um ihn zu finden. Jeder Gammler kennt ihn.«
    Paula trat an die Dachkante. Im grauen Geäst eines Baumes tief unter ihr spielte ein Kind und sang leise vor sich hin. Die Kälte peitschte ihr ins Gesicht. Ein Airbus schwebte herab. Sie trat neben Bunker in das aufgemalte Rechteck. Der Airbusfahrer ließ die Gangway herab.
    Sie flogen über die City zum Strand. Sie sah den großen Zen-tralmarkt unter sich. Berge von Früchten lagen auf den Ständen.
    Jutesäcke, mit Mandeln und Cashews gefüllt. Dicht gedrängt in einem Gatter wirkten die weißen Rücken von Ziegen wie Fische im Netz.
    »Was soll dies heißen?« Bunker, der neben ihr auf der Bank saß, blickte wieder in die Broschüre. »Say-ba.«
    »Man spricht es >sa-ba< aus, mit zwei langen As. Es heißt >er weiß . «
    »Er? Wer ist er?«
    »Sie sind das Genie in diesem Verein.«
    Der Airbus schwebte herab und parkte vor dem Terminal. Sie stiegen die Rampe hinab zur Pier. Vor ihnen lag der See. Paula konnte das Klatschen der Brandung hören, das Rauschen des Windes.
    Bunker führte sie die Pier entlang zu einer Ladenzeile. Sie traten in einen Drugstore und kauften zwei Flaschen Wein zu je fünfzig Cents.
    Dann gingen sie hintereinander die schmale Treppe hinab, die zum Strand führte. Ihre Füße versanken in dem weichen, warmen Sand. Bunker nahm ihren Arm und führte sie in den Schatten unter den Pfeilern der Pier. Ein Mann lag dort in einer der dunkelsten Ecken.
    »Hallo, Kary«, sagte Bunker. »Erinnern Sie sich noch an mich?«
    Der Stythe richtete sich auf. »Sie schon wieder?« sagte er mit schwerer Zunge. Er war schwarz wie ein Neger und über zwei Meter groß.
    Bunker gab ihm eine Flasche Wein. Er riß die Kappe ab und nahm einen langen Zug.
    Paula kniete sich neben ihn. Karys Haar war stumpf von Un-terernährung. Die Enden seines Schnurrbarts hingen wie Seile auf seine Brust. Die Haut um Augen und Mund war grau. Er war ein alter Mann, über neunzig, vielleicht mehr als hundert Jahre alt.
    Sie sagte: »Woher kommen Sie, Kary?«
    Erblickte sie an der Flasche vorbei an. »Wer ist die?« Er blickte sie aus glasigen Augen an. »Ziemliche magere Kuh, was?« Er grinste Bunker an.
    »Woher kommen Sie?« fragte Paula den Stythen in seiner Sprache. Kary wollte gerade die Flasche wieder an den Mund setzen. Überrascht ließ er sie wieder sinken. »Sie sprechen Stythisch?«
    Sie blickte auf seine Hände. »Ja.« Sein rechter Daumen hatte nur zwei Glieder. Und die anderen Finger endeten in spateiförmigen Knoten, wie Froschklauen. »Was ist mit Ihren Händen passiert?« fragte sie.
    Er hielt den amputierten Daumen empor. »Der wurde mir in Virulo abgebissen, als ich ein...« Sie verstand das nächste Wort nicht. Er versteckte seine Hände. »Und die anderen wachsen einfach nicht mehr.«
    »Sie sind von Vribulo, nicht wahr? Wie sind Sie dorthin gekommen?«
    Er blinzelte sie an. Seine Augen waren groß und rund. Er sagte zu Bunker: »Ihre Kuh spricht. Stythisch.«
    Bunker schüttelte den Kopf. »Ich verstehe die Sprache nicht.«
    Kary schluckte den Rest des Weins. Sein Kopf zitterte.
    Paula sagte: »Wie sind Sie auf die Erde gekommen?«
    »Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher