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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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eingefaßt.
    Das Gras war sorgfältig geschnitten und saftig grün. Dick, der schon häufig dort gewesen war, behauptete, es sei aus Plastik.
    Durch das Fernglas sah sie drei Kinder, die mit einem Ball spielten, eine Frau in einem Liegestuhl und einen Hund, der faul in der Sonne lag. Sie blickte in die Fenster der Gebäude. Im dritten Stockwerk sah sie einen Mann an einer Staffelei stehen und malen. Sie beobachtete die Marsianer fast eine Stunde lang. Als es dunkel wurde, ging sie über den ausgetrockneten See zu ihrem Gebäude zurück.
    Vor dem getarnten Tunneleingang rupfte sie den Vogel, nahm ihn aus und tat die Innereien in ihre Köderbüchse. Als sie in den Raum kroch, sah sie Bunker mit drei Leuten, die sie nicht kannte.
    Sie steckte den Vogel auf den Bratspieß.
    »Nur Sie drei?« sagte Bunker.
    »Wie viele brauchen sie denn?« fragte die fremde Frau.
    Paula trug den aufgespießten Vogel in Jennies Küche. Sie hatte dort eine Kochgrube in den aufgerissenen Fußboden gegraben. Sie machte Feuer und hängte den Spieß mit dem Vogel über die Flammen. Durch den offenen Einstieg konnte sie Bunker und die drei fremden Leute beobachten. Sie tat so, als ob es sie nicht interessierte, was nebenan vorging. Außerdem hatte sie seit zwei Tagen nichts gegessen und hatte nicht die Absicht, den Vogel mit fremden Menschen zu teilen.
    »Lassen Sie mir zehn Tage Zeit, um ein Air-Car zu stehlen«, hörte sie Bunker sagen. Er trug kein Hemd, und auf seiner behaarten Brust glänzten Schweißtropfen.
    »Wenn wir irgend etwas tun können«, sagte die Frau, »wenn wir uns irgendwie für Ihre Hilfe erkenntlich zeigen können...«
    »Ich tue es nicht für Sie. Ich will damit Cam Savenia treffen.«
    Paula kroch durch den Einstieg und holte sich eine Tasse Wasser. Es ärgerte sie, daß er Tage damit verbrachte, fremden Menschen aus dem Dom zu helfen. Mit einem Streichholz steckte sie die Öllampe in der Wandnische an.
    »Wenn Sie außerhalb des Doms sind«, sagte Bunker, »müssen Sie sich vor den Stythen in acht nehmen.«
    »Sagen Sie ihnen schöne Grüße von mir«, murmelte Paula.
    »Was?«
    Bunker begleitete seine Klienten durch die Wohnung ins Treppenhaus. Paula zog sich aus. Die Hitze machte ihr Haar lockig.
    Ihre Haut war von Insektenstichen verschwollen. Sie wusch sich in einer Schüssel und trocknete sich ab.
    »Hast du Willie Luhan gesehen?« fragte Bunker, als er zurückkam. »Seit Tagen nicht.«
    Das Wasser in der Schüssel war schmutzig. Sie goß es auf den Boden und füllte frisches nach, um sich noch einmal das Gesicht zu waschen. Dann setzte sie sich auf die Liege und kämmte sich.
    »Wie viele dieser Leute, glaubst du, können sowohl den Marsianern, als auch den Stythen entkommen?«
    »Sehr wenige. Vielleicht überhaupt keiner.« Er ging im Raum auf und ab. Dann setzte er sich neben sie und fuhr streichelnd mit der Hand über ihren Rücken.
    »Wir sollten von hier verschwinden«, sagte sie. »Ich habe so ein ungutes Gefühl...«
    »Du bist abergläubisch.«
    »Wir sind schon viel zu lange hier. Du schleppst die halbe Bevölkerung des Doms hier an und jeder weiß, wer wir sind. Du solltest draußen ein Schild aufstellen: ICH RETTE DIE WELT!
    »Alle diese Menschen werden von Savenia gesucht.«
    »Wir sicherlich auch. Und nicht nur von Savenia. Mich würde es nicht überraschen, wenn Saba und Tanoujin auch einen Kopfpreis auf uns ausgesetzt haben.«
    »Okay«, sagte er und stand auf. »Wir werden also umziehen.
    »Gut.«
    »Nachdem ich diese Leute aus dem Dom geschafft habe.«
    Paula schreckte aus dem Schlaf. Irgend etwas krachte gegen die Verbindungstür. Bunker fuhr hoch.
    »Razzia.« Er sprang aus dem Bett.
    Die Verbindungstür krachte auf. Das grelle Licht einer Taschenlampe zerriß das Dunkel. Paula versuchte, sich im Schlagschatten der Liege vor dem Licht zu verstecken. Bunker stand in der Mitte des Raums und wurde von drei Männern festgehalten.
    Paula versuchte, mit einem Sprung die offene Verbindungstür zu Jennies Küche zu erreichen, stolperte und stürzte zu Boden. Ein Stiefel trat auf ihre Hand. Sie wurde hochgerissen.
    Bunker wirkte mager und verletzlich im harten Licht der Taschenlampe, die auf ihn gerichtet war. Seine Muskeln sahen wie über die Knochen gespannte Drähte aus. Die Männer, die herein-gedrungen waren, trugen keine Uniform, sondern nur rote Armbinden.
    »Sind Sie der Fälscher?« fragte ein Mann und trat zwischen Paula und Bunker.
    »Wer sind Sie?« fragte Bunker. Seine Stimme klang

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