Wandernde Welten
Pla-stikknopf aussah. »Ich bin eine praktische Frau, Newrose.«
»Werden sie Sie nach Hause zurückkehren lassen?«
Das saß. Sie warf ihm einen raschen Blick zu und griff wieder nach dem Stylus. Er beugte sich über den Tisch und sah sie an.
»Nein«, sagte er. »Natürlich nicht. Aber wir würden es tun, wenn die Erde unter unserer Kontrolle wäre.«
»Versuchen Sie, mich zu bestechen, Newrose?«
Er kippte seinen Stuhl zurück und faltete seine bleichen Hände im Schoß. »Diese Leute sind schlimmer als Wilde. Sie sind unmenschlich, Mutanten. Wenn sie keine Verwendung mehr für Sie haben, wenden sie sich gegen Sie. Für sie sind Sie genau so Angehörige einer Sklavenrasse wie wir.«
Darüber mußte sie lachen. Sie schob ihm den Stylus und das kleine Abhörgerät zu. »Wir sehen uns morgen, Mr. Newrose.«
Der Boden um den Swimming Pool stand einen Zoll tief unter Wasser. Paula lehnte an der Tür und sah zu. David rannte nackt an der Seite des Pools entlang und sprang mitten zwischen die Männer. Ketac und ein anderer Stythe rangen im Wasser, und während sie versuchten, einander zu tauchen, lachten sie schallend. Saba trat herein und stellte sich neben sie. »Was machen die beiden denn?«
»Sie versuchen, einander umzubringen.«
Eine Weile blickte er schweigend zu den Männern im Swimming Pool hinüber. Dann sagte er zu Paula: »Du mußt die Sache mit Newrose allein zu Ende bringen. Die marsianische Flotte formiert sich neu. Wir müssen sie stellen.«
Sie atemte tief durch und sah sich nach David um. Der Junge schnellte sich aus dem Wasser, packte den Rand des Sprungbretts und schwang sich hinauf.
»Schade, daß er noch so klein ist«, sagte Saba. Er steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. Uberall wandten die Stythen ihm ihre Gesichter zu. Er rief: »Die Crew ist in zwei Stunden an Bord der Ybix. Meine Wache übernimmt die erste Wache.« Er wandte sich um und ging durch die Umkleidekabinen hinaus.
Paula trat zur Seite, um die nackten Männer vorbeizulassen, die aus dem Wasser kamen.
Newrose sagte: »Dann sind wir also ganz unter uns.«
»Die Kundra ist noch da, Ymmas Schiff. Das ist der Mann mit dem zernarbten Gesicht.« Sie lehnte sich zurück und blickte zur weißen Decke hinauf. Die Sonne ging unter. Die Erde lag im Halbschatten. »Das sind zwölf Stythen, achtzehn Marsianer und ich.« Sie blickte ihn an. »Was hat Tanoujin Ihnen gesagt?«
Der Marsianer schob die Unterlippe vor. »Wir haben zwei Stunden lang miteinander gesprochen. Oder, besser gesagt, er hat zwei Stunden lang gesprochen. Die Themen reichten von der Überlegenheit der Stythen über die Überlegenheit der stythischen Flotte bis zur Überlegenheit des stythischen Rechtskodex. Ich war nicht sehr beeindruckt. Offengestanden, ich glaube, er leidet unter einer Art Größenwahn.«
Paula lachte schallend. Die Oberfläche des Tisches zeigte noch immer die Spuren der Krakeleien, die sie bei ihrem ersten Treffen in diesem Raum darauf gemacht hatte. Sie rieb mit der Hand über sie. »Wenn Sie zu einer endgültigen Diagnose kommen, lassen Sie es mich bitte wissen.«
»Wahrscheinlich hat auch er von mir keinen besonders günstigen Eindruck gewonnen«, sagte Newrose.
Sie drehte ihren Stuhl seitwärts. Durch das klare Plastikdach konnte sie über sich die blau schimmernde Erde sehen, darüber die Sterne des Skorpion-Schwanzes. »Ich habe über die Dinge nachgedacht, von denen Sie bei unserem ersten Treffen gesprochen haben«, sagte sie.
»Das freut mich.«
»Was halten Sie davon, wenn ich Ihnen helfe? Was würde mir das einbringen?«
Newrose rückte seinen Stuhl enger zum Tisch. »Ist das nicht interessant? Sie scheinen Ihre Ansichten geändert zu haben.«
»Tanoujin ist fort«, sagte sie.
»Verstehe.«
»Ich verstehe, warum Sie mir nicht vertrauen.«
»Ich möchte Ihnen vertrauen«, sagte er.
»Wenn ich Ihnen einen Beweis meiner Zuverlässigkeit gäbe, würden Sie mich dann von Luna fortschaffen?«
»Wann?«
»So bald wie möglich.«
Newroses fahle Augen strahlten. »Hängt davon ab«, sagte er langsam.
»Angenommen, Sie nehmen mich mit auf den Mars«, sagte Paula, »und angenommen, ich würde die stythischen Codebücher mitbringen.«
Der Marsianer schluckte aufgeregt. »Ich verstehe, daß Sie Luna allerschnellstens verlassen müßten. Unter diesen Umständen.« Er fuhr mit der Hand über sein Gesicht. »Und Sie glauben, Sie könnten es schaffen?«
Schwere Schritte kamen die Eisenstufen der Treppe
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