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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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dem Gefecht.«
    »So?«
    »Es wäre eine Erklärung für etwas, das einer von ihnen sagte.
    Wollen Sie mich nicht hineinbitten?«
    »Nicht in tausend Lichtjahren.«
    »Warum denn nicht?« sagte Cam ruhig. »Haben Sie Angst vor der Konkurrenz?«
    Paula trat in ihr Zimmer und schloß die Tür.
    Während der künstlichen Nacht riß sie lautes Klopfen an der Tür aus dem Schlaf.
    »Beeilen Sie sich«, hörte sie Newrose sagen. »Wir haben nicht viel Zeit.«
    Als sie aus dem Zimmer trat, ergriff er sie beim Arm und zerrte sie den Korridor entlang zu den Lifts.
    An sich sollte der Aufzug nicht funktionieren. Die Tür war ausgebaut, und die Schalttafel mit den Bedienungsknöpfen fehlte.
    Newrose nahm einen magnetischen Schlüssel aus der Tasche und drückte ihn auf die freiliegenden Schaltelemente. Die Kabine setzte sich in Bewegung und stieg zur Mondoberfläche hinauf, vorbei am dreizehnten Stockwerk, in dem die Stythen wohnten.
    Paula fragte sich, wie viele Meilen von Tunnelgängen in das harte Mondgestein getrieben worden waren. Es mußten Hunderte von Meilen sein. Sie blickte Newrose an, der über das ganze Gesicht strahlte.
    »Ich habe gerade eine gute Nachricht erhalten«, sagte er. »Es hat ein zweites Gefecht stattgefunden, und Hanse hat wieder gewonnen. Wir schlagen die Stythen zusammen.«
    »Wir? Mögen Sie Hanse denn?«
    »Mit ihm kann ich wenigstens reden. Im Unterschied zu den Leuten von der Sonnenlicht-Liga. Oder den Stythen.«
    Im sechsten Stockwerk hielt der Lift. Sie traten in eine halbkreisförmige Halle, von der mehrere Korridore abführten. Nur einer war durch Wandlampen beleuchtet, und in den führte sie Newrose. Es waren behelfsmäßig angebrachte Lampen, erkannte Paula, als sie an ihnen vorbeigingen, mit rohen Klammern an der Wand befestigt. Irgendwo lag ein zusammengeschobener Haufen von Trümmern herum.
    »Die Stythen haben nicht den ganzen Mond besetzt«, sagte Newrose und zog sie weiter. »Nur die Oberfläche und das Nervenzentrum im dreizehnten Stockwerk. Dann haben sie das Lebenserhaltungssystem für alle anderen Stellen ausgeschaltet.«
    »Tanoujin«, sagte Paula. »Er war schon immer ein sehr sparsa-mer Mensch. Aber warum haben wir dann hier Luft?«
    »Lokales Notaggregat.«
    Sie wußte von dem Kampf um Luna. Kasuk war hier gefallen, vor ihnen war die Korridorwand zerfetzt, und Newrose zwängte sich durch einen schmalen Spalt. Als Paula ihm folgte, warf sie einen raschen Blick zurück und bildete sich ein, daß sich im Dunkel etwas bewegt hätte.
    Die Luft war eisig. Der Boden, auf dem sie gingen, war von Explosionen und Bränden verworfen, und Paula mußte aufpassen, damit sie nicht auf den Plastikwellen stolperte. Sie gingen durch eine Tür in einen Korridor, dann durch eine zweite Tür. Paula hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden. Sie traten in einen dunklen Raum. Das Echo ihrer Schritte verriet Paula, daß es sich um eine riesige Halle handeln mußte. Newrose führte sie eine kurze Treppe hinauf in ein kleines Zimmer.
    »Wir können Ihnen nicht versprechen, Sie sofort wegzubrin-gen«, sagte er. »Aber hier werden die Stythen Sie niemals finden.«
    Sie sah sich in dem L-förmigen Raum um. Ein anderer Marsianer saß an einem Tisch unter einer Hängelampe und spielte ein Kartenspiel mit sich selbst. In dem kürzeren Teil des L stand ein Kasten mit einem Bildschirm, wahrscheinlich ein Videone. Auf dem Schaltbrett über dem Bildschirm brannte eine grüne Kontrollampe.
    »Ich habe eben Antwort bekommen«, sagte der Mann mit den Karten. »Das Code-Buch, das sie uns gegeben hat, ist echt.«
    Newrose lächelte sie an. Paula schüttelte tadelnd den Kopf.
    »Die Uberprüfung hätten Sie vornehmen lassen müssen, bevor Sie mich herbrachten.«
    »Ich habe Ihnen vertraut.«
    »Dann sind Sie naiv.« Sie öffnete die Tür. Ymma trat aus dem Dunkel und an ihr vorbei ins Zimmer.
    Newrose stieß einen unterdrückten Schrei aus. Der Mann mit den Karten sprang auf. Der Stythe überragte sie alle. In der gespannten Stille kam ein zweiter Stythe herein und trat sofort zu dem Foto-Relais.

    Ymma stemmte die Hände in die Hüften und sagte: »Haben sie eine Nachricht an Hanse gesandt?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht zum Mars.« Sie sah, daß Newroses bleiches Gesicht rot anlief. Der andere Marsianer ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Paula wandte sich an Newrose. »Mit wem stehen Sie in Verbindung?«
    Auf seiner hohen Stirn bildeten sich Schweißtropfen. »Ich hätte auf die Leute hören sollen, die

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