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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Lampe flammte auf. Er legte geblendet eine Hand über die Augen. Paula griff nach seinem anderen Arm, zog ihn näher zum Tisch und schlug die rote Decke zurück.
    Fassungslos starrte Newrose in das Gesicht der Toten. Der weiße Hals von Lore Smythe war blutunterlaufen. »Aber... was...«
    Paula deckte die Tote wieder zu.
    »Sie hat versucht, den Prima zu ermorden.«
    »Oh, mein Gott«, murmelte Newrose. »Oh, mein Gott.«

    Tanoujin stand auf und ging auf die andere Seite des Raums.
    Paula gab David einen Wink, und der Junge schaltete die Lampe wieder aus. Paula nahm wieder seinen Arm, und ergeben wie ein Kind ließ er sich von ihr zur Mitte des Raums führen.
    »Ich nehme an, daß Sie auch Beweise für die schwere Anschuldigung haben.« Seine Stimme klang schriller als vorher.
    »Wir haben die Giftpistole, die sie mitgebracht hat, den Giftpfeil, den sie auf den Prima abgeschossen hat, und die Wunde, die dieser Pfeil ihm in die Brust geschlagen hat.« Das heißt, die Wunde war wieder geheilt. Sie würden sie nicht brauchen. Saba blickte Newrose nachdenklich an, das Kinn in die linke Hand gestützt. Tanoujin trat auf Saba und Paula zu. »Er hat es nicht gewußt«, sagte er leise auf stythisch.
    »Das habe ich auch gemerkt«, sagte Saba und tippte Paula auf den Arm. »Erzähl ihm von der Sonnenlicht-Liga.«
    Der Name war in beiden Sprachen fast gleich, Newrose verstand ihn und fragte: »Sie gehörte der Liga an?«
    Paula nickte. Newrose schüttelte den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung davon. Ihre Papiere waren in Ordnung, und sie hatte die besten Empfehlungen...«
    »Glücklicherweise hat die Liga den Prima unterschätzt, wie immer.«
    Newrose wandte sich an Saba. »Ich gratuliere Ihnen, daß Sie diesem Anschlag entronnen sind. Ich hoffe, daß Ihre Verletzung nicht allzu ernsthaft ist.« Dann sagte er zu Paula gewandt: »Wenn Sie gestatten, werde ich jetzt meine Leute...«
    »Nein«, sagte Paula. »Noch nicht. Wissen Sie denn, wieviele von denen noch zur Sonnenlicht-Liga gehören?«
    »Ich kann Ihnen versichern...«
    »Gar nichts können Sie uns versichern«, unterbrach sie ihn. »Sie hatten keine Ahnung von ihrer Doppelrolle, sagten Sie eben. Und wenn das stimmen sollte, was wir hoffen, so sind Sie für die Liga nichts anderes als ein Trojanisches Pferd.«
    »Tanoujin sagte: »Sollen wir ihn mit Dr. Savenia bekannt machen?«
    Er winkte Junna heran. »Sag Marus, er soll meine Puppe herbringen.«
    Newrose blickte Paula mit gerunzelter Stirn an. »Also, Miß Mendoza...«
    Sie unterbrach ihn mit einem Kopf schütteln und wandte sich an Saba. »Willst du auch noch mit ihm reden?«
    »Ja. Du übersetzt unser Gespräch.«

    »Aber...«
    »Tu, was ich dir sage.« Er stand auf und wirkte wie ein Riese neben Newrose. »Wir haben keine Angst vor der Liga«, sagte er bestimmt. »Selbst wenn das Attentat geglückt wäre, hätte es an der Sachlage nichts geändert. Ich bin nicht wichtig, nur das Stythische Imperium ist wichtig, und das Imperium ist unsterblich.«
    Newrose riß sich zusammen. Er nahm die Schultern zurück, während Paula zur Begleitung des künstlichen Meeresrauschens Sabas Worte übersetzte.
    Anschließend sagte der Prima: »Wir müssen auch an unsere Ehre denken. Wenn wir aus reinen Vernunfts gründen mit Ihnen verhandeln und dabei unsere Ehre verlieren, so haben wir versagt, selbst wenn wir erfolgreich sind.«
    Newrose neigte den Kopf. »Ich bin überzeugt, daß wir zu einer Ubereinkunft gelangen können, die beiden Seiten gerecht wird.«
    Paula blickte zu David hinüber, der an die Wand gelehnt stand und seinen Vater ansah. Im Licht der Illusionswand sah sie, daß er lächelte.
    Sie wandte sich wieder Saba zu. »Ich fürchte, sie halten nicht viel von eurer Ehre.«
    Marus erschien in der Tür. »Akellar, ich bringe Dr. Savenia.«
    Tanoujin strich seinen Schnurrbart zurück. »Schick sie herein.
    Paula, sag diesem Nigger, wer ich bin.«
    »Newrose«, sagte sie, »dies ist der Akellar von Yekka, Tanoujin, der Lyo des Prima.« Sie nickte zur Tür. »Dr. Savenia kennen Sie sicher.«
    »Natürlich«, nickte Newrose.
    Cam Savenia trat auf sie zu. Sie trug eine graue Tunika über einem langen schwarzen Rock. Wahrscheinlich auf Anweisung Tanoujins. Er nahm ein makabres Interesse an jedem Detail ihres Lebens. Ihr Gesicht war ruhig und entspannt. Vor Saba fiel sie auf das linke Knie und senkte den Kopf.
    »Prima.«
    Saba sagte nichts. Er verachtete sie. Sie stand auf, trat auf Tanoujin zu und verneigte sich tief. Newrose

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