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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Initiative.
    »Ich werde es wohl selbst tragen müssen«, sagte der Akellar, als sie das Geschäft verließen.
    Die meisten der anderen Läden an der Verkaufsstraße waren dunkel, schon geschlossen. Das Schaufenster des >Optima<, des marsianischen Ladens, war jedoch noch hell erleuchtet. Hinter dem Glas gingen Mannequins langsam und provozierend auf und ab. Der Akellar blieb stehen und fuhr zusammen. »Im ersten Augenblick habe ich geglaubt, daß sie wirklich leben«, sagte er.
    »Auf dem Mars ist nichts wirklich«, antwortete sie.
    Er trat auf die Tür zu, und sie öffnete sich mit einem zischenden Geräusch. Er warf einen verlangenden Blick in den riesigen Laden.
    »Wieviel Zeit haben wir noch?«
    Paula antwortete lediglich mit einem ermunternden Nicken, und folgte ihm hinein. Aufgeregt wie ein Kind schleppte er sie die Gänge hinauf und hinab, besah, bestaunte und betastete alles, was hier ausgestellt war: Stapel von Schuhen, Vitamin-Lampen, Kästen mit Knöpfen, Einwickelpapier und bunten Bändern. Als sie vor dem Stand mit Babysachen stehenblieb, war er plötzlich verschwunden.
    »Saba?«
    »Hier.«
    Sie entdeckte ihn im nächsten Gang. Drei Illusions-Helme lagen auf einem Regalbrett, und er studierte die Preisschilder. »Hier kostet alles doppelt so viel wie es wert ist«, stellte er fest. »Wie funktionieren diese Dinger?«
    Auf dem Regal darunter lagen Illusionsscheiben. Sie griff eine von ihnen heraus und steckte sie in den Schlitz, der sich im hinteren Teil des Helms befand. »Mit diesen Knöpfen adjustiert man die Größe. Setz den Helm auf.«
    Er tat es, und Sekunden später riß er die Plastikkugel wieder herunter. Er starrte auf den Helm, als ob er die Illusion sehen wollte, ohne seinen Knopf hineinzustecken.
    »Es funktioniert nur, wenn du ihn aufsetzt«, erklärte Paula.
    »Man hat das Gefühl... Er blickte sich nach allen Seiten um, wie um sich von der Harmlosigkeit seiner Umgebung zu überzeugen, dann setzte er den Helm wieder auf. Nach einer Weile nahm er ihn wieder ab und sagte: »Ich will eins von diesen Dingern.«
    Er kaufte einen Helm und sechs Illusions-Scheiben, probierte mehrere Lippenstifte und Lidschatten auf seinem schwarzen Handrücken und kaufte auch ein paar Kartons davon. Er biß in ein Perlenhalsband, verlor aber jedes Interesse daran, als die Plastikkugel zwischen seinen kräftigen Zähnen zersplitterte. Er deutete im Vorbeigehen auf eine Kleiderpuppe, die nur mit einem Höschen und einem Büstenhalter bekleidet war. »Widerlich«, sagte er. »So was stellt man doch nicht aus, wo alle Leute es sehen können.«
    Sie lachte. »Jetzt müssen wir allmählich gehen. Wir kommen ohnehin zu spät.« Sie hatte ihm die Schachtel mit dem Plastik abgenommen, als er die anderen Sachen kaufte, und ihr Arm begann schon zu schmerzen.
    Die Ladenstraße war kühl und dunkel. Paula wechselte das Paket auf ihren anderen Arm. Er hatte seine Einkäufe auf die Schulter geschwungen.
    »Ich habe mich die ganze Zeit umgesehen, um etwas zu finden, was ich dir schenken könnte«, sagte er, als sie die Stufen hinaufstiegen, »aber ich konnte nichts entdecken, was dir gefallen könnte.«
    Sie gingen einen breiten, sanft ansteigenden Weg entlang, der zu beiden Seiten von halbhohen Bäumen eingefaßt wurde.
    »Schön, daß es dir wenigstens eingefallen ist«, sagte .sie.
    »Du bist immer mißtrauisch, ganz egal, was ich tue.«
    »Alles, was du tust, muß einen auch mißtrauisch machen.«
    »Unsinn. Du bist nur ein mißtrauisches Weib.« Sie gingen über den grünen Rasen zum Bürohaus des Komitees.
    Die Jefferson und Bunker waren bereits im Sitzungszimmer. Die dicke alte Frau saß am Tisch und knabberte Konfekt, der Mann saß auf einem Stuhl neben der Tür und stritt sich mit ihr. Paula trat hinein und zog ihre Jacke aus. Sie wandte sich an Michalski, der ihr und dem Stythen gefolgt war, als sie ins Sitzungszimmer kamen. »Könnten Sie die Lichter etwas herunterdrehen?«
    »Gerne.«
    »Sie bessern sich, Mendoza«, sagte Jefferson. »Heute kommen Sie nur eine Stunde und vierzig Minuten zu spät. Guten Abend, Akellar.«
    Er drehte einen Stuhl mit der Lehne zum Tisch und stützte sein linkes Knie darauf.

    Die Deckenbeleuchtung wurde matter. Der Akellar hob den Kopf. Paula ging zum anderen Ende des langen Tisches, vorbei an Bunker, der den Stythen aufmerksam anblickte. Er hatte ihn erst einmal gesehen, bei der Dock-Pforte, als der Akellar und seine Leute eingetroffen waren. Die Jefferson erklärte dem Stythen, wie

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