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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Dämmerung. Sie schwebte hilflos in der kalten Luft. Der Akellar schoß durch die Luke herauf.
    »Komm weiter.«
    Sie folgte ihm, indem sie sich immer wieder von den nachgebenden Wänden des Tunnels abstemmte. An der rechten Tunnelwand befanden sich schwarze Pfeile, die in die Richtung wiesen, aus der sie kamen, auf der linken Wand wiesen weiße Pfeile in die entgegengesetzte. Sie passierten eine runde Luke, die mit einem schwarzen Symbol gekennzeichnet war. Der röhrenförmige Tunnel machte einen Aufwärtsknick und ging in einen anderen über, der mit doppelten roten Streifen markiert war. Der Akellar stoppte plötzlich. Sie flog gegen ihn und stieß ihn ein ganzes Stück weiter.
    Er kam zurück, und er bewegte sich dabei so rasch, daß sie nicht erkannte, wie er es tat.
    »Du wirst es schon noch lernen«, sagte er. »Man braucht nur ein wenig Übung, dann ist es nicht schwerer als Gehen.« Er verschwand im roten Korridor.
    Sie folgte ihm und stieß dabei immer wieder an die Wände. Die Oberfläche des Tunnels war glatt und schlüpfrig. Sie begann in der Kälte zu zittern. Voraus sah sie Saba eine Luke öffnen. Sie breitete die Arme aus, um ihren uneleganten Schwebeflug zu bremsen, wurde aber wieder gegen ihn geschleudert.
    »Du wirst es lernen«, versicherte er ihr wieder und schob sie mit dem Kopf zuerst durch die Luke. »Du brauchst nur fleißig zu üben.«
    Sie waren in einem ovalen Raum. An der Wand unter sich entdeckte sie zwei Reihen von Monitor-Bildschirmen, die wie riesige Warzen aussahen. Sie wurde an die gegenüberliegende Wand getrieben. Ein Handgriff ragte heraus. Sie griff danach und hielt sich an ihm fest. Der Akellar drehte eine Art Salto in der Luft, schoß zur Wand mit den Monitoren und legte einen Hebel um, während er sich mit der anderen Hand abstützte.
    »Brücke«, sagte er.

    »Hier Brücke, Akellar«, sagte jemand aus einem Lautsprecher.
    Sie glaubte Srils Stimme zu erkennen.
    »Ich bin an Bord. Welcher Kurs liegt an?«
    »Orbit um Luna dreizehnhundert Meilen, Exzentrizität plus zwei-drei, Penriluna, 0-0-2 in Annäherung, Geschwindigkeit dreiundneunzig Meilen. Perimeter für Zündung eingespeist. Startbereit. Crew vollzählig an Bord.«
    Es war Sril. Sie stemmte die Füße gegen die Wand und zerrte an dem Griff.
    »Du mußt ihn drehen«, sagte Saba.
    Der Griff saß sehr stramm in seinem Lager, und es kostete sie ihre ganze Kraft, ihn zu drehen.
    »Gut«, sagte der Akellar.
    Sie stieß sich von der Wand ab und folgte ihm durch die Luke, die sich über ihr geöffnet hatte. Hinter ihr lag ein kleiner Raum, dessen Wände mit einer weichen, gummiartigen Masse bedeckt waren. Sie wurde gegen eine der Wände getrieben, und als sie sich mit der Hand abstoßen wollte, verschwand ihr Arm bis zur Schulter in der weichen Masse.
    »Das ist der Naßraum«, erklärte der Akellar. »Hier wirst du dich waschen.«
    Ihr Ärmel war triefend naß. Sie schwebte hilflos im Raum. Er trieb a,uf sie zu und griff nach ihren Armen. Ihre Gesichter waren sich sehr nahe. Sie sah, daß in der Schwerelosigkeit sogar seine Schnurrbartenden schwebten.
    »Ist dir kalt?«
    Sie nickte schweigend und blickte durch die offene Luke in den ovalen Raum zurück. Auf den Monitorschirmen sah sie andere Stythen in anderen Räumen des Schiffes umherschweben wie Fische in Aquarien. Der Akellar zog eine andere Luke auf. Er mußte sich dazu mit beiden Beinen gegen die Wand stemmen. In dem dahinter befindlichen kleinen Raum sah sie ihren Koffer und ihre Reisetasche in der Luft schweben. Sie griff nach der Reisetasche und wollte sie öffnen. Er wollte ihr helfen, doch sie drängte ihn zur Seite. »Nein, laß mich das machen. Sie hielt die Tasche zwischen den Knien fest. Das trübe Licht irritierte sie. Als sie die Tasche offen hatte, nahm sie ihre Jacke heraus und zog sie an.
    »Ich werde dich unsere Sprache lehren«, sagte der Akellar. Er zog sich aus und stopfte seine Kleider in ein Loch in der Wand.
    »Ich spreche sie besser als du glaubst. Ich verstehe alles, was du sagst.« Um es zu beweisen, sagte sie es auf stythisch. Er zog einen dicken, grauen Overall über und wandte überrascht den Kopf. Sie schloß die Reisetasche wieder und drückte sie in die kleine Kammer zurück. Ein Lautsprecher in der Wand klickte.
    »Ja«, sagte Saba.
    »Akellar, drei Hammerhaie der Luna-Streitkräfte halten Kurs auf uns.«
    »Ich komme sofort. Schickt Tanoujin zu mir. Ende.«
    Als Paula die Tür der kleinen Kammer zudrücken wollte, entdeckte sie über

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