Wandernde Welten
Ende.
Er nickte schweigend. Er machte eine halbe Drehung und glitt langsam auf Tanoujin zu. »Wie sieht es mit unseren Vorräten aus?«
»Das Paket ist fertig. Es ist auf dem Leichter, aber der Leichter ist auf der anderen Seite dieses Mondes.«
»Scheiße.«
»Sehr richtig. Wir brauchen das Paket. Beim Sauerstoff sind wir schon auf Reserve, und das Wasser geht auch bald zu Ende.«
Tanoujin warf Paula einen raschen Blick zu. Seine Schnurrbartenden schwebten über seinen Schultern. »Der Leichter ist erst in sechs Stunden in diesem Sektor.«
Saba fuhr mit der Hand über sein Kinn. »Funke den Leichter an und frag an, ob wir es übernehmen können.«
»Schon erledigt. Sie wollen das Paket auf einen Gleiter umladen.«
»Gut. Ich werde die Ybisca nehmen. Du bleibst hier, beschäftigst General Gordon und hältst uns die drei Hammerhaie von der Pelle.«
Tanoujin grinste. »Wird gemacht. Und was ist mit ihr?« Er deutete auf Paula.
Saba glitt zur Luke. »Laß sie in Ruhe.« Er zog den Lukendeckel auf. Paula ruderte mit heftigen Arm- und Beinbewegungen auf ihn zu und knallte wieder mit dem Kopf gegen die Wand. Als sie endlich den Lukendeckel packen und sich daran festhalten konnte, war der Akellar bereits im Tunnel verschwunden.
»Saba! Warte!« Sie glitt ihm nach.
Er wartete auf sie und packte sie bei der Schulter. »Ich nehme das Beiboot und hole unsere Vorräte. Was ist denn los? Hast du Angst vor ihm?« Sie erreichten den Korridor mit den schwarzen und weißen Pfeilen, den sie bereits kannte, und glitten von dort aus in einen anderen. Dieser war mit blauen Streifen gekennzeichnet. Er schob Paula vor sich her zu einer geschlossenen Luke und schlug mit der Faust dagegen.
»Ketac!«
Von drinnen rief eine Stimme: »Der ist nicht hier!«
»Dann such ihn und sag ihm, er soll sofort in die Dockkammer kommen!« Der Akellar schob Paula wieder vor sich her, zurück in den mit Pfeilen markierten Tunnel. Sie krallte ihre linke Hand in seinen Ärmel.
»Ich habe nichts davon gewußt - von diesen Sensoren«, sagte sie atemlos.
»Ich glaube dir.« Er stemmte beide Beine gegen die Tunnelwände und stoppte sich und Paula. Sie befanden sich unter einer Luke. »Siehst du diese Lampe?« Er tippte auf eine Birne hinter einem ovalen Glasschutz. »Wenn sie zu blinken beginnt, muß die Luke verschlossen werden, sonst verlieren wir innerhalb von Sekunden den gesamten Sauerstoff.« Er öffnete die Luke.
Sie folgte ihm in einen langen, schmalen Raum. Ein kleines, schlankes Raumschiff war an Trägern verankert. Sie glitt an seiner metallisch-grauen Außenwand entlang. Am nadelspitzen Bug befand sich ein dreizackiger Stern. Saba öffnete die Schiebetür eines schmalen Wandschranks. In ihm hing eine Reihe von Raumanzügen, die wie kopflose Körper aussahen.
»Fliegst du allein?« fragte sie ihn.
»Ketac wird mich begleiten.« Er nahm einen der Raumanzüge heraus. Sie berührte einen Ärmel mit den Fingern. Der Stoff fühlte sich leicht fettig an. Während der Akellar ihn anzog und den Reißverschluß zuzog, kam Ketac durch das offene Luk herein.
»Zieh deinen Anzug an«, sagte ihm sein Vater. »Wir müssen zur dunklen Seite dieses Schlackenstücks, und wir könnten unterwegs ein paar Lunanern begegnen.«
»Jawohl.« Ketac holte seinen Raumanzug aus dem Wandschrank.
»Findest du den Weg zurück?« wandte Saba sich an Paula.
»Ja.«
»Geh in meine Kabine und bleibe dort. Wenn Tanoujin dir einen Befehl gibt, wirst du ihn befolgen.«
»Warum?«
»Weil ich es dir sage.«
Wortlos stieß sie sich von der Wand des kleinen Raumschiffes ab und glitt zur Luke. Als sie sie verschlossen hatte, begann die Lampe über ihrem Kopf rot zu blinken. Sie zog die Verriegelung noch fester an, so fest sie es vermochte. Der Korridor war wärmer und dunkler als die Dockkammer, die sie gerade verlassen hatte.
Sie ruderte und stieß sich voran.
Irgendwo hinter sich hörte sie eine Stimme rufen: »Kobboz auf die Brücke.« Ein runder Lukendeckel flog auf, und ein Stythe im grauen Overall schoß heraus.
»Mendoza!« Es war Sril. Grinsend kam er auf sie zu. Er benutzte die lingua franca, wie er es gewohnt war. »Jetzt kommen Sie in unsere Welt.«
»Ich spreche stythisch.« Sie warf einen Blick in den Raum, aus dem er gerade hervorgeschossen war. »Was ist das?«
»Die Kombüse. Sind Sie hungrig? Kommen Sie.« Er nahm sie beim Arm und schob sie in den schmalen, kleinen Raum. Die Wände waren mit Zugringen und Hebeln bedeckt. Er legte einen Hebel um,
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