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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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der sich genau vor ihrer Nase befand. Unter dem Hebel öffnete sich ein Schlitz, und eine glatte rote Tablette schwebte heraus.
    »Anders als euer Essen«, kommentierte er ihren verblüfften Gesichtsausdruck. »Meine Kameraden sagen, ich hätte mit auf die Erde gehen sollen, anstatt zum Mars. Er zog einen anderen Hebel, und eine Plastiktube mit Wasser wurde aus der Wand gedrückt. Paula steckte die rote Tablette in den Mund. Sie schmeckte wie Stärke. Er riß für sie die obere Kante der Wassertube ab. »Gefällt Ihnen die Ybix?«
    »Ich habe noch nicht viel von ihr gesehen. Gibt es überhaupt viel zu sehen?« Das Wasser schmeckte leimig. Tanoujin hatte gesagt, daß sie damit fast am Ende seien. »Vielleicht sollte ich nicht alles trinken.«
    »Aufbewahren kann man es nicht, wenn die Tube offen ist. Sie sprechen sehr gut stythisch. Aber das habe ich mir schon auf dem Mars irgendwie gedacht. Sie schienen immer alles zu verstehen, was ich sagte.«
    Eine Lautsprecherstimme rief: »Sril, auf die Brücke!«
    »Dann bis später.« Er klopfte ihr auf den Arm und verschwand.
    Sie trank den Rest des Wassers. Er war ein freundlicher Bursche, und sie mochte ihn. Sie begann sich etwas wohler zu fühlen. Sie drückte sich ab und glitt in den Korridor zurück. Zwei Männer begegneten ihr und blickten sie neugierig an. Jedes der Luks, an denen sie vorbeischwebte, war mit einem roten Symbol gekennzeichnet. Die Wohnräume lagen in Nischen zwischen den gigantischen Kristall-Systemen, die das Raumschiff antrieben, und immer wieder machte der Korridor Haken und Bogen. Wie ein Karnickelbau, hatte Bunker gesagt. Sie konnte sich jetzt schon etwas besser vorwärtsbewegen, aber das Anhalten bereitete ihr noch immer Schwierigkeiten, und so prallte sie gegen einen Mann, der ihr entgegenglitt.
    Er schlug nach ihr. Sie kannte ihn nicht. Sie versuchte, dem Schlag auszuweichen, aber seine Krallen packten ihren Ärmel, und er zerrte sie in eine Abzweigung des Korridors. Verzweifelt suchte sie nach einem Fluchtweg. Aber bevor sie sich überhaupt orientieren konnte, war er über ihr und stopfte sie durch ein Luk.
    Sie fiel in einen riesigen, kugelförmigen Raum. Die Brücke. Die gekrümmten Wände waren völlig mit Instrumenten und Anzeigegeräten bedeckt, der Boden mit Drähten bespannt. Sril ergriff sie beim Arm. Er hockte auf einem Rundeisen, das aus der Wand ragte.
    »Hier ist sie, Akellar.«
    Tanoujin, der über ihr auf einer Art Drehstuhl hockte, schoß herab und packte sie beim Handgelenk. »Komm her.«
    Aus einem Lautsprecher hörte sie General Gordons Stimme sagen: » Ybix, die Frist läuft ab.«
    Tanoujin stieß sie vor ein Wandmikrophon. »Hier ist sie, General.«
    Paula hielt sich an einem der vielen Griffe fest, die überall aus den gewölbten Wänden ragten. Über ihrem Kopf sah sie das Gesicht General Gordons auf einem Bildschirm. »Hallo, General«, sagte sie. »Sie wollten etwas von mir?«
    Gordon sagte: »Miß Mendoza, sind Sie aus eigenem Willen auf diesem Raumschiff?«
    »Allerdings.«
    »Sagen Sie den Leuten, ich verlange sofort mit Akellar Saba zu sprechen.«
    Tanoujin drängte sie zur Seite. »Er schläft«, sagte er, bevor sie antworten konnte.
    »Dann wecken Sie ihn.«
    Die Wand neben ihr war völlig mit Anzeigegeräten bestückt.
    Alle Nadeln zuckten und schlugen nach beiden Seiten aus. Außer Sril hockten noch zweiweitere Männer auf Rundeisensprossen, die aus der Wand ragten. Der Narbige, Bakan, hatte Kopfhörer aufgesetzt und saß direkt über ihr.
    Tanoujin sagte: »Warum sollte ich einen Akellar des Stythischen Imperiums wecken, nur weil Sie es mir sagen?« Er sprach viel langsamer als sonst, wenn er die lingua franca benutzen mußte.

    »Akellar«, meldete Bakan, »die Ybisca hat ausgedockt.«
    Ein ganzes Stück seitlich von ihr sah sie den grünen Lichtkubus eines Holographen. Sie ließ ihren Halt los und ruderte zu ihm. Ein paar der Männer lachten amüsiert über ihre ungeschickten Bewegungen. In dem Hologramm sah sie die Ybix durch den abstrakten grünen Raum gleiten. Zwei kleinere Schiffe schwebten links und rechts von ihr, ein drittes folgte ihr. Paula erkannte die T-förmigen Rümpfe, die den Kampfschiffen der Luna-Streitkräfte ihren Namen gegeben hatten. Ein kleiner, grüner Pfeil löste sich gerade vom Rumpf der Ybix und schoß über den Rand des Hologramms hinaus.
    »Ich verlange, mit Ihrem Captain zu sprechen«, sagte Gordon.«
    » Ybisca ist unterwegs«, meldete Bakan.
    Paula blickte auf den Bildschirm.

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