Wanderungen Durch Die Mark Brandenburg: Band 3, Havelland
in Rom und Neapel war, zu wertlosem Trödelkram geworden. Vor fünfzig Jahren hatten sie noch einigermaßen eine Bedeutung. Es sind das die »Scherben«, von denen der vorstehende, aus Rom mitgeteilte Brief H. W.'s spricht. Ich leiste deshalb auch Verzicht darauf, die einzelnen Stücke hier namentlich aufzuführen.
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Generallieutenant von Roeder kommandierte im dänischen Kriege 1864 die »Düppel-Brigade«, Regimenter 24 und 64, und war unter den ersten, die auf Alsen landeten. Auf dem bekannten Bleibtreuschen Bilde »Übergang nach Alsen« (Nationalgalerie) steht er, ein großer schöner Mann, in einem der vordersten Boote. Während meines Militärjahres war er Offizier in der Compagnie des Kaiser-Franz-Regiments, in dem ich diente, und bewahrte mir seitdem sein Wohlwollen. [Image: Zurück]
Rösels Beziehungen zum Hause Zimmermann waren schon Erbstück, zweite Generation. Eigentlich befreundet war er mit den Pflegeeltern der Geheimrätin Zimmermann, der Familie Jordan, die das große, schöne Haus am Gensdarmenmarkt, Ecke der Französischen- und Markgrafenstraße bewohnte. Die weiterhin mitzuteilenden Röselschen Briefe sind denn auch fast alle an Fräulein Fanny Jordan gerichtet die später den Steuerrat Hedemann heiratete. Frau Geheimrätin Z., geborne Palis, war eine Pflegeschwester der letztgenannten Dame. ._.
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III. Briefe
Dies ist der Hauptschatz, und sie geben nicht nur ein vollkommenes und, wie ich meine, sehr liebenswürdiges Bild des Mannes, sondern auch seiner Zeit. Alte Berliner werden diese kleinen Schnitzel nicht ohne Freude, manche nicht ohne Bewegung lesen. Die etwa zwanzig, die ich mitteile, sind aus ein paar hundert ähnlicher ausgewählt. Meistens sind sie auf Papier in Duodezformat geschrieben, einige auf Karten, wie sie jetzt wieder Mode sind, und alle haben sie den rotgetuschten Hand, dessen H. W. in seinem Briefe Erwähnung tut. Nur wenige sind gesiegelt und zeigen dann ein Efeublatt mit den Initialen S. R. Und nun mögen die Briefe selber sprechen. Den 4. Mai 1826
Wär's vielleicht um zwei?
Wär's vielleicht um drei?
Jedenfalls dabei.
Euer R.
Sonntag Rogate 1826
Wo seid Ihr heute,
Lieben Leute?
An der Panke?
Ich danke.
An der Spree?
Da käm ich. Juchhe!
Dienstag, 23. Januar 1827
Für den Seume schick ich hier den H. von Kleist. Ich bitte, später daraus vorlesen zu dürfen. Was macht der Onkel? Besser? Ich werd es sonst bei Barez bestellen!
23. April 1827
Gestern war Sonntag Quasimodo, und ich war quasi modo dicht am Sterben. O diese höllische Migräne! Das einzige Mittel ist Ruhe. »Ruhe ist die erste Bürger pflicht«, sagte schon Minister von der Schulenburg. Aber an Migränetagen dürfen es sich auch Hochadlige gesagt sein lassen. Und dann natürlich auch Kamillentee. Anbei sende ich den ersten Teil von H. von Kleist zurück. Darf ich mir dafür den Teil erbitten, in dem die Novelle » Hans Kohlhaas « steht? Auch nehme ich mit dem » Käthchen von Heilbronn « oder dem » Prinzen von Homburg « vorlieb.
Donnerstag, den 14. Juni 1827. Am Tage Sankt Modesti, des modestesten Heiligen.
In Ermangelung von etwas Besserem schicke ich das beifolgende Bildchen, das ich, je nachdem es die Größe des Kästchens verlangt, bei a oder bei b abzuschneiden bitte. Wird bei b abgeschnitten, so fällt der alte Herr auf dem Baume weg, und die Birnen fallen dann, wie vom Himmel, in die Schürze der Sammlerin. – Unbekleidetes könnt ich in Menge liefern, aber das könnte Sankt Modestus übelnehmen, und mit Heiligen darf man's nicht verderben. Wir haben's hier unendlich heiß, und ich verkoche ganz allmählich, wobei mich nur die Krebse trösten, die längst gewohnt sind, lebendig gesotten zu werden. Haltet Euch tapfer in Pankow!
Donnerstag, den 6. Dezember 1827, am Tage des heiligen Nikolas, der den frommen und fleißigen Kindern goldne Äpfel bringt.
Und auch ich komme nicht mit leeren Händen und schicke endlich das versprochene Buch. Trotz allem Ungewissen steckt doch viel Wissen darin. Ein eigentliches Urteil darüber habe ich nicht, weil ich es nicht ganz verstehe; doch habe ich Meinungen, die einem Urteil beinah gleichkommen. Selbst Professor Hegel sprach mit großer Achtung und Schonung einige Worte über den jugendlichen Autor aus.
Montag, den 3. November 1828. Am Tage Gottlieb.
So hört denn: Alle, die Gott lieben,
In Wohltun nie zurückgeblieben,
Hungrige speisen, Durstige tränken,
Arme zum Geburtstag beschenken,
Beschenken in Gnad und
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