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Wanderungen durch die Mark Brandenburg

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Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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Gelegenheit ver-
    sichert »diese Trauung sei seitens des Berli-
    ner Konsistoriums , und zwar unter Berufung
    auf die von Melanchthon erlaubte Doppelehe
    Philipps des Großmütigen von Hessen, für zu-
    lässig erklärt worden«. Die stete Wiederkehr
    dieser Versicherung hat den Konsistorialpräsi-
    denten Hegel veranlaßt, unterm
    27. April 1876 eine Erklärung abzugeben, in
    der ausgesprochen wird, »daß weder die
    gründlichsten Recherchen in der Registratur
    des Königlichen Konsistoriums, im Geheimen

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    Staatsarchiv, im Geheimen Ministerialarchiv
    und Königlichen Hausarchiv noch auch an-
    derweite Forschungen und Erkundigungen ir-
    gend etwas zur Begründung obiger Ansicht
    (Gutheißung der Trauung durch das Konsisto-
    rium) ergeben haben.« Es läßt sich in der Tat
    annehmen, daß Leopold von Ranke das Rich-
    tige getroffen hat, als er in seinem Werke
    »Die deutschen Mächte und der Fürstenbund.
    Deutsche Geschichte von 1780 bis 1790«
    wörtlich sagte: »In neueren Zeiten ist die Be-
    hauptung aufgetaucht, das Konsistorium habe
    in aller Form seine Einwilligung zu dieser Ver-
    bindung ausgesprochen; vergeblich hat man
    nach einem Aktenstück dieser Art gesucht;
    wahrscheinlich ist dabei der Kreis privater Be-
    sprechung nicht überschritten worden .«

    Falkenberg
    In der Kirche zu Falkenberg, anderthalb Meile von
    Berlin, stehen die Särge des Majors George von
    Humboldt und der Frau Majorin von Humboldt, ver-
    witweten von Hollwede, gebornen von Colomb – der
    Eltern des Bruderpaares Wilhelm und Alexander von
    Humboldt.
    Frau von Humboldt, geborne von Colomb, ließ im
    Jahre 1795, wo sie Falkenberg besaß, anstelle des
    hölzernen Kirchturms daselbst einen massiven Turm

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    aufführen und setzte fest, daß der untere Teil des-
    selben als Leichenhalle hergerichtet werde, worin die
    sterblichen Überreste der Mitglieder ihrer Familie
    beigesetzt werden könnten. Dies geschah, und ste-
    hen nunmehr in der Turmhalle zu Falkenberg folgen-
    de vier Tote:
    1. Frau Majorin von Humboldt, verwitwete von
    Hollwede, geborne von Colomb.
    2. Hauptmann von Hollwede, Gemahl erster Ehe
    der gebornen von Colomb.
    3. Tochter aus dieser ersten Ehe (Kindersarg).
    4. Major von Humboldt, Gemahl in zweiter Ehe.
    Die drei Hauptsärge (1., 2. und 4.) haben Inschrif-
    ten. Diese lauten:
    Zu 1.
    »Marie Elisabeth Colomb; zuerst vermählte von
    Hollwede, nachher vermählte von Humboldt. Gebo-
    ren den 8. Dezember 1741, gestorben den
    4. November 1796. ›Es ist, in einem höhren Leben,
    für große Tugend großer Lohn.‹«
    Zu 2.
    »Allhier ruhet in Gott der weiland hochwohlgeborne
    Herr, Herr Friedrich Ernst von Hollwede, Baron, Erb-
    und Gerichtsherr auf Ringenwalde, Crummecavel und
    Schloß Tegel, Kanonikus des Sankt-Sebastian-Stifts
    zu Magdeburg, geboren den 12. März 1723. Trat in
    Kriegsdienste 1743 unter das hochlöbliche königliche
    Prinz Ferdinandsche Infanterieregiment, wo er bis
    zum Capitain avancieret, nahm 1756 seine Demissi-

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    on und verheiratete sich Anno 1760 mit der jetzt
    hinterlassenen Frau Witwe, Frau Marie Elisabeth,
    gebornen Colomb, aus welcher Ehe zwei Kinder, ein
    Sohn und eine Tochter, gezeuget. Starb den
    26. Januar 1765, seines Alters 41 Jahr, 10 Monat,
    14 Tage.«
    Zu 4.
    »George von Humboldt, königlich preußischer Kam-
    merherr und Major von der Kavallerie, Erb- und Ge-
    richtsherr auf Ringenwalde, Crummecavel und
    Schloß Tegel. Er ward im Jahre 1720, den
    27. September, zu Zames in Pommern geboren, und
    nachdem er verschiedenen Feldzügen mit aller
    Distinction beigewohnt, wurd er wegen seiner kränk-
    lichen Umstände genötigt, seinen Abschied zu neh-
    men. Er vermählte sich hernach mit Marie Elisabeth,
    geborne Colomb, verwitwete Freifrau von Hollwede,
    im Jahre 1766, den 27. Oktober, und hinterläßt aus
    dieser Ehe zwei Söhne, Wilhelm und Alexander. Er
    starb, nachdem er sein Leben durch die rühmlichsten
    Handlungen bezeichnet, von allen Rechtschaffenen
    bedauert, im Jahre 1779, den 6. Januar, zu Berlin,
    wo er allen unvergeßlich sein wird. Horaz, Ode 24.«

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    Blumberg
    Die alten Namen, die alten Herrn
    Sind all hinüber, sind alle fern.
    Die Löben, die Burgsdorf wurden stumm,
    Aber Frühling ist wieder und jubelt ringsum.

    Zu Blumberg ist mein Sitz, wo, nach der alten Weise,
    Mit dem, was Gott beschert, ich mich gesegnet preise.
    Canitz an Eusebius von Brand (1692)

    Ein Frühlingstag führt uns nach Blumberg hinaus,
    einem Arnimschen Gut in der Nähe von

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