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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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dir schon überlegt, wie es weitergehen soll?«
    »Wenn wir zusammen sind, ist alles bestens. Aber jede Nacht, die sie bei ihm ist, fühle ich mich allein. Verdammt,
soweit ich weiß, könnten die beiden tot sein. Ich hätte gerne eine Gelegenheit, die Dinge wieder zurechtzurücken.«
    »Was meinst du, tief in deinem Innern, was solltest du tun?«
    »Den Job hier hab ich angenommen, um von allem loszukommen. Ich muss ständig daran denken, das bin ich gar nicht. Ich habe was Besseres verdient, verstehst du?«
     
    Ghost steuerte den Außenbordmotor. Sie durchschnitten die kabbelige See. Punch saß im Bug des Schlauchboots, schwenkte einen Scheinwerfer über die Küstenlinie und stieß dabei auf eine Mondlandschaft aus schroffen, eisbedeckten Felsen.
    »Da.« Er zeigte auf einen Landungssteg aus Beton mit schneebedeckten Stufen.
    Ghost nahm den Außenborder ab und legte ihn auf den Landungssteg. Zusammen zogen sie das Boot aus dem Wasser.
    »Den Motor werde ich nachher holen gehen«, sagte er.
    Sie trugen das Schlauchboot die Stufen hinauf und legten es vor einer massiven, in die Felswand eingelassenen Tür ab. Ghost schloss ein Vorhängeschloss mit Kette auf.
    »Geht schon nach drinnen«, sagte er. »Ich hole nur eben den Außenbordmotor.«
    Punch und Rye schleppten das Schlauchboot durch den Eingang in einen höhlenartigen Speichersilo. Die Windgeräusche ließen nach. Stille. Punch zog seine Schutzbrille und Gesichtsmaske aus und beleuchtete die Wände mit seiner Taschenlampe. Sie befanden sich in einem breiten Tunnel, der sich in das Muttergestein
senkte. Die Wände glänzten vor Feuchtigkeit. Auf dem Boden lagen Schienen. Die Hinweisschilder an den Wänden waren auf Russisch.
    »Was ist das hier?«, fragte Punch. »Ich dachte, die Insel wäre unbewohnt.«
    »Sie waren doch schon an Land, oder?«
    »An Land schon, aber nicht hier.«
    »Früher hat die Sowjetmarine ihre alten Reaktoren auf dem Meeresgrund verklappt. Wann immer ein atomgetriebenes U-Boot ausgemustert wurde, haben sie einfach die Heckpartie abgetrennt und sie in der Barentssee versenkt. Hier unten liegen so an die zwanzig Stück davon, alle voller Rost und Muscheln. Das hier war als ihre neue Heimstatt gedacht. Bergungsteams sollten sie hier heraufschaffen und sie für die nächsten zweihundertfünfzigtausend Jahre im Salz verbuddeln.«
    »Was den Totenschädel an der Tür erklärt.«
    »Es ist überall das Gleiche, je tiefer Sie hinabsteigen. Totenschädel an jeder Wand, jeder Tür, eingeätzt in den kadmierten Stahl. Künftige Generationen werden es schon zu deuten wissen, Dreck der übelsten Art. Betreten verboten!«
    Rye entfernte eine Schutzplane von zwei roten Yamaha-Wiking-Pro-Schneemobilen und checkte sie durch.
    »Richten Sie das Licht auf mich.«
    Sie öffnete eine lange Holzkiste und nahm zwei Ithaca-Vorderschaft-Repetiergewehre heraus. An der Wand standen Holzregale. Sie machte eine Schachtel mit Munition auf und schob die Patronen in die Verschlusskammer, steckte die Gewehre dann in die an den Motorschlitten festgeschnallten Lederhüllen.
    »Gegen Bären«, erklärte sie. »Wir bewahren sie hier auf. Rawlins möchte auf der Bohrinsel keine Waffen.«

    Den Außenbordmotor auf der Schulter, schleppte sich Ghost durch den Bunkereingang. Rye half ihm, ihn auf dem Boden abzusetzen.
    Ghost betankte die Schneemobile aus einem Kanister Benzin, versetzt mit Isopropylalkohol, um das Einfrieren zu verhindern. Er sah nach dem Öl, ließ dann die Motoren an, um zu sehen, ob sie funktionierten. Er nahm ein Funkgerät aus seinem Rucksack.
    »Landungsteam an Rampart, könnt ihr mich hören, over?«
    »Hier Rampart .« Janes Stimme. »Bin froh, dass ihr in Sicherheit seid.«
    »Wir befinden uns im Bunker. Irgendeine Nachricht von Apex?«
    »Der Typ sendet noch immer ab und zu, aber er klingt, als wäre er im Delirium. Ich kriege keine eindeutige Position aus ihm heraus. Ihr werdet einfach Richtung Darwin fahren und sehen müssen, was ihr tun könnt.«
    »In Ordnung. Wir packen jetzt unsere Sachen zusammen und brechen dann bei Sonnenaufgang auf.«
    »Es hält ein weiterer Sturm auf uns zu, ein übler. Er ist auf dem Radar zu erkennen, eine massive Wand aus Eis, die wie ein Expresszug über uns hereinbricht. Ich denke, ihr werdet sieben Stunden brauchen, bis ihr Darwin erreicht, drei oder vier weitere bis zur Blockhütte. Wenn ihr sofort aufbrecht, könnt ihr es vielleicht noch vor dem Unwetter schaffen.«
    »Verdammt.«
    »Es liegt ganz bei euch. Rawlins

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