Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
Vom Netzwerk:
sich: Hilf jemandem. Wenn du an einem Tiefpunkt angelangt bist, wenn du dich nutzlos fühlst und nichts mehr einen Sinn ergibt, reiche jemandem deine helfende Hand. Unternimm etwas, damit du wieder zählst.
    Sie schlug den Weg zum Tauchboothangar ein.
    Nail lag, seinen Schlafsack als Polster unter sich, auf dem Deck und genoss den heißen Luftstrahl, der aus einem Heizungsschlitz drang. Er hatte sich den rechten Arm gebrochen, ein abgebrochener Besenstiel diente ihm als Schiene, ein zerrissenes T-Shirt als Verband.
    »Kann ich irgendetwas für dich tun?«, fragte sie. »Möchtest du etwas zu trinken? Was zu essen?«
    Langsam wandte Nail den Kopf und betrachtete sie ausgiebig, während er versuchte, sich an ihren Namen zu erinnern.
    »Du lieber Himmel«, sagte Jane. »Rye hat dich bis zum Anschlag unter Drogen gesetzt, hab ich recht?«
    Er lächelte und schloss die Augen. Dann wurde er mit einem Ruck wach und versuchte, sich aufzusetzen.
    »Nikki«, sagte er.
    »Willst du, dass ich sie hole?«
    »Die Lichter brennen wieder.«
    »Wir haben wieder Licht und Heizung, richtig?«
    »Strom.«
    »Genau, Strom.«
    »Nikki.«
    »Wenn du willst, kann ich sie suchen.«
    Nail unternahm einen Versuch aufzustehen, doch Jane drückte ihn wieder nach unten. »Ich weiß nicht, was
Rye dir gegeben hat, Junge, aber möglicherweise solltest du dich einfach zurücklehnen und den Trip genießen.«
     
    Ghost berief eine Versammlung in der Kantine ein und umriss seinen Plan. Nikki stand im Hintergrund und hörte aufmerksam zu.
    Die Hyperion sei teilweise auf Grund gelaufen, doch irgendwann würde es Frühling werden, das Eis würde tauen und das Schiff wieder flott werden. Ihre Lage würde sich also zwangsläufig ändern. Es gelte also, sparsam mit Treibstoff und Lebensmitteln umzugehen und irgendwie den Winter zu überstehen.
    Ghost schlug einen Umzug von der Plattform auf die Hyperion vor: Dort gebe es bessere Unterkünfte, sie sei leichter zu heizen. Und um die tollwütigen Horden in Schach zu halten, brauchten sie nur die Aufzüge außer Betrieb zu setzen und die Barrikaden wieder zu errichten. Es gebe keinen Grund, warum das nicht gelingen sollte. Die infizierten Passagiere seien abgestumpft, unfähig zu raffiniertem oder berechnendem Vorgehen. Sie würden sich leicht unschädlich machen lassen.
    »Denkt nur an all die Lebensmittel«, sagte Ghost. »An den Alkohol.« Er wich Janes Blick aus, ein wenig beschämt, weil er die Männer mit dem Versprechen unbegrenzten Alkoholnachschubs an Bord der Hyperion zu locken versuchte.
    Ghost ließ abstimmen, die Meinung war genau geteilt. Der Streit darüber drohte in Handgreiflichkeiten auszuarten. Die eine Hälfte war der Ansicht, es sei zu gefährlich, Räumlichkeiten auf dem Kreuzfahrtschiff zu beziehen, während sich die blutgierigen Passagiere auf der anderen Seite der Tür zusammenrotteten, die andere
Hälfte vertrat die Ansicht, dass der Luxus einer Passagierkabine zu verlockend sei, um darauf zu verzichten.
    Beleidigungen flogen hin und her, es kam zu Gerangel. Die Diskussion drohte sich bis tief in die Nacht fortzusetzen, also schlich Nikki zu einer Seitentür hinaus.
    Und lief mit eiligen Schritten zur Rettungsstation. Rote Leuchtschilder wiesen ihr den Weg. An jeder Ecke der Plattform gab es eine Reihe von Rettungsbooten mit starrem Rumpf, orangefarbene autobusgroße Glasfaserhüllen, die Platz für dreißig Personen boten. Im Zuge der allwöchentlichen Brandübungen waren die Mannschaftsmitglieder darin ausgebildet worden, sich darin anzuschnallen, die Luke zu versiegeln und den Auslöser zu betätigen. Sprengbolzen ließen das Boot dann über eine Aussetzvorrichtung zu Wasser.
    Nikki kletterte in das Rettungsfloß, sie und Nail hatten die Rettungsboote schon einmal wegen diverser Ausrüstungsgegenstände geplündert, jetzt hatte sie es auf das Zeug abgesehen, das sie zurückgelassen hatten.
    Unter einer Sitzbank zog sie eine Kiste hervor, ein Deckel mit Schnappschlössern, drinnen Ausrüstung für den Notfall: Salztabletten, eine handbetriebene Lenzpumpe und eine kompakte Entsalzungsanlage. Sie packte alles zusammen, lief zum Lagerraum auf dem Deck C und schmiss die Sachen in das Boot.
    Dann eilte sie zum Lebensmittellager, kippte eine Großpackung Trockennudeln aus, packte Konserven und Schachteln in den großen Karton, lief zurück zum Deck C und warf ihn in das Boot.
    Sie hebelte Deckplatten auf, darunter befanden sich, versteckt neben den Rohrleitungen, Beutel mit Kleidern,

Weitere Kostenlose Bücher