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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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begründete einen Staat Großkolumbien (1821–1830), der nach seinem Tod in die Staaten Venezuela, Kolumbien, Panama und Ecuador zerfiel. Bolívars Versuch, auch das heutige Peru samt dem »oberperuanischen« Bolivien anzugliedern, scheiterten. Simón Bolívar orientierte sich an der Amerikanischen Revolution und ihren Prinzipien. Ihm schwebte eine Art Vereinigte Staaten von Lateinamerika vor. Treibende Kraft hinter der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung war die kreolische Oberschicht, der Simon Bolívar selbst entstammte. Das waren die Nachfahren der Konquistadoren beziehungsweise der mit ihnen eingewanderten spanischstämmigenSiedler, die bereits seit Langem Herren über Grund und Boden waren und sich von der Herrschaft des Mutterlandes befreien wollten wie die Nordamerikaner auch. An der Befreiung der unterdrückten, eingeborenen Bevölkerung hatten sie kein Interesse und natürlich auch nicht an der Befreiung der Sklaven.
    1847/1857
    RISORGIMENTO      Va pensiero, sull ali dorate – »Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen« sangen die italienischen Patrioten 1842 nach der triumphalen Uraufführung von Verdis Nabucco sogleich als Befreiungslied und träumten wie das von Nebukadnezar ( Nabucco ) geknechtete jüdische Volk von der Befreiung aus der – österreichischen – Fremdherrschaft. Das inbrünstige Va pensiero ist bis heute eine Art inoffizielle Nationalhymne der Italiener.
    Risorgimento , der historische Begriff für die Einigungs- und Unabhängigkeitsbewegung in Italien, war der Titel einer seit 1847 in Turin erscheinenden Zeitschrift des piemontesischen Grafen Cavour (1810–1861), Architekt der Einheit Italiens und Ministerpräsident des norditalienischen Königreichs Sardinien-Piemont, das sich an die Spitze der liberalen nationalen Bewegung stellte. Risorgimento bedeutet: Wiederauferstehung.
    In großen Teilen Norditaliens (Lombardei, Venetien, Toskana) herrschte Österreich. 1848 wurde eine unabhängige Republik Venedig ausgerufen, und die Lombardei schloss sich an das unmittelbar benachbarte Sardinien-Piemont an. Diesen »Aufstand« ließ der soeben gekrönte österreichische Kaiser Franz-Joseph I. (der Ehegatte von »Sissi«) von Feldmarschall Radetzky niederschlagen. In den Fünfzigerjahren gewann Cavour die Unterstützung Napoleons III. Dank französischer Militärhilfe gelang ihm 1859 die Vertreibung der Österreicher nach der Schlacht von Solferino. Gleichzeitig rollte der Freischärlerführer Garibaldi (1807–1882) die ohnehin schwache spanische Bourbonen-Herrschaft im Königreich Neapel mit einer Freiwilligenarmee von Süden her auf. Im März 1861 wurde das Königreich Italien unter Viktor Emmanuel II. als konstitutionelle Monarchie proklamiert, mit Florenz als Hauptstadt. 1866 gelang die Eroberung Venetiens mit preußischer Hilfe und ohne preußische Hilfe 1870 die Einnahme des Kirchenstaates und damit die Vollendung der Einheit Italiens. Nach Florenz wird Rom 1871 Hauptstadt.
    Übrigens : In anderer Hinsicht epochemachend war die seit Waterloo blutigste Schlacht von Solferino bei Mantua. Hier besuchte der Schweizer Geschäftsmann Henri Dunant den französischen Kaiser Napoleon III. an der Front, weil er mit ihm über ein Bewässerungsprojekt in Algerien sprechen wollte. Angesichts des Leids der vielen Verwundeten ergriff Dunant spontan Hilfsmaßnahmen; unter dem bleibenden Eindruck von Solferino gründete er 1876 das Rote Kreuz.

NEUE WELTMÄCHTE
    Königin Victoria regierte von 1837 bis 1901. Ihr Name wurde zum Epochenbegriff. Das viktorianische England war dank seines ausgedehnten Kolonialreiches, seiner Wirtschaftskraft, innovativer Technik und gut ausgebildeter Führungskräfte die alleinige Weltmacht zur See und eine Großmacht in Europa.
    1840
    OPIUMKRIEG     Tee und Seide, lange Zeit auch Porzellan, waren jahrhundertelang die begehrtesten Export- und Luxusartikel, die die Europäer bei den Chinesen einkauften. Umgekehrt benötigten die Chinesen fast nichts aus Europa, und das Reich der Mitte erlaubte den Außenhandel ohnedies nur über Kanton, überwachte ihn streng und ließ außerhalb der kleinen, abgeschotteten europäischen Kolonie sowieso keine Ausländer ins Land. Für die Bezahlung der von ihnen gelieferten Waren verlangte die kaiserliche Regierung Silbertaels. Weil die Europäer das Silber allmählich nicht mehr aufbringen konnten, sann insbesondere die bereits im Niedergang befindliche und mit Bargeld chronisch knappe britische East India Company auf

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