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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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kämpften. In den englischen Lazaretten half Florence Nightingale, die »Dame mit der Lampe«.
    1856
    SPLENDID ISOLATION     Durch den Krimkrieg wurden die beiden konservativsten Monarchien, Österreich und Russland, politische Gegner. Eine weitere Folge auf englischer Seite war die Splendid Isolation. Großbritannien mischte sich nicht mehr in kontinentale Angelegenheiten ein, vermied Bündnisse und wahrte nach Möglichkeit seine Unabhängigkeit. Seit den Zeiten der Koalitionskriege hatten die Briten stets versucht, das Gleichgewicht der Mächte auf dem Kontinent zu erhalten, und in wechselnden Situationen und Koalitionen mal diese, mal jene Großmacht in Europa unterstützt. Fortan suchte man sich aus Koalitionen herauszuhalten. Das endete 1902 mit einer ersten Übereinkunft mit Japan und 1904 mit der Verständigung mit Frankreich hinsichtlich der jeweiligen überseeischen Besitzungen, der Entente cordiale .

GOLD UND DIAMANTEN
    1848
    GOLDRAUSCH     Im Januar 1848 fand der Amerikaner J.W. Marshall beim Bau einer Sägemühle nahe der späteren kalifornischen Hauptstadt Sacramento ein paar Goldnuggets in einer Wasserleitung. Kalifornien war zu der Zeit echter Wilder Westen, nur durch Indianergebiet und die Überwindung der Rocky Mountains und der Sierra Nevada zu erreichen. Wer es bequemer haben wollte, um auf die Nachricht von den Goldfunden nach Kalifornien zu gelangen,musste den Seeweg um Kap Hoorn, die Südspitze Südamerikas auf sich nehmen. Auch das taten viele. Goldwäscherei an Flüssen war nicht lohnenswert. Vielmehr wurde der Goldabbau schon ab 1850 bergwerksmäßig betrieben. Die Einwohnerzahl Kaliforniens stieg sprunghaft von 14000 im Jahr 1848 auf 230000 im Jahr 1852. Bereits 1850 war Kalifornien der 31. Bundesstaat der USA geworden. Weil damals Sacramento wegen des Goldes die bedeutendste Stadt war, wurde sie auch Hauptstadt.
    Man konnte aber nicht nur mit Gold reich werden. Dem aus Fürth stammenden Tuchhändler Levi Strauss fiel auf, wie schnell die Hosen der Bergarbeiter zerschlissen. Er kaufte alles erreichbare Segel- und Zelttuch auf, färbte es blau ein und führte den Stoff einer neuen Verwendung zu.
    1866
    DIAMANTENFIEBER     1866 wurden auf einer Farm der Brüder de Beers erstmals Diamanten in Südafrika entdeckt. Angesichts des Ansturms verkauften die de Beers das Gelände, aber das Graben in der Tiefe erwies sich als so schwierig, dass die Diamantenschürfer nach einigen Jahren aufgaben. Deren Anteile erwarb in erster Linie der Engländer Cecil Rhodes (1853–1902). Rhodes gründete 1880 die Firma De Beers, die er mit Rückendeckung der britischen Regierung zum Monopolisten der Diamantengewinnung in Südafrika ausbaute.
    1885 entdeckte man am Witwatersrand bei Johannesburg außerdem noch Gold. Auch hier beteiligte sich Rhodes. Siedler lockte er durch Landverkäufe in das nach ihm benannte Rhodesien, heute Sambia und Simbabwe. 1890 wurde er, inzwischen einer der reichsten Männer der Welt, Premierminister der britischen Kapkolonie. Rhodes war ein Erzimperialist. Seine Vision war ein großflächig unter britischer Vorherrschaft vereinigtes Südafrika. Vorläufig bestanden aber noch die Buren-Republiken. Sie wurden durch die vonDiamantenfieber und Goldrausch verstärkte europäische Einwanderung zunehmend destabilisiert.
    Übrigens : 1902 kam ein aus Friedberg in Hessen gebürtiger Angestellter der Diamantenhändler-Firma Dinkelsbuhler & Co. nach Südafrika. Ernst Oppenheimer gründete 1917 die Anglo-American, die in den 1920er Jahren De Beers übernahm. Bis heute leitet immer ein Mitglied der Familie Oppenheimer die Firma De Beers. Ihr Werbeslogan: »Ein Diamant ist unvergänglich.«
    1899–1902
    BURENKRIEG     Bereits Cecil Rhodes hatte versucht, die Buren-Republiken zu vereinnahmen. Den hartnäckigsten Widerstand leistete Transvaal unter seinem Präsidenten Paul (Ohm) Kruger. (Nach ihm ist der Kruger-Nationalpark benannt). 1899 begannen die Kampfhandlungen.
    Der zunächst für die Buren erfolgreiche Kriegsverlauf änderte sich, als der englische General Kitchener in das Geschehen eingriff. Auf den Guerilla-Krieg der Buren antworteten die Engländer mit dem Niederbrennen von Farmen, Abschlachten von Vieh und der Errichtung von Konzentrationslagern, in denen burische Frauen und Kinder interniert wurden; ein Viertel starb angesichts der katastrophalen hygienischen Verhältnisse in den Lagern. Es waren die ersten Konzentrationslager überhaupt. Die Engländer gewannen den Krieg

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