Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)
1902 dank ihrer erdrückenden Übermacht. Britannien setzte Hunderttausende von Soldaten gegen 30000 bis 40000 burische Kämpfer ein. Beide Seiten führten den Krieg, bei dem es letztlich um das Gold und die Diamanten in Transvaal ging, mit großer Grausamkeit.
Winston Churchill (1874–1965) begann seine politische Laufbahn als Kriegsberichterstatter im Burenkrieg und Gandhi nahm im Sanitätsdienst daran teil.
FRONTIER Die USA in ihrer heutigen territorialen Gestalt sind nicht mit der Proklamation der Unabhängigkeit 1776 entstanden, sondern in einem langwierigen Prozess. Der Mythos der frontier (»Grenzland«) ist die Auseinandersetzung mit den amerikanischen Ureinwohnern. Ihre Verdrängung setzt erst nach 1800 ein. Ein erster trauriger Höhepunkt war der »Pfad der Tränen«, die gewaltsame Umsiedlung der Cherokee-Kultur aus ihren Stammsitzen im fruchtbaren Gebiet der südlichen Appalachen in das vergleichsweise karge Oklahoma. Faktisch vollendet war die Erschließung des Westens mit dem Bau der ersten transkontinentalen Eisenbahnverbindung 1869 durch die Central Pacific Railroad und die Union Pacific , die die Strecke von Westen und Osten aufeinander zu gebaut hatten. 1890 wurde in den USA das letzte Indianer-Territorium in Oklahoma aufgelöst und damit sozusagen offiziell das Ende des Wilden Westens proklamiert.
1896
KLONDIKE Nach dem Versiegen des Goldrausches von 1848 verlegten die Goldsucher ihre Aktivitäten hoch in den Norden in das Grenzgebiet von Alaska und Kanada am Fluss Yukon, wo Tausende immer wieder kleine Funde machten. Neben dem Pelzhandel hatte sich die Goldsuche dort als Gewerbezweig mit einer etwas rauen, aber immerhin funktionierenden Infrastruktur etabliert. Am 16. August 1896 gelang am Klondike, einem Nebenfluss des Yukon, der entscheidende Fund. »Klondike« wurde in der englischen Sprache zu einem Inbegriff von schnellem Reichtum. Von Jack London über Charlie Chaplins Goldrausch bis zu Dagobert Duck ist »Klondike« in der amerikanischen Kultur verewigt. Aus allen Gegenden der Welt strömten Goldsucher in die unwirtliche Gegend knapp unterhalb des Polarkreises. Bis 1898 waren trotz beschwerlichster Anreise aus einigen Tausend 40000 geworden. Hier wurde der Goldabbau bis 1966 betrieben.
1839–1937
ROCKEFELLER John D. Rockefeller, der sein Vermögen mit Erdöl machte, wurde weltweit ein Inbegriff für den neureichen Industriemagnaten. Die Familie stammte ursprünglich aus dem Ort Rockenfeld (gemeint ist: Roggenfeld) bei Neuwied am Rhein. Vor 1860 war John D. als Buchhalter in einer Speditionsfirma tätig. Dann stieg er in das ganz junge Erdölgeschäft ein.
Am 27. August 1859 war der Kolumbus der Erdölförderung, der Amerikaner Edwin L. Drake, in Pennsylvania auf eine ergiebige Erdölquelle gestoßen. Er hatte diese Quelle nach vielen Rückschlägen erstmals mit einer Bohrung angezapft – nicht mit Schürfen oder Ähnlichem. Und das gerade rechtzeitig. Der Bodenschatz Erdöl wurde noch wichtiger als alles Gold und alle Diamanten. »Petroleum«, eine seit dem Altertum bekannte Substanz, erfreute sich aber erstmals jetzt einer gewissen Nachfrage, weil das aus Walen gewonnene Tranöl für die Lampen anfing, teuer zu werden. (Wegen des Tranöls war der riskante Walfang jene legendäre Großindustrie des 19. Jahrhunderts).
Das Erdöl wurde damals in Fässern (amerikanisch: barrel ) transportiert. Zur Verwendung muss es weiterverarbeitet, »raffiniert« werden. Zunächst ging es hauptsächlich um Beleuchtungsmittel. 1863 gründete Rockefeller mit zwei Partnern eine kleine Erdölraffinerie, die er 1870 in Cleveland zur Standard Oil umorganisierte. (Standard Oil = S.O., Abkürzung ausgeschrieben: Esso). Rockefellers ungeheuer wachsender Konzern stand jahrzehntelang im Zentrum eines Kampfes um Macht und Monopole mit der amerikanischen Regierung. Die Anti-Trust-Gesetze wurden seit 1890 in immer neuen Anläufenerlassen, um Standard Oil Einhalt zu gebieten. Rockefeller sah sowohl die Bedeutung der Benzin- und Kerosinproduktion für Automobil- und Flugzeugmotoren voraus wie die der Pipelines für den Transport (er wollte die Frachtgebühren der Eisenbahnen umgehen).
DEUTSCHLAND UND FRANKREICH
Die Gründerzeit löst in Deutschland, Österreich und der Schweiz definitiv nach 1848 das Biedermeier ab und ist eine Phase großen wirtschaftlichen Aufschwungs – nicht nur bei Kohle, Stahl und Eisenbahn.
ab 1848
GRÜNDERZEIT Als bräuchte man nur ein Unternehmen zu
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