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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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die Bronzezeit bis hinunter in die Jungsteinzeit übereinander gelagert waren.
    Die ältesten fünf Schichten der Stadt stammen nach den gegenwärtigen archäologischen Befunden aus der Zeit nach 3000 v. Chr. Der sogenannte »Schatz des Priamos« gehört eindeutig zur Schicht Troja II (2600–2300 v. Chr.). Damit ist er rund 1000 Jahre älter als die Schicht, die man mit dem legendären Untergang der Stadt im Trojanischen Krieg in Verbindung bringt. Diesen ordnet man der von offensichtlich starken Zerstörungen gekennzeichneten Schicht VIIb zu, also einer wesentlich jüngeren – falls der homerische Krieg um Troja tatsächlich vor dem Hisarlik-Hügel stattfand.
    Auf jeden Fall aber war Troja II ein frühbronzezeitlicher Nachbar von Hattusa. Der aus rund 8000 Edelmetall-Stücken bestehende Schatz ist ein eindrucksvoller Beleg für die Bedeutung und den Reichtum der Stadt. Sie lag schon damals strategisch günstig an wichtigen Fernhandelswegen genau gegenüber der Meerenge der Dardanellen. Über sie sollten noch viele Einwanderungs- und Eroberungswellen hinweggehen.
    Übrigens : Der am 31. Mai 1873 gefundene »Schatz des Priamos« befand sich bis 1945 in Berlin und wurde als Kriegsbeute nach Russland verschleppt. Noch immer befindet er sich in den Gewölben des Puschkin-Museums in Moskau.
    1274–1260 v. Chr.
    DER ÄLTESTE FRIEDENSVERTRAG: KADESCH     Nach dem frühen Tod des später weltberühmt gewordenen ägyptischen Pharaos Tutenchamun schickte dessen Witwe eine Gesandtschaft nach Hattusa und machte dem hetithischen König Schuppiluliuma I. einen Vorschlag. Sie wolle einen seiner Söhne heiraten und ihn zum Pharao machen. Die Nachricht über den diplomatischen Austausch hat sich erhalten und zeigt, dass sich Hatti und Ägypten als gleichrangig betrachteten.
    Schuppiluliuma hatte Nordsyrien erobert. Das ägyptische Großreich war bereits seit 100 Jahren im benachbarten Libanon präsent. Wenige Generationenspäter kam es zur welthistorisch ersten Auseinandersetzung zweier Großmächte: Hatti und Ägypten rangen um die Vorherrschaft in der Levante.
    Der hethitische König Muwatalli trat um 1280/1270 v. Chr. weiteren Expansionsbestrebungen der Ägypter unter Ramses II. entgegen. Im heutigen syrisch-libanesischen Grenzgebiet, nahe der Festung Kadesch, boten beide Seiten die für damalige Verhältnisse ungeheure Anzahl von 20000 Kämpfern für eine Schlacht auf. Die pharaonische Propaganda feierte einen großen Sieg. Ramses’ Tempelbauten, zumal in Abu Simbel, sind bedeckt mit Darstellungen des kämpfenden Pharao – dabei musste er froh sein, dass die Schlacht unentschieden ausgegangen war und Muwatalli nicht weiter vordrang. Um 1260 v. Chr. schlossen der neue hethitische König Hattusili III. und Ramses den ältesten schriftlichen Friedensvertrag der Welt. »Kopien« des ägyptisch-hethitischen Vertrages von Kadesch in akkadischer Keilschrift für die Hethiter und als Hieroglyphen-Text vom Tempel in Karnak befinden sich heute im UNO-Gebäude in New York.
    3000/2000 v. Chr.
    KRETA, MINOS UND DIE MINOISCHE KULTUR     Die Anfänge der kretischen Zivilisation gehen zurück bis in die sumerisch-akkadische Zeit und die ersten Dynastien in Ägypten um 3000 v. Chr. Sie ist nicht griechisch und kennt keine Zeus-Religion. Im Mittelpunkt der religiösen Vorstellungen der Kreter stand offenbar ein Stierkult. Die einzige bekannte Figur ist »König Minos«, der legendäre Erbauer des ebenso legendären Labyrinths, in dem der stierköpfige Minotaurus hauste. »Minos« war aber eher ein Königstitel und nicht der Name einer historischen Person. Die »Minosse« kann man etwas großzügig als Zeitgenossen Hammurapis bezeichnen. Sie beendeten irgendwann in der langen Zeitspanne zwischen 3000 und 2000 v. Chr. im Ostmittelmeer das Piratenwesen und ermöglichten so einen sicheren Handel in der Region. Schon damals bestanden enge Handels- und Kulturkontakte zu den Kykladen, zur hethitisch-phönizischen Levante und zu Ägypten.
    Um 2000 v. Chr. begann der Palastbau auf Kreta. Der britische Archäologe Sir Arthur Evans (1851–1941) entdeckte und ergrub 1900 bis 1903 die Paläste von Knossos (minoisch ku-nu-ša ). Er verband sie mit dem aus der Sage bekannten Königsnamen und bezeichnete die kretische als »minoische« Kultur.
    2100–1700 v. Chr.
    DER PALAST VON KNOSSOS     Etwa gleichzeitig mit Hammurapi und der 12. Dynastie in Ägypten setzte die »Palastkultur« in Kreta ein. Wie im Alten Orient und später in

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