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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Germanen in der Norddeutschen Tiefebene und an den Nord- und Ostseeküsten, die Kelten südlich davon im Mittelgebirgsraumbis in die Alpen und später weit nach Westeuropa hinein bis an die Atlantik- und Ärmelkanalküste. Die Kelten waren über ganz Westeuropa verbreitet, in Spanien als sogenannte Keltiberer teils unter der Herrschaft der Karthager und später der Römer. Auf der britischen Hauptinsel gerieten die Kelten ebenfalls unter römische Herrschaft. In Irland ist sogar die moderne Staatssprache Gälisch eine keltische. Gewaltige keltische Menschenmassen wanderten nach Osten, nach Böhmen und ins Donaugebiet. Eine Gruppe stieß bis nach Kleinasien vor und wurde dort als »Galater« ansässig, an die der Apostel Paulus Missionsbriefe richtete. In Oberitalien gründeten die Kelten um 600 v. Chr. Mailand, übernahmen das etruskische Bologna und das rätische Verona. Erstmals deutlich fassbar in Mitteleuropa wurde die keltische Zivilisation aber in der
    800 v. Chr.
    HALLSTATT-KULTUR     Die Kultur ist benannt nach einem bedeutenden Fundort im österreichischen Salzkammergut. 1846 wurde hier ein großes Gräberfeld mit über 1000 Gräbern entdeckt, darin die ersten Eisenwaffen und -werkzeuge Mitteleuropas. (Natürlich wurden auch von den Kelten weiterhin Bronzegegenstände angefertigt, sie waren sogar große Meister dieser Kunst.) Die Hallstatt-Kultur ging bruchlos aus der Urnenfelder-Kultur hervor, daher reichen die Anfänge der Kelten auch sicher weiter zurück als das »um 800«, was man als Beginn der Hallstatt-Kultur anzugeben pflegt. Nun aber gab es einen wesentlich intensiveren Handels- und Kulturaustausch mit den Griechen der Ägäis, vor allem auch mit den Etruskern und den Kolonial-Griechen im Rhône-Tal.
    Gleichzeitig mit der Hallstatt-Kultur entfaltet sich die etruskische Kultur.
    FÜRSTENSITZE     Die einzelnen keltischen Stämme standen unter der Führung von Häuptlingen oder »Fürsten«, in deren Händen der Abbau von Salz und Erzen und die dazugehörigen weiträumigen Handelskontakte lagen. Anders ist deren Reichtum nicht zu erklären. Anscheinend war die keltische Gesellschaft recht deutlich geschichtet, möglicherweise bis hin zu einer Art Kastenwesen, weil es keine »sozialen Aufstiegsmöglichkeiten« gab. Die auf einem Bergsporn gelegene Heuneburg in Oberschwaben, den Hohenasperg in Württemberg und den Glauberg in der hessischen Wetterau hält man für Herrschaftszentren derartiger keltischer »Fürsten«.
    um 500 v. Chr.
    FÜRSTENGRÄBER     In der Spätphase der Hallstatt-Kultur um 500 v. Chr., kurz bevor die Griechen den Persern bei Marathon die Stirn boten und den Bau des Parthenons begannen, entstanden die berühmten »Fürstengräber«. Sie befanden sich stets unter Grabhügeln, deren Aufschichtungeinen gewaltigen Aufwand erforderte. Allein das, sowie der Reichtum der Beigaben einiger glücklicherweise unberaubter Grabkammern (zum Beispiel im württembergischen Hochdorf), lässt auf die herausragende Stellung der bestatteten Persönlichkeiten schließen. Das wäre in den Urnenfelder-Kulturen mit ihren egalitären Urnengräbern ohne nennenswerte Beigaben undenkbar gewesen. Allerdings fällt die Deutung schwer, ob die aufwendigst gearbeiteten Trinkhörner, Kessel, Bronzewagen »kultischen« Zwecken dienten oder reine Luxusgegenstände waren. Zumindest die Kessel scheinen auch eine religiöse Bedeutung gehabt zu haben. Im Grab der Fürstin von Vix in Burgund (500 v. Chr.) wurde 1953 der bislang größte bekannte Kessel gefunden. Der Krater von Vix, ein über 1000 Liter fassendes Bronzeprunkgefäß, stammt aus einer süditalienischen Werkstatt und wurde von dort an die Seine »exportiert«.
    DRUIDEN     Eine gewisse Einheitlichkeit der keltischen Kulturen ergab sich durch die religiösen Kulte. Priesterliche Funktionen hatten die recht aristokratischen Druiden, die offenbar umfassend gebildet und ausgebildet wurden und vielleicht eine Klasse für sich darstellten, ähnlich den Brahmanen in Indien. Der Weitergabe von Wissen in schriftlicher Form verschloss man sich in diesen Kreisen ausdrücklich. »Geheimes Wissen« wurde nur mündlich tradiert, was der Nachwelt Raum für allerlei Spekulationen ließ. Cäsar erwähnte das Schriftverbot ausdrücklich. Gerade deshalb weiß man aber auch fast nichts Konkretes über die Druiden, ihre Kulte und ihre religiösen Vorstellungen.

GRÜNDERJAHRE DER ANTIKE
    Nicht nur die Hellenen, auch andere Völker erschienen nach dem

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