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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Brüche in der Kultur oder der Gesellschaft.
    Die ersten drei Chou-Könige errichteten einen typischen Feudalstaat mit der Vergabe von Lehen an ihre Familienangehörigen und enge Gefolgsleute. In konfuzianischer Zeit wurde ihre Herrschaft zum Goldenen Zeitalter verklärt.
    Der Aufstand gegen den tyrannisch herrschenden König Li 814 v. Chr.gilt als erstes gesichertes Datum der chinesischen Geschichte. Eine Generation später teilte sich Chou in Ost-Chou und West-Chou, danach gewannen einzelne Vasallenstaaten als Fürstentümer Souveränität. Diese Fürsten verwendeten erstmals systematisch Dienstleute oder »Beamte« zur Verwaltung statt des Kriegeradels. In jener etwas verworrenen Zeit, in der auch Konfuzius lebte, liegt der Ursprung der späteren chinesischen Reichsbeamtenschaft der Mandarine.

MITTELAMERIKA
    ca. 800–400 v. Chr.
    OLMEKEN     Die Olmeken waren die erste Hochkultur in Mittelamerika und damit in Amerika überhaupt. Das Wort »Olmeken« ist aztekisch, die wissenschaftliche Bezeichnung lautet La-Venta-Kultur nach einem bedeutenden Pyramiden- und Tempelfundort, dessen Blütezeit von 800 bis 400 v. Chr. währte. Besonders charakteristisch sind die tonnenschweren, gedrungenen Kolossalköpfe, die »körperlos« auf einem Steinfundament auf dem Boden sitzen. Manche sind fast drei Meter hoch.
    Über diese Kultur ist wenig bekannt: Man weiß nichts über die Herkunft der Olmeken, wie sie sich nannten, und welche Sprache sie sprachen. Auch ihre Mythen kennt man nicht.
    Dennoch gelten die Olmeken als Mutterkultur der mittelamerikanischen Hochkulturen, insbesondere der Maya. Steinbearbeitung, Schriftgebrauch, Kalender, Tempelpyramidenbau und Ritualballspiel werden auf sie zurückgeführt. Die Kultur verschwand schlagartig um 400 v. Chr. Aufgrund von mutwilligen Zerstörungen an den Großköpfen ihrer Tempelanlagen kann man kriegerische Einwirkungen vermuten. Die für Eurasien geltenden Einteilungen in Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit sind auf Amerika nicht übertragbar. Hier existierten Jäger und Sammler, Ackerbauern und Nomaden bis in die europäische Neuzeit parallel. Es gab keine »Neolithische Revolution«, die sich flächendeckend ausgebreitet hätte.
    Die wirtschaftliche Grundlage war der jeweils lokal betriebene Ackerbau. Die präkolumbianischen amerikanischen Kulturen kannten kein Rad, keine Töpferscheibe, verarbeiteten außer Gold und Silber keine Metalle, vor allem keine Bronze und kein Eisen.

GRÜNDERJAHRE DER ANTIKE
IM NORDEN
    Während die Griechen in ihren Polis-Städten in den Ebenen sesshaft wurden, ihre Vasen im geometrischen Stil bemalten und auch schon das phönizische Alphabet gelernt hatten, entfaltete sich in Mittelitalien die etruskische und nördlich der Alpen die keltische Hallstatt-Kultur.
    ca. 1000 v. Chr.
    DIE ÄLTESTE FAMILIE IN DEUTSCHLAND     Der Berufsschullehrer Manfred Huchthausen aus Förste bei Osterrode im Harz ist der direkte Nachfahre von Menschen aus der Bronzezeit, die vor ungefähr 3000 Jahren ganz in der Nähe bei der Lichtenstein-Höhle lebten. Das haben DNA-Tests von Anthropologen ergeben, die dort neben Schmuck- und Kultgegenständen auch Knochen von 39 Angehörigen eines Familienclans bergen konnten, die sich unter günstigen klimatischen Bedingungen gut erhalten hatten. Anschließend analysierte man Speichelproben von 300 Menschen aus der Umgebung von Osterrode und stieß in zwei Fällen auf ein sehr seltenes genetisches Muster sowohl in den Bronzezeitknochen wie bei zwei Menschen der Gegenwart. Zwischen Manfred Huchthausen und seinen bronzezeitlichen »Vorfahren« aus der Urnenfelder-Kultur, die Zeitgenossen König Davids und König Salomons aus der Zeit des ersten Tempelbaus in Jerusalem waren und lange vor »Homer« lebten, liegen schätzungsweise 120 Generationen. »Ötzi« war noch einmal 2500 Jahre oder nochmals 100 Generationen älter.
    900 v. Chr.
    KELTEN     »Die Kelten« waren trotz mancher sprachlicher und kultischer Gemeinsamkeiten alles andere als eine völlig homogene Kultur oder gar ein einheitliches Volk. Sie bildeten nie und nirgendwo eine Einheit, ein einheitliches Reich, übrigens genauso wenig wie die Germanen, da ihre Stämme stets sehr auf Unabhängigkeit bedacht waren. Aber es gab enge Verknüpfungen mit der griechischen Kultur, sowohl sprachlich als auch wirtschaftlich durch den Handel von Luxusgütern, im künstlerischen Austausch und in den teilweise ähnlichen Gesellschaftsstrukturen.
    Grob gesagt, siedelten die

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