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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Zusammenbruch des Hethiter-Reiches in Kleinasien und an der Ägäis-Küste. Sie hinterließen ihre Spuren im Gedächtnis der Geschichte und spielten eine wichtige Rolle bei der Vermittlung altorientalischer Kultur nach Europa.
    800–500 v. Chr.
    ETRUSKER II     Von den Etruskern, die sich selbst Rasenna nannten, hat die heutige Toskana, ihr Hauptsiedlungsgebiet in Mittelitalien zwischen Arno und Tiber, ihren Namen: Etrusci wurde zunächst zu Tusci und dann später zu Toskana .
    Sie sind ein nicht-indoeuropäisches altmediterranes Volk, vermutlich aus dem Umkreis der minoischen Kultur in Westanatolien, die dem Druck der eisenzeitlichen Wanderung auswichen. Wahrscheinlich überlagerte ein kleiner »etruskischer«, kulturell überlegener Stamm die eingesessene bäuerliche Villanova-Kultur in Mittelitalien. Die Etrusker waren Händler, Seefahrer und Seeräuber mit Handelsbeziehungen in der ganzen Mittelmeerwelt, zu Griechen, phönizischen Karthagern und den Hallstatt-Kelten.
    Politisch organisierten sich die Etrusker in unabhängigen Städten, nicht in einem »Reich«. Etruskische Gründungen sind Arezzo, Perugia, Volterra, Cortona, Orvieto und einige andere heute nicht mehr besonders bedeutende, damals aber wichtige Orte wie Vulci oder Veji.
    Oberste Gottheit war ein später bei den Römern Vertumnus genannter Vegetationsgott, der ein ziemliches Ungeheuer gewesen sein muss. Die Etrusker fühlten sich sehr abhängig vom Willen ihrer Götter, deswegen verwendeten sie viel Zeit und Mühe darauf, diesen zu erforschen. Die von den Auguren betriebene Eingeweideschau und ähnliche divinatorische Praktiken zur Vorhersage des Schicksals vererbten sie den Römern.
    Die bedeutendsten erhaltenen Bauwerke der Etrusker befinden sich nicht über, sondern unter der Erde. Es sind die ausgedehnten Nekropolen mit ihren verzweigten und geradezu wohnlich ausgestatteten Grabkammern.
    800 v. Chr.
    PHRYGIEN UND DER GORDISCHE KNOTEN     Die Phryger waren ein indogermanisches Volk, das im 12. Jahrhundert v. Chr. auf dem Balkan vermutlich in der Nachbarschaft von hellenischen und makedonischenStämmen siedelte. Etwa parallel mit den Dorern wanderten sie bis nach Kleinasien ein und waren an der Zerstörung Trojas beteiligt.
    Um 800 v. Chr. entsteht ein phrygisches Reich mit der Hauptstadt Gordion. Der mythische Reichsgründungskönig Gordios war Herrscher geworden, weil eine phrygische Orakeldelegation auf die Frage, wer Staatschef sein solle, in Delphi die Antwort bekam: Der Erste, der euch bei der Heimkehr auf einem Streitwagen begegnet. Das war Gordios. Joch und Deichsel eines Streitwagens waren mit dem sehr verschlungenen Gordischen Knoten verbunden, der von den Göttern geknüpft war. Kein Wunder, dass Gordios den Streitwagen im Zeus-Tempel als Kultobjekt aufstellte. Dort blieb er jahrhundertelang. Bis Alexander der Große kam.
    MIDAS     Gordios und Midas sind durch die Legende personifizierte Figuren. Eigentlich sind es phrygische Königsbezeichnungen wie früher auf Kreta »Minos« oder in Ägypten »Pharao«. Dementsprechend wird Midas immer als »Sohn« des Gordios bezeichnet. Dabei ist er einfach einer seiner Nachfolger – ob Sohn oder nicht. Midas ist ebenso legendär wie sein »Vater«: Alles, was er anfasste, verwandelte sich in Gold. Die Legende vom Gold-Midas deutet auf den Reichtum des phrygischen Reiches in der heutigen West-Türkei zwischen Ägäis und Schwarzem Meer.
    550 v. Chr.
    KRÖSUS, DER MÜNZERFINDER     Gyges oder Krösus, der bekannteste König des benachbarten Lydien, war auch sehr reich. Er regierte von 556 bis 541 v. Chr. Die Lyder waren keine zugewanderte, sondern eine alteingesessene Bevölkerung. Deren altindogermanische Sprache war dem Hethitischen viel näher als dem Griechischen oder Phrygischen.
    Lydien deckte sich territorial teilweise mit dem früheren Phrygien. Die ionischen Griechen und die kleinasiatischen Reiche waren sehr eng benachbart. Die lydische Hauptstadt Sardes lag nur einen Tagesritt von Ephesos entfernt. Auch die Lyder befragten das delphische Orakel. Die Festlandgriechen beneideten Krösus um die großzügigen Weihegeschenke, die er Delphi stiftete. Gleichwohl lag man im Dauerstreit, weil die Lyder die Griechenstädte an der Küste Milet, Ephesos, Smyrna und Magnesia beherrschen wollten. Die Landschaften waren fruchtbar, vor allem in den Flusstälern. Zu den Flüssen gehörte der wegen seines sehr gewundenen Laufes sprichwörtlich gewordene Mäander. Weiterer Wohlstand

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