War alles nur ein Spiel, Danielle
nicht, dass Robbie den Morgenmantel an dir gemocht hätte.“
Da war wieder dieses Gefühl, dass ihre Schwiegermutter sie beherrschen wollte. Danielle war angespannt. „Tatsächlich?“
Monica nickte. „Ja, und ich muss dir noch etwas sagen, Kind. Du solltest so einen Morgenmantel nicht vor einem Mann tragen. Das könnte zu Missverständnissen führen, besonders bei so einem mächtigen und erfolgreichen Mann wie Flynn Donovan.“
Danielle wandte sich schnell zum Schlafzimmer, weil sie merkte, dass sie rot wurde. „Aber doch nicht in meinem Zustand.“
„Du würdest dich wundern, meine Liebe, wie viele Männer eine schwangere Frau attraktiv finden.“
„Das kann ich mir nicht vorstellen.“ Bei diesen Worten schloss Danielle ihre Schlafzimmertür. Sie lehnte sich Halt suchend von innen dagegen, denn ihr zitterten die Knie.
Ihr war heiß, weil sie daran denken musste, wie Flynn sie vorhin im Bad überrascht hatte. Von Anfang an hatte es zwischen ihnen geknistert. Sie hatte sich erst tapfer dagegen gewehrt. Aber dann war sie ihm bis zur Wohnungstür gefolgt, wo er das Schloss prüfen wollte. Als er aufgeschaut hatte und sie das Feuer in seinen Augen sah, war sie der Versuchung erlegen.
Es schien furchtbar lange her zu sein, seit sie sich so heftig zu einem Mann hingezogen gefühlt hatte. Noch länger war es her, seit ein Mann sie mit solcher Zärtlichkeit überschüttet hatte. Nachdem er ihr so viel Lust geschenkt und ihr Verlangen gestillt hatte, fühlte sie sich wunderbar lebendig. Flynn hatte ihr etwas zurückgegeben, das ihr während ihrer Ehe mit Robert mehr und mehr abhanden gekommen war, das Gefühl, eine begehrenswerte Frau zu sein.
Dafür werde ich Flynn Donovan immer dankbar bleiben.
Natürlich machte ihn das in ihren Augen nicht weniger arrogant oder eher geeignet für eine ernsthafte Beziehung. Danielle nahm sich fest vor, immer daran zu denken und gegen seine Anziehungskraft anzukämpfen.
In diesem Moment klopfte es an der Tür. „Kommst du, Danielle? Ich möchte dir dein Geburtstagsgeschenk überreichen“, rief Monica ungeduldig.
Danielle holte tief Luft und zählte bis zehn. Das war wieder so typisch für ihre Schwiegermutter. Sie akzeptierte Danielles Privatsphäre einfach nicht, sodass Danielle sich ständig kontrolliert fühlte. Robert hatte es ähnlich gemacht. Wieder einmal wurde ihr bewusst, wie sehr sie für ihre Unabhängigkeit hatte kämpfen müssen. Meine Freiheit gebe ich nie wieder auf.
„Ich brauche nur noch ein paar Minuten. Geh doch schon mal in die Küche!“, rief sie, ohne die Tür zu öffnen.
Zunächst war es still, aber dann hörte sie Monicas Stimme. „Okay.“
Danielle war zufrieden, dass sie sich durchgesetzt hatte. Niemand sollte über ihr Leben bestimmen, weder ihre Schwiegermutter noch Flynn Donovan. Nein, der auch nicht, selbst wenn er ein fantastischer Liebhaber ist.
5. KAPITEL
Gegen Mitternacht war Flynn in seine Villa an der Cullen Bay zurückgefahren. Aber er hatte nach der Party nicht schlafen können und saß noch lange auf dem Balkon seines Schlafzimmers. Am Abend hatte es ein Gewitter mit heftigem Regen gegeben, sodass die Blumen in seinem Garten noch intensiver dufteten und die feuchten Blätter im Mondlicht glänzten.
Eines war Flynn in dieser Nacht klar geworden. Es gefiel ihm besser, mit Danielle zu streiten, als sich das Süßholzgeraspel anderer Frauen anzuhören.
Was war es eigentlich, das ihn an Danielle Ford so magisch anzog? Seine Vernunft sagte ihm, dass sie bei Gott kein Engel war und er sie meiden sollte. Dennoch sehnte er sich wie ein verliebter Oberschüler nach ihr. Diese Sehnsucht würde jedoch niemals erfüllt werden. Warum also tue ich mir das an?, fragte er sich. Er konnte Danielle nicht haben, und er wollte sie auch gar nicht.
Aber jedes Mal, wenn er in ihre blauen Augen schaute, vergaß er seinen Vorsatz, sie zu vergessen. Und heute Nacht, nein, es war schon Morgen, musste er immer an sie denken, wie sie in seinen Armen dahingeschmolzen war.
Dieses Erlebnis in ihrer Wohnung hatte ihn ganz aus der Fassung gebracht. Für eine Frau, die angeblich ihren Körper einsetzte, damit ihr die Männer jeden Wunsch erfüllten, war Danielle viel zu unerfahren gewesen. Sowohl ihre spontane Leidenschaft als auch die darauf folgende Verlegenheit waren nicht gespielt, das hatte Flynn deutlich gespürt.
Er wurde nicht schlau aus Danielle. Ihr Charakter schien eine undurchschaubare Mischung aus Wahrheit und Lüge, aus Unschuld und
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