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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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uns gehört.«
    Thrall lauschte weiterhin gespannt und klebte an Drek'Thars Lippen.
    »Deine Eltern wussten von diesem dunklen Pakt. Sie wussten, dass diese blutdurstige Horde so unnatürlich war wie nur irgendetwas, das man sich vorstellen kann. Gul'dan und die Dämonen hatten den natürlichen Mut unseres Volkes genommen und ihn für ihre Zwecke pervertiert. Durotan wusste das, und wegen dieses Wissens wurde sein Clan verbannt. Er akzeptierte es, aber als du geboren wurdest, konnte er nicht länger schweigen. Er wollte eine bessere Welt für dich, Thrall. Du warst sein Sohn und Erbe. Du wärst der nächste Häuptling geworden. Er und Draka brachen, wie ich dir er-zählt habe, in die Südlande auf, um ihren alten Freund Orgrim Doomhammer zu finden.«
    »Ich kenne diesen Namen«, sagte Thrall. »Er war ein mächtiger Kriegshäuptling, der die vereinten Clans gegen die Menschen führ-te.«
    Drek'Thar nickte. »Er war weise und tapfer, ein guter Führer unseres Volkes. Die Menschen siegten schließlich, Gul'dans Verrat – zumindest ein blasser Schatten seiner wahren Abgründe – wurde entdeckt, und die Dämonen zogen sich zurück. Der Rest ist dir bekannt.«
    »Wurde Doomhammer getötet?«
    »Wir glauben nicht, aber seitdem hat man nichts mehr von ihm ge-hört. Dann und wann erreichen uns Gerüchte, er sei ein Eremit geworden, er lebe versteckt oder sei gefangen genommen worden.
    Viele halten ihn für eine Legende, die zurückkehren wird, um uns zu befreien, wenn die Zeit reif ist.«

    Thrall sah seinen Lehrer eindringlich an. »Und was glaubst du, Drek'Thar?«
    Der alte Ork lachte leise. »Ich glaube«, sagte er, »dass ich dir genug erzählt habe und dass es für dich Zeit ist, schlafen zu gehen.
    Der Morgen wird deine Initiation bringen, wenn es denn sein soll.
    Du solltest darauf vorbereitet sein.«
    Thrall erhob sich und verbeugte sich respektvoll. Selbst wenn der Schamane die Geste nicht sehen konnte, machte er sie für sich selbst.
    »Komm, Snowsong«, rief er, und die weiße Wölfin trottete gehorsam mit dem Gefährten ihres Lebens in die Nacht hinaus.
    Drek'Thar hörte genau hin, und als er sich sicher war, dass Thrall und Snowsong verschwunden waren, rief er Wiseear zu sich. »Ich habe eine Aufgabe für dich, mein Freund. Du weißt, was du zu tun hast.«
    Obwohl er versuchte, so viel erholsame Ruhe wie möglich zu bekommen, fiel es Thrall schwer einzuschlafen. Er war zu aufgeregt, zu nervös. Was würde seine Initiation ihm bringen? Drek'Thar hatte ihm nichts weiter verraten, und er wünschte sich verzweifelt, er hät-te irgendeine Ahnung von dem gehabt, was ihn erwartete.
    Als der graue Morgen seine Höhle mit schwachem Licht füllte, war er hellwach. Er stand auf und begab sich nach draußen, und zu seiner Überraschung waren bereits alle anderen Stammesmitglieder wach und hatten sich schweigend vor seiner Höhle versammelt.
    Thrall öffnete den Mund, um zu sprechen, aber Drek'Thar hob befehlend die Hand. »Du darfst erst wieder sprechen, wenn ich dir die Erlaubnis dazu erteile«, erklärte er.
    »Du wirst jetzt gehen und dich allein in die Berge begeben. Snowsong muss hier bleiben. Du darfst nichts essen oder trinken, doch denke gut nach über den Weg, auf den du dich jetzt begibst. Wenn die Sonne untergeht, kehrst du zu mir zurück, und das Ritual wird beginnen.«
    Gehorsam wandte sich Thrall um und ging. Snowsong, die wusste, was man von ihr erwartete, folgte ihm nicht. Sie warf den Kopf zurück und begann zu heulen. Die anderen Wölfe schlossen sich ihr an, und der wilde, betörende Chor begleitete Thrall, während er allein loszog, um zu meditieren.
    Der Tag ging schneller vorüber, als er es erwartet hatte. Sein Geist war von Fragen erfüllt, und er war überrascht, als das Licht sich ver-
    änderte, und die Sonne, die sich orange am Winterhimmel abzeichnete, zum Horizont herab zu sinken begann. Er kehrte zurück, als ihre letzten Strahlen das Lager übergossen.
    Drek'Thar wartete auf ihn. Thrall bemerkte, dass Wiseear nirgendwo zu sehen war. Das war ungewöhnlich, aber er nahm an, dass es zum Ritual gehörte. Snowsong war ebenfalls nicht anwesend. Er nä-
    herte sich Drek'Thar und wartete. Der greise Ork gab Thrall mit Gesten zu verstehen, er möge ihm folgen.
    Er führte Thrall über einen schneebedeckten Grat an einen Platz, den Thrall noch nie zuvor gesehen hatte. Als Antwort auf seine unausgesprochene Frage erklärte Drek'Thar: »Dieser Ort ist stets hier gewesen, aber er will nicht gesehen

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