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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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werden. Deshalb hat er sich dir erst jetzt, da er dich willkommen heißt, erkennbar gemacht.«
    Thrall fühlte, wie er immer nervöser wurde, aber er wagte es nicht zu sprechen. Drek'Thar gestikulierte mit den Händen. Der Schnee schmolz vor Thralls Augen und enthüllte eine große, runde Fels-plattform. »Stell dich ins Zentrum, Thrall, Sohn des Durotan«, befahl Drek'Thar. Seine Stimme war nicht länger krächzend und zittrig, sondern von einer Kraft und Autorität erfüllt, die Thrall noch nie an ihm bemerkt hatte. Er gehorchte.
    »Bereite dich darauf vor, den Geistern der natürlichen Welt zu begegnen«, erklärte Drek'Thar.
    Nichts passierte. Thrall wartete, aber noch immer geschah nichts.
    Er verlagerte unruhig sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
    Die Sonne war jetzt vollständig untergegangen, und die ersten Sterne erschienen am Himmel. Er wurde ungeduldig und wütend, als plötzlich eine Stimme sehr laut in seinem Kopf sprach: Geduld ist die erste Prüfung.
    Thrall zog schnell den Atem ein. Die Stimme sprach ein weiteres Mal.
    Ich bin der Geist der Erde, Thrall, Sohn des Durotan. Ich bin der Boden, der die Frucht gebiert, und die Gräser, die die Tiere nähren. Ich bin der Fels, das Gebein der Welt. Ich bin alles, was wächst und in meinem Schoße lebt, sei es der Wurm oder der Baum oder die Blume. Frage mich.
    Was soll ich dich fragen? , dachte Thrall.
    Es gab einen seltsamen Gefühlsausbruch, fast wie ein leises, warmes Lachen. Die Frage zu kennen ist Teil deiner Prüfung.
    Thrall fühlte Panik in sich aufsteigen, dann beruhigte er sich, wie Drek'Thar es ihn gelehrt hatte. Eine Frage erschien ruhig in seinem Geist.
    Wirst du mir deine Macht leihen, wenn ich sie benötige, zum Wohle des Clans und jener, denen er helfen will?
    Bitte darum , kam die Antwort.
    Thrall begann mit den Füßen zu stampfen. Er fühlte die Kraft in sich aufsteigen, wie sie es immer tat, aber zum ersten Mal war sie nicht von Blutgier begleitet. Sie war warm und stark, und Thrall fühlte sich so hart wie die Gebeine der Erde selbst. Er nahm kaum wahr, dass der Boden unter ihm erbebte, und erst als ein süßer Geruch seine Nase erfüllte, öffnete er die Augen.
    Die Erde war in gewaltigen Rissen aufgebrochen, und auf jedem Zoll des Felsens blühten Blumen. Thrall klappte der Mund auf.
    Ich habe mich bereit erklärt, dir meine Hilfe zu leihen, zum Wohle des Clans und jener, denen er helfen will. Ehre mich, und du wirst mein Geschenk stets erhalten.
    Thrall fühlte, wie die Kraft sich zurückzog, und er zitterte vor Schreck über das, was er gerufen und kontrolliert hatte. Aber ihm blieb nur ein Augenblick zum Staunen, denn jetzt meldete sich eine andere Stimme in seinem Kopf.
    Ich bin der Geist der Luft, Thrall, Sohn des Durotan. Ich bin die Winde, die die Erde wärmen oder kühlen. Ich fülle deine Lungen und erhalte dich am Leben. Ich trage die Vögel und die Insekten und die Drachen, und alle Dinge, die den Mut haben, in meine Höhen aufzubrechen. Frage mich.
    Nun wusste Thrall, was er zu tun hatte, und stellte die gleiche Frage. Die Kraft, die ihn erfüllte, war dieses Mal anders, leichter, freier.
    Obwohl es ihm verboten war zu sprechen, konnte er nichts gegen die Freude tun, die aus seiner Seele hervorsprudelte. Er fühlte, wie ihn warme Winde streichelten und alle Arten köstlicher Gerüche an seine Nase trugen, und als er die Augen öffnete, schwebte er hoch über dem Boden. Drek'Thar war so tief unter ihm, dass er aussah wie die Stoffpuppe eines Kindes. Aber Thrall hatte keine Angst. Der Geist der Luft würde ihn halten. Er hatte ihn gefragt, und er hatte geantwortet.
    Sanft schwebte er wieder hinab, bis er den festen Boden unter seinen Füßen fühlte. Der Geist der Luft streichelte ihn mit sanften Fingern, dann verschwand er.
    Wieder wurde Thrall von Kraft erfüllt, aber dieses Mal war sie beinahe schmerzhaft. Hitze wütete in seinem Bauch, und der Schweiß brach aus seiner grünen Haut. Er fühlte einen beinahe überwältigen-den Drang, in eine nahegelegene Schneebank zu springen. Der Geist des Feuers war da, und Thrall fragte ihn um Hilfe. Er erhielt Antwort.
    Es gab ein lautes Knistern über seinem Kopf, und Thrall blickte erschrocken auf. Die Blitze tanzten ihren gefährlichen Reigen am Nachthimmel. Thrall wusste, dass er ihnen gebieten konnte. Die Blumen, die aus dem Boden hervor geblüht waren, gingen in Flammen auf, krümmten sich und verbrannten innerhalb weniger Herzschlä-
    ge zu Asche. Dies war ein

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