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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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vorne. Sein Gesicht war nur Zentimeter von dem seines Sohns entfernt. Das Herz des mächtigen Kriegers brach, als er den Ausdruck darauf sah, den Ausdruck völliger Verwirrung und Panik.
    »Nimm … das Kind«, krächzte er und war überrascht, dass er noch sprechen konnte.
    Der Angreifer beugte sich vor, sodass Durotan ihn sehen konnte.
    Er spuckte in Durotans Auge, und für einen Moment befürchtete Durotan, er würde sein Kind gleich hier, an Ort und Stelle, aufspie-
    ßen.
    »Wir überlassen das Kind den Tieren des Walds«, zischte der Angreifer. »Vielleicht kannst du ja noch zusehen, wenn sie es in Stücke reißen.«
    Und dann verschwanden sie auch schon so schattenhaft, wie sie gekommen waren. Durotan blinzelte desorientiert und benommen, während das Blut seinen Körper in Strömen verließ. Er versuchte sich erneut zu bewegen, doch nichts passierte. Er konnte nur mit schwächer werdendem Augenlicht seinen Sohn betrachten. Dessen kleine Brust hob und senkte sich im Rhythmus seiner Schreie. Seine kleinen Fäuste waren geballt und fuchtelten panisch.
    Draka … meine Geliebte … mein kleiner Sohn … es tut mir so Leid, dass ich dies über uns gebracht habe …
    Die Ränder seines Gesichtsfelds begannen sich grau zu färben. Der Anblick seines Kindes verblasste. Der einzige Trost, den Durotan, Häuptling des Eiswolf-Clans hatte, als sein Leben langsam aus ihm wich, war das Wissen, dass er sterben würde, bevor er mit ansehen musste, wie sein Sohn von den gierigen Bestien des Walds zer-fleischt wurde.
    »Beim Licht! Was für ein Lärm!« Der 22-jährige Tammis Foxton rümpfte die Nase, während er den Geräuschen lauschte, die aus dem Wald drangen. »Wir können ebenso gut umdrehen, Leutnant.
    Dieser Krach dürfte sämtliches Wild vertrieben haben.«
    Leutnant Aedelas Blackmoore grinste seinen persönlichen Diener an.
    »Hast du nichts von dem verstanden, was ich dir beigebracht habe, Tammis?«, fragte er. »Es geht nicht nur darum, das Abendessen mitzubringen, sondern vor allem darum, die verdammte Festung verlassen zu können.« Er griff hinter sich zur Satteltasche. Die Flasche, die er zu fassen bekam, fühlte sich kalt und glatt an.
    »Jagdbecher, Sir?« Tammis war ungeachtet Blackmoores Kommentar bestens ausgebildet. Er reichte ihm einen kleinen Becher in der Form eines Drachenkopfs, der in einer Halterung an seinem Sattel befestigt gewesen war. Jagdbecher benötigten keine Unterlage.
    Blackmoore dachte kurz darüber nach, winkte dann jedoch ab.
    »Wozu dieser Umstand?« Mit den Zähnen zog er den Korken heraus, nahm ihn zwischen die Finger und hob die Flasche an die Lippen.
    Ah, der Trank war purer Nektar. Er brannte sich seinen Weg durch Rachen und Eingeweide. Blackmoore wischte sich den Mund ab und verschloss die Flasche wieder sorgsam, bevor er sie in die Satteltasche zurücklegte. Absichtlich ignorierte er Tammis' kurzen besorgten Blick. Was ging es einen Diener an, wie viel sein Herr trank?
    Aedelas Blackthorne war rasch im Rang aufgestiegen, weil er die schon fast wundersame Fähigkeit besaß, auf dem Schlachtfeld eine Schneise in jede angreifende Ork-Horde zu schlagen. Seine Vorge-setzten glaubten, das läge an seinem Können und seinem Mut.
    Blackmoore hätte ihnen sagen können, dass sein Mut einen flüssigen Helfer hatte, aber darin sah er keinen Sinn.
    Sein Ruf schadete seinen Chancen bei den Frauen ebenso wenig wie sein gutes Aussehen. Er war groß und attraktiv. Sein schwarzes Haar fiel bis auf seine Schultern, er hatte stahlblaue Augen und einen kleinen, sorgsam gestutzten Kinnbart. Kurzum: er war die perfekte Mischung aus Kämpfer und Held. Es interessierte ihn nicht, wenn Frauen sein Bett ein wenig trauriger und weiser verließen und manchmal auch mit ein paar blauen Flecken, schließlich gab es noch viele andere.
    Der ohrenbetäubende Lärm begann ihn zu stören. »Das hört einfach nicht auf«, knurrte Blackmoore.
    »Vielleicht ist es ein verletztes Tier, Sir, das nicht mehr wegkrie-chen kann«, sagte Tammis.
    »Dann lass es uns finden und von seinen Leiden erlösen«, antwortete Blackmoore. Er trat Nightsong, einen schlanken Hengst, der so schwarz war wie sein Name es erahnen ließ, kräftiger als nötig in die Flanken und galoppierte in die Richtung, aus der der Höllenlärm kam.
    Nightsong stoppte so plötzlich, dass Blackmoore, sonst ein hervorragender Reiter, beinahe über den Kopf des Pferdes geflogen wäre.
    Er fluchte und schlug dem Tier gegen den Hals, beruhigte sich dann aber,

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