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Warm Bodies

Warm Bodies

Titel: Warm Bodies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Marion
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über einen Schädel gezogen ist.
    »Ich würde gerne wissen, wie es sich anfühlt«, sagt sie.
    »Was?«
    »So zu sein wie sie.«
    Ich beobachte den Zombie. Er schwankt etwas stärker, dann bricht er zusammen. Er liegt auf der Seite, starrt auf den vereisten Bürgersteig.
    »Was …?«, fängt Juli an, dann hält sie inne. Mit weit aufgerissenen Augen sieht sie mich an, dann schaut sie wieder auf den verkrümmten Körper.
    »Ist er gerade gestorben?«
    Wir warten schweigend. Der Körper bewegt sich nicht. Etwas in mir windet sich, etwas Winziges läuft mir über den Rücken.
    »Lass uns gehen«, sagt Julie und wendet sich ab. Ich folge ihr zurück ins Gebäude. Auf dem Weg nach Hause wissen wir nicht, was wir sagen sollen.
     
    Hör auf.
    Atme einfach sinnlos weiter. Lass das Stück Leben zwischen deinen Lippen los. Wo bist du? Seit wann bist du hier? Hör auf. Jetzt. Du musst aufhören.
    Schließ die brennenden Augen und beiß noch einmal zu.

Am Morgen findet mich meine Frau zusammengesunken vor einem der Panoramafenster, von denen aus man auf die Start-und Landebahnen sehen kann. Meine Augen sind offen und voller Staub. Mein Kopf ist zur Seite gesunken. Ich gestatte mir nur selten, wie eine Leiche auszusehen.
    Etwas stimmt nicht mit mir. In meinem Magen ist eine kranke Leere, ein Gefühl zwischen Verhungern und Kater. Meine Frau packt mich am Arm und zieht mich auf die Beine. Wie einen Koffer auf Rädern schleift sie mich hinter sich her. Ein Strahl bitterer Hitze durchzuckt mich, und ich spreche sie an.
    »Name«, sage ich und starre wütend auf ihr Ohr. »Name?«
    Sie zeigt mir die kalte Schulter und geht weiter.
    »Beruf? Schule?« Aus Frage wird Anklage. »Film? Lied?« Es blubbert aus mir heraus wie Öl aus einer geborstenen Pipeline. »Buch?«, brülle ich sie an. »Essen? Zuhause? Name ?«
    Meine Frau dreht sich um und spuckt mich an. Spuckt tatsächlich auf mein Hemd, faucht wie ein Tier. Aber es ist ihr Blick, der mich runterholt. Sie … hat Angst. Ihre Lippen beben. Was um Himmels willen mache ich hier?
    Ich sehe zu Boden. Minutenlang stehen wir schweigend da. Dann geht sie weiter, und ich folge ihr, versuche diese seltsame schwarze Wolke abzuschütteln, die über mir aufgezogen ist.
     
    Sie führt mich zu einem geplünderten, ausgebrannten Souvenirladen und stöhnt heftig. Hinter einem umgestürzten Bücherregal voller Bestseller, die niemals jemand lesen wird, tauchen unsere Kinder auf. Jedes von ihnen nagt an einem menschlichen Unterarm, leicht braun am Stumpf, nicht gerade frisch.
    »Wo habt … ihr her?«, frage ich sie. Sie zucken mit den Schultern. Ich wende mich an meine Frau. »Brauche … besser.«
    Sie legt die Stirn in Falten und zeigt mit dem Finger auf mich. Sie knurrt, ärgerlich, und ich, zu Recht bestraft, halte ihr nicht stand. Es stimmt, ich war kein engagierter Vater. Kann man eine Midlife Crisis haben, wenn man keine Ahnung hat, wie alt man ist? Ich könnte Anfang dreißig sein oder nicht einmal zwanzig. Ich könnte jünger sein als Julie.
    Meine Frau grunzt die Kinder an und deutet in Richtung der Hallen. Sie lassen die Köpfe hängen und protestieren mit einem pfeifenden Winseln, doch sie kommen uns nach. Wir bringen sie zu ihrem ersten Schultag.
     
    Ein paar von uns, vielleicht dieselben betriebsamen Toten, die die Gangway-Kirche der Knochen gebaut haben, haben im Gastronomiebereich ein »Klassenzimmer« eingerichtet. Schweres Gepäck haben sie zu hohen Wänden getürmt. Als wir näher kommen, dringt ein Stöhnen und Schreien aus dieser Arena. Draußen vor dem Eingang stehen Heranwachsende Schlange und warten darauf, an die Reihe zu kommen. Meine Frau und ich führen unsere Kinderans Ende der Schlange und sehen beim laufenden Unterricht zu.
    Fünf junge Tote umkreisen einen abgemagerten männlichen Lebenden mittleren Alters. Der Mann presst sich rücklings gegen die Wand aus Gepäck, wirft verzweifelte Blicke nach links und rechts, die leeren Hände hat er zu Fäusten geballt. Zwei der Jungen stürzen sich auf ihn und versuchen seine Arme nach unten zu drücken, doch er schüttelt sie ab. Ein Dritter knabbert an seiner Schulter, und der Mann schreit, als wäre er tödlich verwundet, was er im Endeffekt auch ist. Vom Zombiebiss über den Hungertod bis hin zu Krankheit oder zur guten alten Altersschwäche – Möglichkeiten zu sterben gibt es in dieser neuen Welt viele. Ein Ende zu machen ist für die Lebenden leicht. Doch von ein paar hirnrissigen Ausnahmen abgesehen, führen

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