Warme Welten und Andere
College?«
»Machste Witze? Aber paß auf, meine Frage. Die Chance, die ich jetzt habe, das ist diese fantastische Queen-Gruppe. Aber das bring ich nicht, ich muß einfach zurück. Nach Shago. Was meinste?«
»Eine Queen-Gruppe… Kannst du mir ein bißchen mehr erzählen?«
»Na ja, sie haben diese riesige Wohnung. Und zwei Leostaten, süßer geht’s nicht, ‘türlich sind se ‘n bißchen alt.«
»Äh, wie viele sind es?«
»Was?« Sie wackelte. »Nee wirklich, das Ding soll sich mal beeilen und klinken, damit ich endlich auf ‘n Lokus kann. Oh, die Queens, na, das übliche. Die und die vier Jungen und zwei Hetros und fünf Vögel, sonst könnten die mich nicht fragen, oder? Das einzig Schlechte bei Queens, du kriegst nur zwei echte Ehemänner. Aber sie sind so süß mit Babys, das weißte ja. Was meinste?«
»Nun, ich bin nicht ganz sicher, daß mir meine Erfahrung wirklich…«
»Mit wem bist du verheiratet?« wollte sie wissen.
»Äh, eigentlich bin ich Junggeselle – he, was ist los?«
Sie war plötzlich auf den Beinen und machte ein gackerndes Geräusch.
»Darfst du so rumhüpfen? Ich meine, was passiert, wenn…«
»Du perverser Kerl. Wie kannst du da stehen und so was sagen!«
»Junggeselle? Das heißt nur, daß ich nicht verheiratet bin; das ist hier durchaus respektabel. In der Tat, einige Mädchen bevorzugen…«
»Hör auf.«
Sie sank auf den Stuhl zurück.
»Was man alles erleben muß. Oh, die bring ich um.«
»Ich…«
»Laß mich in Ruhe!« Sie kehrte ihm den Rücken zu.
Maltbie öffnete und schloß seinen Mund mehrmals. Schließlich sagte er: »Was dagegen, wenn ich meinen Artikel hier fertigtippe? Ich bin spät dran.«
Ihre Kiefernmuskeln spannten sich.
Maltbie setzte seine Brille wieder auf und begann, gekrümmt über der Maschine stehend, seine Antwort auf irgendeinen Brief herauszuhacken. Als er von dem Stoß auf dem Tisch einen neuen Brief abhob, sah er, daß sie versuchte, die Schrift zu lesen. So klein war das Büro.
»Dich fragen die Leute um Rat«, sagte sie aus den Fernen des Weltraums.
»›Liebe Candy, vor zwei Wochen hat mir mein Mann erzählt, daß…‹«
»Nicht«. Sie leckte an ihren Lippen. »Natürlich wissen sie nicht, wer du bist.«
»Nein«, bestätigte er. Er hörte auf zu tippen.
Sie hob ihr Kinn.
»Das hältste im Kopf nich aus«, sprach sie zur Decke hinauf. »Mit ‘nem Typ wie dir inner Power-Flaute. Ich meine, das zeigt doch nur, was wirklich los is inner Großstadt. Ich seh das jetzt ganz klar. Das mit der Queen-Gruppe, das würde nie laufen. Nich mal mit Leostaten.«
Er nahm seine Brille wieder ab.
»Nun, freut mich, daß die Erfahrung insgesamt dir doch irgendwie weitergeholfen hat.«
»Kannste sagen.« Ihre Stimme war wieder normal. »Ich muß meine Wertorientierung verloren haben, weißte. Zwei Hetros und sechs Vögel. Das is vielleicht okay in der City. Nich für mich. Ich geh zurück nach Shago. Mutter hat mir letzte Woche gesagt, meine alte Gangbang hätte noch niemand anderen reingenommen.«
»Freut mich zu hören. Die alte Gangbang ist zweifellos auf lange Sicht realitätsrelevanter.«
»Das sind lebendige Typen«, sagte sie. »Ich meine, das Leben ist mehr als ein paar Leostaten, tz-zz.«
»Kannste sagen. Hör mal, da wir wieder miteinander reden, darf ich dich fragen…«
Ein Piff-Paff von nichts. Sein Zimmer war wieder leer.
»Habe ich Stimmen gehört?« Der Kollege von der Klatschspalte steckte seinen Fuchs-Kopf durch die Tür. »Wo ist sie hin?«
»Mal schnell aufs Örtchen.«
Der Kopf verschwand.
»He!« rief Maltbie wehleidig. »Kann ich mir bei euch einen Stuhl borgen?«
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