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Warme Welten und Andere

Warme Welten und Andere

Titel: Warme Welten und Andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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sie mich reingelegt«, vertraute er dem Regierungsmann an. »Darauf muß man natürlich gefaßt sein. Ich kenne sie!« Er lachte in sich hinein. »Sie ist kein kleiner Brocken. Aber wring dir das Herz aus…«
    Über San Francisco war er fröhlich. »Wißt ihr nicht, daß die Otter zurückkommen werden? Dessen bin ich sicher. Diese Füllung wird nicht dauern; eines Tages wird dort wieder eine Bucht sein.«
    Auf dem Hamilton-Militärflughafen legten sie ihn auf eine Tragbahre, und kurz nach dem Start verlor er das Bewußtsein. Bevor er zusammenbrach, bestand er noch darauf, den letzten Rest seines Vogelfutters auf das Flugfeld zu streuen.
    »Vögel sind nämlich Warmblüter«, erklärte er dem Agenten, der ihn mit der Handschelle an die Bahre fesselte. Dann lächelte Ain sanft und glitt in Bewußtlosigkeit hinüber. Fast die ganzen restlichen zehn Tage seines Lebens blieb er bewußtlos. Mittlerweile natürlich kümmerte das niemanden mehr wirklich. Beide Geheimdienstmänner waren sehr früh gestorben, nachdem sie die Untersuchung des Vogelfutters und Halssprays abgeschlossen hatten. Die Frau, die ihn im Kennedy-Flughafen gesehen hatte, fing gerade an, sich krank zu fühlen.
    Das Tonbandgerät, das man bei seinem Bett aufstellte, funktionierte bis zum Schluß; aber wenn jemand dagewesen wäre, es abzuspielen, hätte er kaum mehr als nur Geplapper gehört. »Gaea Gloriatrix«, sang er, »Gaea, Königin, Mädchen…« Stellenweise war er grandios und gequält. »Unser Leben, dein Tod!« schrie er. »Unser Tod wäre auch dein Tod gewesen, das war nicht nötig, nicht nötig.«
    An anderen Stellen sprach er anklagend. »Was hast du mit den Dinosauriern gemacht?« wollte er wissen. »Waren sie dir lästig? Wie hast du die erledigt? Kalt. Königin, du bist zu kalt! Diesmal hast du es beinahe geschafft, mein Mädchen«, fantasierte er. Und dann weinte er und liebkoste das Bettzeug und war ganz rührselig.
    Nur am Ende, in seinem Schmutz und Durst liegend, immer noch angekettet, wo sie ihn vergessen hatten, nur am Ende sprach er plötzlich noch einmal zusammenhängend. Mit der hellen, klaren Stimme eines Liebhabers, der ein Sommerpicknick plant, fragte er den Recorder glücklich:
    »Hast du jemals an die Bären gedacht? Sie haben so viel… komisch, daß sie nie weitergekommen sind. Sag mal, hast du sie vielleicht für später aufgehoben, Mädchen?« Und er lachte in seine verwüstete Kehle hinein, und später starb er.
     

Fehler
(Fault)
     
     
    Du wolltest wissen, wer unser Passagier ist, die Frau mit dem Hund? Nimm erst mal einen Schluck von dem Aurigäischen Wodka, dieses Kraut in der Flasche macht ihn samtweich. Den kann man die ganze Nacht lang trinken, wie Dubrovka.
    Stimmt, sie ist auf dem Weg nach Hause, zu ihrem Mann, sie und der Hund. Ob sie glücklich ist? Weiß ich nicht. Mit diesem speziellen Mann zusammenzukommen, ist ‘ne Aufgabe. Frauen… Und der Hund. Wir waren mit ihnen auf Shodar.
    Du kennst Shodar? Richtig, große rosa-grüne Krabben. Lassen ihre Fühler über dein Gesicht wandern, um mit dir zu sprechen. Resonanz, das ist ihre Spezialität. Wir arbeiten jetzt mit ihnen zusammen, um auf dem Gebiet von ihnen was zu lernen. Natürlich freundet sich niemand so recht mit ihnen an, wegen dieses Fühlergefummels. Aber sie sind schon in Ordnung. Man muß nur besonders drauf achten, wen man hinschickt. Bei Mitchell habe ich das versäumt, und das ist eigentlich die Ursache der Schwierigkeiten dieser Frau. Mein Fehler. Ich hätte niemals einen grünen Jungen wie ihren Mann nach Shodar mitnehmen dürfen.
    Das war vor drei, vier Jahren, bevor ich zu dieser Linie kam. Ich hatte einen leichten Frachter. Wir nahmen eine Ladung Resonit auf, und ich wußte, daß Shodar für Resonit Spitzenpreise zahlte. Viel mehr wußte ich nicht, niemand wußte eigentlich viel. Ich hätte Mitch nicht von Bord lassen sollen. Er ist ein netter Kerl – ist er immer noch – , aber wild. Du kennst den Typ: einer, wie er in den alten space operas vorkam. Groß, krauser, roter Bart, breites Lächeln, schnell da mit der Faust. Impulsiv, der Junge – immer noch, nehme ich an.
    Na ja, jedenfalls hatten wir es eilig, und er war unten und half beim Entladen. Und zwischendurch fiel ihm nichts Besseres ein, als ein paar von den Shodars nachzuäffen, die herumstanden. Wußtest du, daß sie Ultraschall aussenden? Man fühlt sich unruhig und irgendwie krank und durchgedreht, wenn man in ihrer Nähe ist. Mitch machte sich über einen der kleinen

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