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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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an dem er sie gesehen hatte. Ungeduldig suchten seine Augen die Menge ab, bis er sie wieder geortet hatte. Sie unterhielt sich gerade mit einem distinguierten älteren Paar und nippte an einem Glas Weißwein, ohne erkennbares Interesse an ihrem Getränk oder dem Gespräch zu zeigen. Sie lächelte höflich, doch ihr Blick wirkte abwesend, so als nähme sie gar nicht an dem Teil, was um sie herum vorging.
    »Du sabberst.« DeeDee stand jetzt neben ihm und folgte seinem Blick auf die Frau. »Ehrlich, Duncan«, erklärte sie ihm genervt. »Du machst dich zum Clown.«
    »Ich kann nicht anders. Ich bin ihr auf der Stelle verfallen.«
    »Zügle dich.«
    »Ich kann nicht, glaub mir.«
    »Du willst nicht, meinst du.«
    »Na schön, ich will nicht. Ich wusste nicht, dass es sich so gut anfühlt, vom Blitz getroffen zu werden.«
    »Vom Blitz?«
    »Genau. Oder von mehreren gleichzeitig.«
    DeeDee musterte die Frau kritisch und zuckte mit den Achseln. »Sie ist okay, schätze ich. Wenn jemand auf groß, dünn, perfektes Haar und makellose Haut steht.«
    »Ganz zu schweigen von ihrem Gesicht.«
    Sie lutschte lautstark an ihrer Cola. »Das auch. Das muss man ihr neidlos zugestehen. Wie üblich hat dein sexuelles Radar das schärfste Babe im ganzen Saal erfasst.«
    Er schenkte ihr ein boshaftes Lächeln. »Ich habe da so eine Gabe.«
    Das Paar löste sich von der Frau, die daraufhin ganz allein inmitten der Menge stand. »Die Lady sieht einsam und verloren aus«, sagte Duncan. »Als müsste sie von einem großen starken Bullen gerettet werden. Halt mal mein Glas.« Er drückte DeeDee seinen Drink in die Hand.
    »Hast du den Verstand verloren?« Sie baute sich vor ihm auf und verstellte ihm den Weg. »Das wäre der Gipfel der Blödheit. Ich werde nicht untätig zusehen, wie du dich selbst zerstörst.«
    »Was redest du da?«
    DeeDee sah ihn an, als würde ihr plötzlich ein Licht aufgehen. »Ach so. Du weißt es wirklich nicht.«
    »Was?«
    »Sie ist verheiratet, Duncan.«
    »Scheiße. Sicher?«
    »Mit Richter Cato Laird.«
     
    »Was hat er zu dir gesagt?«
    Elise Laird stellte ihre juwelenbesetzte Handtasche auf dem Frisiertisch ab und schlüpfte aus ihren Sandalen. Cato
war vor ihr ins Schlafzimmer hochgegangen. Er war schon ausgezogen und saß im Bademantel auf der Bettkante.
    »Wer?«, fragte sie.
    »Duncan Hatcher.«
    Sie zog eine Nadel aus ihrem Haar. »Wer?«
    »Der Mann, mit dem du in der Wagenauffahrt gesprochen hast. Während ich den Burschen vom Parkservice bezahlt habe. Das hast du doch bestimmt nicht vergessen. Groß, kernig, müsste dringend zum Friseur, gebaut wie ein Footballspieler. Der er auch war. In Georgia, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Ach, der.« Sie ließ die Haarnadeln neben ihre Handtasche fallen, löste den Haarknoten und kämmte dann mit den Fingern durch ihre Haare. Das Gesicht dem Spiegel zugewandt, lächelte sie das Spiegelbild ihres Mannes an. »Er hat mich gefragt, ob ich ihm Geld wechseln könnte. Er wollte dem Burschen vom Parkdienst ein Trinkgeld geben und hatte keinen kleineren Schein als einen Zehner.«
    »Er hat nur gefragt, ob du ihm wechseln kannst?«
    »Hmm.« Sie fasste an ihren Rücken und versuchte, den Verschluss der Diamantbrosche an ihrer Taille zu lösen. »Könntest du mir bitte helfen?«
    Cato stand vom Bett auf und trat hinter sie. Er löste den Verschluss, zog vorsichtig die Nadel aus der schwarzen Seide, reichte ihr dann die Brosche und legte die Hände auf ihre Schultern, um sie sanft zu massieren. »Hat Hatcher dich mit Namen angesprochen?«
    »Das weiß ich wirklich nicht mehr. Warum? Wer ist er?«
    »Ein Detective aus dem Morddezernat.«
    »In Savannah?«
    »Ein mehrfach ausgezeichneter Polizist und studierter Kriminologe. Mit Herz und Hirn.«
    »Beeindruckend.«
    »Bis jetzt war er ein mustergültiger Staatsdiener.«
    »Bis jetzt?«
    »Er hat diese Woche in meinem Gerichtssaal ausgesagt. In einem Mordprozess. Als ich gezwungen war, das Verfahren einzustellen, verlor er die Beherrschung. Wurde ausfallend. Ich verurteilte ihn wegen Missachtung des Gerichts zu zwei Tagen Arrest. Er wurde erst heute Nachmittag wieder entlassen.«
    Sie lachte leise. »Dann wusste er hundertprozentig nicht, wer ich bin. Andernfalls hätte er mich bestimmt nicht angesprochen.« Sie nahm die Ohrringe ab. »War die Kleine an seiner Seite seine Frau?«
    »Seine Partnerin im Dienst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er verheiratet ist.« Er streifte das Kleid von Elises Schultern und ließ den

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