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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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und spekulierten
darüber, was sie nicht wussten. Der ballistische Bericht über die Kugel, die der Gerichtsmediziner aus Napolis Leichnam geholt hatte, war inzwischen da – in keiner der landesweiten Datenbanken wurde die Waffe in Verbindung mit einem anderen Verbrechen erwähnt. Eine weitere Sackgasse.
    Worley kaute auf seinem Zahnstocher. »Warum ist sie noch nicht wieder aufgetaucht, falls sie tatsächlich im Fluss gelandet ist? Normalerweise dauert das doch nicht so lang. Zehn Tage?«
    »Vielleicht war sie nie im Fluss«, sagte Duncan.
    »Vielleicht war sie nicht mal auf der Brücke.« Die Männer drehten sich zu DeeDee um, die ihren Gedanken ausführte: »Napoli war auf dem Rückweg in die Stadt. Er hätte ihre Leiche irgendwo in South Carolina abladen können. Meilenweit nichts als Marschen und Wälder. Jede Menge Verstecke für eine Leiche.«
    »Und was ist mit ihren Sandalen?«, fragte Worley.
    »Er merkte, dass er sie vergessen hatte, hielt auf der Brücke an, um sie loszuwerden …«
    »Und da kam die Böse Hexe des Westens auf ihrem Besen angeflogen und hat ihn erschossen.«
    »Es war nur ein Gedanke, Worley«, entgegnete sie scharf.
    Zu ihrem Verdruss verlor sie auch beim Münzenwerfen und musste in den strömenden Regen hinaus, um das Mittagessen zu besorgen. Sie war gerade zurück und dabei, die Sandwiches zu verteilen, als zu aller Überraschung Cato Laird den Raum betrat.
    Er sah aus, als hätte er an jedem der zehn Tage, die seine Frau nunmehr spurlos verschwunden war, mindestens ein Pfund verloren. Seine Golferbräune war zu fahlem Grau verblasst. Die Augen lagen tief in den dunklen Höhlen. Die Schultern hingen müde herab. Er hatte sich nicht die Umstände
gemacht, einen Schirm mitzunehmen. Seine Kleider und Haare waren nass und ließen ihn noch heruntergekommener wirken. Sein unerwartetes Auftauchen ließ den ganzen Raum verstummen. Alle Augen lagen auf ihm, während er auf Duncan zuging, der gerade etwas Enthusiasmus aufzubringen versuchte, um einen Bissen von dem Sandwich zu nehmen, das DeeDee ihm aufgezwungen hatte.
    »Detective Hatcher, wir müssen reden.«
    Duncan winkte dem Richter, ihm in sein kleines Büro zu folgen. Sobald sie Platz genommen hatten, legte der Richter einen braunen Umschlag auf Duncans Schreibtisch und drehte sich dann zur offenen Tür um. »Ich denke, sie sollten dabei sein.«
    »DeeDee, Worley«, rief Duncan, der genau wusste, dass beide in Hörweite waren. Im nächsten Moment standen sie in der Tür.
    »Captain Gerard auch«, sagte der Richter. »Ist er hier?«
    »Wir arbeiten alle durch. Ich hole ihn.« DeeDee machte auf dem Absatz kehrt und ging Gerard holen.
    »Möchten Sie vielleicht einen Kaffee? Wasser?« Duncan fragte nicht aus Höflichkeit. Er machte das Angebot, um das, was der Richter ihnen über den braunen Umschlag auf seinem Schreibtisch erzählen würde, noch etwas hinauszuzögern. Der Umschlag sah unauffällig aus, aber Duncan hatte kein gutes Gefühl dabei. Falls er irgendwas enthalten hätte, was zu Hoffnung Anlass gegeben hätte, hätte sich der Richter nicht benommen, als sei das Ende der Welt gekommen.
    »Richter Laird?« Gerard quetschte sich ins Zimmer und gab ihm die Hand. »Detective Bowen sagte, Sie wollten uns sehen.«
    Nickend fasste der Richter nach dem Umschlag. »Heute Morgen beschloss ich, auch um nicht ständig an Elise zu denken, die Post anzugehen, die sich seit ihrem… Verschwinden angehäuft hat.
    Dabei fiel mir das hier in die Hände. Ich weiß nicht, wann es eingetroffen ist, aber der Poststempel stammt von dem Tag, an dem … an dem Meyer Napoli starb und Elise verschwand.« Sein Blick ging über sein gebannt lauschendes Publikum. »Ich glaube, das erklärt … Nun, sehen Sie selbst.«
    Und damit ließ er den Inhalt des Umschlags auf Duncans Schreibtisch rutschen. Es waren etwa ein Dutzend kleinformatiger Schwarzweißfotos. Einige wirkten körnig, was darauf schließen ließ, dass sie durch ein Teleobjektiv geschossen worden waren. Auf jedem einzelnen davon saßen Elise und Robert Savich zusammen, offenkundig ohne zu merken, dass sie fotografiert wurden.
    »Wie Sie sehen können, handelt es sich um mehrere Schauplätze.« Cato Laird sprach stockend, als würden Schmerz und Schrecken seine Kehle zuschnüren. »Auch die Kleidung wechselt. Das lässt auf mehrere Treffen über einen gewissen Zeitraum hinweg schließen, meinen Sie nicht auch?«
    Die Detectives studierten die Fotos, wobei sie die Bilder nur am Rand berührten, um

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