Warnschuss: Thriller (German Edition)
lügt.«
»Ich würde mein Geld darauf verwetten, dass Sie derjenige sind, der lügt«, sagte DeeDee. »Wir kennen die Zeit und den Ort des Treffens und haben einen Zeugen, der beides bestätigt. Also, denken Sie scharf nach, Savich. Konzentrieren Sie sich. Sind Sie ganz sicher, dass Sie sich letzte Woche nicht mit Elise Laird getroffen haben?«
Savich schaute sie an und trommelte gleichzeitig lässig
mit den Fingerspitzen auf die polierte Tischoberfläche. Nach ein paar Sekunden sagte er: »Ich wette, Sie lecken gern Muschis, stimmt’s?«
Sie wäre aus ihrem Stuhl geschossen, wenn Duncan nicht den Arm über ihre Brust gelegt hätte, um das zu verhindern. Genau diese wütende Reaktion versuchte Savich zu provozieren. Duncan hatte diese Lektion schmerzhaft erlernt und dafür zwei Tage in einer Zelle verbracht.
Auf der Herfahrt hatte er DeeDee ermahnt, sich vor Savichs Manipulationen in Acht zu nehmen und keinesfalls darauf zu reagieren. Savich würde alle Register ziehen, um sie abzulenken.
Duncan warf DeeDee einen warnenden Blick zu und wandte sich dann wieder an Savich. »Sie lügen. Wir wissen, dass das Treffen stattgefunden hat. Also, warum geben Sie nicht einfach auf und erzählen uns, was Sie über Elise Laird wissen.«
»Ich weiß, dass sie ein bezauberndes Mädchen ist«, sagte er. »Oder es zumindest war, als ich sie das letzte Mal sah.«
»Und wann war das?«
»Hmm, das ist lange her. Jedenfalls war sie da noch unverheiratet, und wann war das?« Jetzt konzentrierte er sich ganz auf Duncan und fragte mit seidiger Stimme: »Aber sie ist keine Frau, die man leicht vergisst, nicht wahr? Ich habe sie kennen gelernt, als sie im White Tie and Tails arbeitete. Mir steht noch vor Augen, wie sie mich das erste Mal … bediente. Ich war bezaubert.«
Er lachte laut auf. »Aha, ich sehe Ihrem Gesicht an, dass auch Sie ihrem Charme erlegen sind, Detective Hatcher. Wie beruhigend. Schön zu wissen, dass Sie dieselben niedrigen Gelüste spüren wie wir übrigen Sterblichen.«
Duncan kochte innerlich, doch seine Miene blieb kühl.
Savich schnaubte lachend und fuhr dann fort: »Damals schlug ich Elise, so bezaubernd sie auch war, vor, dass sie
es weiter bringen könnte, wenn sie ihre Brüste vergrößern lassen würde. Der Gedanke sagte ihr nicht zu. Ehrlich gesagt ist das untertrieben. Sie wollte nichts davon hören.«
Er klappte eine silberne Schatulle auf dem Schreibtisch auf und entnahm ihr eine lange schwarze Zigarette. »Möchten Sie auch eine?« Als keiner von beiden antwortete, steckte er die Zigarette in eine Elfenbeinspitze, entzündete sie mit einem goldenen Feuerzeug und klappte danach den Feuerzeugdeckel mit einem entschiedenen Klicken wieder zu, um die Flamme zu ersticken. Er inhalierte tief und blies eine Rauchsäule gegen die Decke.
»Rückblickend«, meinte er, »glaube ich, dass Elise gut daran tat, meinen Vorschlag zurückzuweisen. Ihre Brüste sind in ihrem natürlichen Zustand so weich und sexy.«
Duncan hätte Savich die Zigarette gern aus den feixenden Lippen gerissen, sie in seiner Augenhöhle ausgedrückt und den aalglatten Hurensohn durch das getönte Fenster hinter seinem Schreibtisch geschleudert.
Steif fragte er Savich, ob er Meyer Napoli gekannt habe.
»Natürlich weiß ich, wer das war.«
»Haben Sie je seine Dienste in Anspruch genommen?«, fragte DeeDee.
»Was für ein absurder Gedanke, selbst für Ihre Verhältnisse, Detective Bowen.«
»Wieso?«
»Wozu sollte ich einen Privatdetektiv mit begrenzten Mitteln und Fähigkeiten beauftragen?«
»Wo Sie doch genügend Leute beschäftigen, die für Sie die Dreckarbeit übernehmen.«
Savich blieb stumm.
DeeDee sagte: »Wir können alle befragen, die an jenem Nachmittag im Club waren. Irgendwer wird sich an Ihr Treffen mit der Frau des Richters erinnern.«
Savich reagierte lächelnd auf ihre verschleierte Drohung. Er balancierte die Zigarette auf einem Kristallaschenbecher, zog die oberste Schreibtischschublade auf und holte eine Visitenkarte heraus, die er ihr über den Tisch zuschubste. »Es gab kein solches Treffen. Ihr Spitzel lügt. Wenn Sie dennoch darauf bestehen, den Leuten die Zeit zu stehlen, kann ich Ihnen die volle Kooperation des Managers im White Tie and Tails zusichern.
Das ist seine Karte mit seiner Telefon- und Faxnummer und der E-Mail-Adresse. Kenny hat auch die Nummer seines Privathandys. Sie können ihn danach fragen, wenn Sie rausgehen.« Damit hatte er ihren Bluff platzen lassen und erhob sich. »Wenn
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