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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Verfahren eingestellt hätten, säße er jetzt hinter Gittern, statt Menschen zu vernichten. Leben zu vernichten.«
    »Duncan.« Das war Gerard. Er sagte es ruhig, aber die Mahnung hätte nicht strenger ausfallen können.
    Jede Zelle in Duncans Körper bebte vor Zorn. Er hätte für sein Leben gern etwas zertrümmert, jemanden verprügelt, doch er biss die Zähne zusammen und sagte keinen Ton mehr.
    DeeDee räusperte sich und erklärte diplomatisch: »Savich hat bestritten, sich je mit Ihrer Frau getroffen zu haben, Richter. Und es ist wenig wahrscheinlich, dass sich ein weiterer Zeuge meldet.«
    Der Richter stieß einen bebenden Seufzer aus und sank auf den nächsten Stuhl. »Diese Fotos erklären vieles. Elise hat offenbar ein Doppelleben geführt. Es gipfelte in dem Schuss auf Napoli. Dann sprang sie von der Brücke.« Er sah sie der Reihe nach an, als hoffte er, jemand würde seiner Hypothese widersprechen. Es blieb still. »Während wir nach ihr gesucht und gehofft haben, sie lebend zu finden, war sie längst tot, nicht wahr?« Seine Stimme erstarb in einem Schluchzen. »Jetzt ist alles vorbei.«
    »Falsch«, widersprach Duncan. »Vorbei ist es erst, wenn wir ihre Leiche gefunden haben.«
     
    Er stürmte aus der Zentrale und war schon auf halbem Weg zum Untersuchungsgefängnis, bevor ihm auch nur bewusst wurde, wohin er fuhr. Er wollte nur noch fliehen, weil er keine Garantie dafür übernehmen konnte, was er tun oder sagen würde, falls er nur eine Sekunde länger im Büro blieb.
    Gleichzeitig musste er unbewusst zu dem Schluss gekommen sein, dass Gordie Ballew nicht sang- und klanglos gestorben sein durfte. Er war das letzte in der langen Reihe
von Savichs Opfern, das stand so fest, als hätte Savich ihm persönlich die Gabel in den Hals gebohrt.
    Irgendwie hatte Savich sich an Gordie Ballew herangemacht und ihn überredet, dass ein blutiger Selbstmord ein weitaus ehrenwerterer Abgang wäre als jener gewaltsame Tod, den Savich ihm bereiten würde.
    Gefängnisgitter waren für ihn kein Hindernis. Savich hatte seine Tentakel überall, in jeder Branche, in jeder Verwaltungsstelle, in jeder Polizeibehörde. Sein Einfluss reichte weit und durchdrang alles. Falls er Gordie im Gefängnis eine Botschaft zukommen lassen wollte, hätte er das schockierend leicht gekonnt.
    Aber diesmal würde Duncan ihn nicht davonkommen lassen.
    Ohne sich um irgendwelche Tempolimits zu scheren, schaffte er es in Rekordzeit von den Barracks zum Untersuchungsgefängnis. Er stellte den Wagen ab, stieg aus und marschierte zum Eingang. Ihm schwebte vor, ein intensives Gespräch mit den Wachmännern zu führen, die durch ihre Unaufmerksamkeit Gordie Gelegenheit gegeben hatten, sich umzubringen. Mindestens einer von ihnen musste auf Savichs Gehaltsliste stehen.
    In diesem Moment sah er, als hätte er ihn durch die Kraft seiner Gedanken heraufbeschworen, Savich ganz gelassen durch die Eingangshalle des Gebäudes schlendern und auf den Ausgang zusteuern.
    Duncan war vor ihm bei der Tür, platzte hindurch und versperrte dem Mann den Weg. Savich zeigte sich nur kurz überrascht über die unerwartete Begegnung. »Hallo, Detective. Was für ein Zufall, dass wir uns hier treffen.«
    Duncan hatte die Fäuste geballt und presste sie an seine Seite. »Sind Sie hergekommen, um sich persönlich zu überzeugen, dass Gordie Ballew tot ist?«
    »Ach, Sie haben also von dem armen Gordie gehört. Was
für ein tragisches Leben, und was für ein schlimmes Ende. Ich bin gekommen, um seine Leiche abzuholen und ihm das letzte Geleit zu geben.«
    »Bullshit. Sie wollten sichergehen, dass er das getan hat, was Sie ihm aufgetragen haben.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.« Er neigte den schlanken Kopf zur Seite und musterte Duncan kritisch. »Sie sind ganz rot. Hat Sie dieser Vorfall so aufgeregt? Ich wusste gar nicht, dass Sie dem guten Gordie so nahe standen.«
    »Haben Sie Ihren Finger in sein Blut getaucht?«
    »Wie können Sie etwas so Abstoßendes sagen!«
    »Sie mussten dafür sorgen, dass Gordie endgültig zum Schweigen gebracht wurde und Ihnen nicht mehr gefährlich werden kann. Einem Zeitungsartikel über einen Selbstmord in der Zelle würden Sie nicht trauen. Sie mussten sich persönlich überzeugen, dass diese Plastikgabel ihren Zweck erfüllt hat.«
    Savich verdrehte die Augen. »Sie haben sich selbst übertroffen, Detective. Das ist Ihr bislang phantasievollstes Hirngespinst. Ich bin aus Nächstenliebe zu einem ehemaligen Angestellten

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