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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ausnahmsweise die Wahrheit sagen«, bemerkte Worley. »Wer hätte das für möglich gehalten?«
    Richter Laird tauchte mit rotgeränderten und wässrigen Augen aus Duncans Büro auf. »Ich habe das Gefühl, dass ich Chief Taylor hiervon persönlich in Kenntnis setzen sollte. Würden Sie mich begleiten, Bill?«
    »Sicher.«
    »Ich wäre Ihnen dankbar.«
    »Wenn das bekannt wird, wird es ziemlich unangenehm für Sie, Richter«, warnte Gerard.
    »Dessen bin ich mir bewusst. Dennoch beweisen diese Fotos nur, dass Elise und Savich sich kennen. Die beiden treiben nichts Unerlaubtes. Es geht auch nicht um Sex. Vielleicht täusche ich mich auch, was den Zeitraum angeht. Wer weiß, vielleicht wurden diese Bilder vor Jahren aufgenommen, noch bevor ich sie kennen gelernt habe.«
    Gerard sah Duncan an und überließ es ihm wortlos, diesen Irrglauben zu zerstreuen. »Ehrlich gesagt hat sich jemand gemeldet, Richter. Er behauptet, dass er Mrs Laird zusammen mit Savich in dem Club gesehen hat, in dem sie früher arbeitete. Dieses Treffen fand nur wenige Tage vor ihrem Verschwinden statt.«
    Der Richter taumelte einen Schritt rückwärts. »Was? Vor so kurzer Zeit?«
    »Sagt er.«
    »Wer ist diese Person?«
    »Ein Mann, der gegenwärtig wegen Körperverletzung in Untersuchungshaft sitzt«, erwiderte Duncan.
    »Wie lange wissen Sie das schon? Warum wurde ich nicht informiert?«
    Gerard sprang ein. »Der Mann ist Wiederholungstäter mit einem ausführlichen Vorstrafenregister. Chief Taylor nahm an, dass er es nur auf die Belohnung oder vielleicht einen Straferlass abgesehen hatte. Er hat uns gebeten, Sie mit dieser Geschichte nicht zu behelligen, solange wir sie nicht bestätigen konnten.«
    »Dennoch«, sagte Duncan, »haben wir ihn ausführlich befragt, und er schwört, dass er die Wahrheit sagt. Falls das stimmt…« Er hielt inne, um den ätzenden Magenschleim hinunterzuschlucken, der plötzlich seinen Schlund füllte. »… dann ist es möglich, dass Savich etwas mit dem Verschwinden Ihrer Frau zu tun hat.«
    »Dieser Mann im Gefängnis … Wie heißt er?«, fragte der Richter aufgewühlt. Er wirkte lebhafter und hoffnungsvoller als seit Tagen.
    »Gordie Ballew.«
    »Falls er mit Savich bekannt ist, weiß er vielleicht mehr, als er erzählt. Vielleicht weiß er sogar, wo Elise steckt.«
    Der frisch erblühte Optimismus des Mannes war fast so herzzerreißend wie die Verzweiflung zuvor. Selbst wenn sie seine Frau lebend finden würden, würde sie wegen des Mordes an Napoli angeklagt. Das schien er vergessen zu haben. Oder es war ihm gleich, solange sie nur am Leben war.
    Gerard versuchte ebenfalls hoffnungsvoll zu wirken. »Wenn überhaupt jemand Ballew zum Sprechen bringen kann, dann Duncan. Sie dürfen gern zusehen, wenn er ihn noch mal vernimmt.«
    »Er wird ihn nicht noch mal vernehmen.« Obwohl DeeDee alle angesprochen hatte, als sie vom Telefon zurückkam, sah sie ausschließlich Duncan an. »Vor einer Stunde hat sich Gordie Ballew mit dem Zinken einer Plastikgabel die Halsschlagader aufgeschlitzt. Er ist tot.«
     
    DeeDees Worte wirkten wie eine Totenglocke. Worley eilte an seinen Schreibtisch und begann die Schubladen zu durchsuchen, um die eine verbotene Zigarette zu finden, die er für solche Notfälle aufbewahrte.
    Gerard sackte auf die Ecke eines Schreibtisches und starrte verzagt auf den Boden.
    Der Richter schien die Konsequenzen von Gordie Ballews Selbstmord nicht zu überblicken. »Sie können Savich trotzdem mit ihr in Verbindung bringen, oder? Warum fragen Sie ihn nicht selbst?«
    Duncan hatte allmählich das Gefühl, in diesem Raum zu ersticken. Erst die Bilder von Savich und Elise. Dann der nagende Verdacht, dass seine Verführung von Savich inszeniert worden war. Jetzt Gordie Ballews Tod.
    Obwohl ihn jede dieser neuen Wendungen zur Verzweiflung brachte, war es ihm irgendwie gelungen, jene kühle Professionalität zu wahren, die von ihm erwartet wurde. Die eselige Frage des Richters jedoch ließ ihn explodieren.
    »Warum wir Savich nicht selbst fragen? Glauben Sie vielleicht, das hätten wir nicht schon getan?«, brüllte er mit zornbebender Stimme. »Gordie Ballew ist tot. Also hat die Begegnung von Savich mit Ihrer Frau praktisch niemals stattgefunden. Sie wurde gelöscht. Einfach so.« Er klatschte die Hände zusammen, als wollte er eine Mücke erschlagen.
    »Ist es nicht ein bisschen spät, Savich um jeden Preis festnageln zu wollen? Sie haben ihn laufen lassen! Wenn
Sie damals nicht dieses verfluchte

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