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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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braune Tönung zu leuchten. Sie fing seinen Blick auf und hob verlegen die Hand an den Kopf. »Es wächst wieder nach.«
    »Vielleicht solltest du es kurz lassen. Es ist …« Um ein Haar hätte er »sexy« gesagt, konnte das aber gerade noch zu »schick« abändern.
    Sie trug einige der neuen Sachen, ein Paar apfelgrüne Shorts, die knapp an ihre Knie reichten, und dazu ein weißes T-Shirt, unter dem sich kaum sichtbar ihr neuer BH abzeichnete. Nichts Ausgefallenes. Nichts auch nur entfernt Erotisches. Trotzdem hätte er ihr am liebsten alles vom Leib gerissen. Mit den Zähnen.
    Unvermittelt stand er auf, fragte, ob sie mit Duschen fertig sei, und verschwand, als sie Ja sagte, sofort ins Bad, wo er sich auszog und unter die Dusche stellte, deren Ablage jetzt mit Rasiercreme in einer pastellfarbenen Sprühdose, einem rosa Rasierer, Shampoo und Conditioner sowie einer Feuchtigkeitswaschlotion vollgestellt war. An der Duschstange hing ein rundes Schwammdings aus lavendelfarbenem Plastik.
    »Was für ein verdammter Müll«, brummelte er und griff nach dem guten alten Seifenstück.
    Aber der verdammte Müll erregte ihn. Der Warmwasserhahn blieb zugedreht.
    Als er aus dem Bad kam, saß sie auf dem Sofa und sah fern. »Was läuft?«, fragte er.
    »Ein Klassiker.«
    »Der Film ist in Schwarzweiß.«
    »Mir egal.«
    »Wer ist das?«
    Sie runzelte die Stirn über seine Ahnungslosigkeit. »Natalie Woods natürlich.«
    »Aha.« Er ließ sich am anderen Ende des Sofas nieder. »Und worum geht’s?«
    »Sie und Steve McQueen hatten einen One-Night-Stand, an den er sich kaum erinnern kann, aber sie wurde dabei schwanger. Also spürt sie ihn auf und bittet ihn, ihr zu helfen, das Kind abtreiben zu lassen – als der Film entstand, waren Abtreibungen noch illegal und wurden heimlich im Hinterzimmer durchgeführt.
    Steve McQueen muss genug Geld auftreiben, um die Abtreibung zu bezahlen, was nicht so einfach ist, aber jetzt hat er die Summe zusammen. Nur dass sie in Panik gerät, als sie zu dem vereinbarten Treffpunkt kommen – diesem gespenstischen, kalten, leeren Gebäude.
    Sie flippt aus und beginnt zu schreien. Er – er hat draußen im Gang gewartet – stürmt durch die Tür und brüllt den Engelmacher an: ›Wenn du sie anrührst, bring ich dich um!‹ Dann nimmt er sie in den Arm, während sie weint. Das ist meine Lieblingsszene. Die und die gleich danach, in der sie hinten im Taxi sitzen und er den Arm um sie legt, während sie an seiner Brust einschläft.«
    Duncan sah sie mit großen Augen an. »Wahnsinn.«
    »Es ist ein guter Film.«
    »Nein, ich meine dich. Wir kannst du dich an all das erinnern? Wie oft hast du ihn gesehen?«
    »Ein Dutzend Mal oder öfter.« Zu seiner Überraschung griff sie nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.
    »Willst du ihn nicht zu Ende sehen?«
    »Es ist ein Märchen. Es gibt ein Happy End.«
    »Glaubst du nicht an Happy Ends?«
    Sie sah ihn an. »Glaubst du daran?«

26
    »Früher schon«, sagte er. »Jetzt bin ich nicht mehr so sicher.«
    Sie ließ den Kopf mutlos gegen die Rückenlehne sinken. »Ich bin mir auch nicht mehr sicher. Ich glaube, ich war schrecklich naiv, vielleicht sogar dumm.« Sie lächelte voller Selbstzweifel. »Vielleicht habe ich zu viele Filme gesehen. Mein Plan bestand darin, Cato zu heiraten, damit ich Beweise gegen ihn sammeln konnte, die ich später den Behörden übergeben würde. Er würde verurteilt und ins Gefängnis gesteckt.
    Damit hätte ich Chet gerächt, und Catos kriminelle Karriere wäre beendet. Er könnte die gutgläubigen Menschen, die ihn ins Amt gewählt hatten, nicht länger täuschen.« Sie holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. »Danach könnte ich ganz von vorn anfangen. Als unbeschriebenes Blatt. Ein Neubeginn, ein neues Leben.«
    Sie lachte traurig. »Das hier war nicht eingeplant. Ich hatte keinen Notplan für den Fall, dass er mir auf die Schliche kommen würde, bevor ich ihn bloßstellen konnte.« Sie sah Duncan an und fragte: »Wie wird das alles enden?«
    »Ich weiß es nicht. Wir haben keine Beweise. Nichts außer deiner Aussage, und die allein genügt nicht.«
    »Das ist mir klar. Außerdem bin ich offiziell tot.«
    »Du bist ganz sicher tot, falls Savich oder Laird erfahren sollten, dass du noch lebst. Ich kann dich nicht ewig verstecken und schützen.«
    »Chets Brief?«
    Er zog die Stirn in Falten. »Genügt auch nicht. Zu viel Raum für einen guten Verteidiger, um sich daran vorbeizumogeln.«
    »Was

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