Warnschuss: Thriller (German Edition)
wir diese Schweine festnageln können.«
Sie ging einen Einkaufswagen holen und verschwand, um ihre Einkäufe zu erledigen. Er rutschte in eine der Nischen in der Snackbar, saß dort, zutzelte an seiner knallroten Limo und malte sich in leuchtenden Farben aus, wie Savich und Cato Laird in Ketten zum Schafott geführt wurden. Wie ein Schafott auch immer aussehen mochte.
Er holte sein Handy heraus und rief DeeDee an.
»Hey!« DeeDee wirkte aufrichtig erfreut, dass er sich meldete. »Ich hatte deinen Anruf nicht erwartet.«
»Wie steht’s?«
»Die Haare stehen mir in alle Himmelsrichtungen ab. Worley ist ein Kretin. Alles wie immer.«
»Ansonsten.«
»Hast du zufällig heute Morgen Richter Lairds Pressekonferenz mitbekommen?«
»Offenbar hab ich die verschlafen«, log er.
»Der Mann ist am Ende.«
Der Hurensohn hatte sogar DeeDee getäuscht, die beste Menschenkennerin in Duncans Umkreis.
»Wir sind am Aufräumen. Dothan hat anhand der Zahnabdrücke die Identität der Leiche bestätigt und anschließend die Autopsie vorgenommen. Sie ist ertrunken. Hättest du gedacht, dass sie Drogen genommen hat?«
»Bestimmt nicht.«
»O doch. Falls sie für Savich verkauft hat, hat sie die Ware auch probiert. Dothan fand Spuren von mehreren illegalen Substanzen, aber die haben sie nicht umgebracht, darum hat er ihre Leiche freigegeben, auch wenn noch nicht klar ist, wann und wo sie bestattet wird.«
»Irgendwas Neues über Savich?«
»Nichts außer dieser Fotoromanze mit der verstorbenen Mrs Laird.«
»Er hat Gordie erwischt.«
»Dabei fällt mir ein«, sagte sie, »dass du ganz vergessen hast, von deinem kleinen Handgemenge im Untersuchungsgefängnis zu erzählen.«
»Ist mir entfallen.«
»Natürlich. Die Nachricht hat heute Morgen hier eingeschlagen. Je nach Quelle hast du dich entweder mit Savich angelegt und lautstark gestritten …«
»Oder?«
»Oder ihr habt euch richtig gefetzt und seid beide in der Notaufnahme gelandet.«
»Weiß Gerard davon?«
»Er hat dir verziehen. Hier hätte jeder, der so kurz nach Gordies Tod mit Savich zusammengestoßen wäre, genauso reagiert. Der Captain hat jemanden rübergeschickt, der die Wachleute über seinen Suizid befragt, aber da weiß natürlich niemand nix.«
»Überrascht mich nicht.« Er nahm einen Schluck, um ein paar Sekunden zu gewinnen. Als er das Gefühl hatte, dass genügend Zeit verstrichen war, sagte er: »Ich habe nachgedacht, DeeDee.«
»Warte, ich hole schnell was zum Schreiben.« Keine Sekunde später war sie wieder am Hörer. »Okay.«
»Ich möchte, dass du rausfindest, ob es eine Verbindung zwischen Meyer Napoli und Savich gibt.«
»Du meinst außer den Fotos?«
»Genau, ich meine eine persönliche Verbindung. Von Angesicht zu Angesicht. Wahrscheinlich ist das weit hergeholt, aber man kann nie wissen.«
»Napoli hat kaum in Savichs Liga gespielt. Das hat er selbst gesagt – wozu sollte er Napoli brauchen?«
»Halte einfach die Augen offen und Ausschau, ob sich irgendwas auftut«, sagte er. »Fang mit Napolis Sekretärin an. Sie wird sich bestimmt nicht sperren, schließlich hat sie ihren Chef gemocht und will daher wissen, wer ihn auf dem Gewissen hat.«
»Du glaubst, Savich …«
»Ich sagte, es ist weit hergeholt.«
»Okay, ich rufe die Sekretärin an. Wonach genau soll ich suchen?«
»Keine Ahnung. Und noch was …« Er hielt inne, als müsste er nachdenken. »Es könnte ganz nützlich sein, ein paar Hintergrundinformationen über die Leute zu sammeln, die Savich aus dem Weg geräumt hat. Gordie Ballews Geschichte kennen wir schon. Aber was ist mit Freddy Morris oder diesem Andre Bonnet, dessen Haus in die Luft
geflogen ist? Wenn wir in ihrer Vergangenheit wühlen, stöbern wir vielleicht jemanden auf, der irgendwas weiß oder etwas über Savich gehört hat, das uns weiterhilft. Damit wir wenigstens genug in der Hand haben, um einen Durchsuchungsbefehl zu bekommen. Was meinst du?«
Er wusste, dass sein Anliegen nicht leicht zu verkaufen war, und stellte sich vor, wie sich die ungezupften Brauen seiner Partnerin tief über der Nasenwurzel zusammenzogen. »Könnte klappen«, sagte sie ohne rechte Überzeugung. »Was hoffst du denn zu finden?«
»Weiß ich nicht. Das wissen wir erst, wenn wir es gefunden haben.« Er machte erneut eine strategische Pause und seufzte dann: »Ach Mist, wahrscheinlich klammere ich mich an einen Strohhalm. Vergiss es. Ich werde mir noch mal den Kopf zerbrechen.«
»Regnet es bei dir immer
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