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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sollen wir jetzt tun?«
    »Erst muss ich wissen, welche Gerichtsverfahren Laird für Savich gedreht hat. Die Aktenzeichen, Namen der Angeklagten, Art der Anklagen. Dazu müssen wir Nachforschungen anstellen. Und zwar heimlich, weil wir uns nicht in die Karten schauen lassen dürfen.
    Außerdem müssen wir weitere Opferlämmer wie Chet ausfindig machen. Falls wir jemanden finden, der schon ewig im Gefängnis schmort und mit jedem Tag mehr verbittert, wird er vielleicht mit sich handeln lassen, wenn wir ihm eine Strafmilderung oder sogar einen kompletten Straferlass anbieten. Allerdings haben wir das schon probiert.«
    »Alle sind gestorben.«
    »Alle sind gestorben.« Er stand auf und ging auf und ab. »Du hast gesagt, es gibt keine schriftlichen Unterlagen, keine Telefonaufzeichnungen, keine Quittungen, gesperrten Schecks oder Kontoauszüge.«
    Sie hatte seine Aufzählung kopfschüttelnd angehört. »Es gibt einen Safe im Arbeitszimmer, aber Cato hat mir nie die Kombination verraten.«
    »Den Safe können wir öffnen, falls wir je einen Durchsuchungsbefehl bekommen. Aber um den zu kriegen, brauchen wir einen guten Grund. Was ist mit seinem Büro im Gericht?«
    »Er würde nicht wagen, die Belege für solche Transaktionen im Gerichtsgebäude aufzubewahren, oder?«
    »Wahrscheinlich nicht. Außerdem brauchen wir auch dort einen Durchsuchungsbefehl.« Er klatschte die Faust in die offene Hand. »Wie zahlt Savich ihn?«
    »Ich vermute, dass Cato ein Konto im Ausland hat. Vielleicht auf den Cayman-Inseln. Wir waren einmal dort.«
    »Wahrscheinlich hast du recht, aber um an diese Akten zu kommen, bräuchten wir das FBI, jede Menge offizieller Bescheinigungen und juristischer …« Er verstummte mitten im Satz.
    »Juristischer Bescheide«, vervollständigte er den Satz gedankenverloren. »Darüber muss ich noch mal nachdenken.«
    »Okay, ich mache Essen. Du denkst nach.«
    Er versuchte es, aber dass sie in der Küche hantierte, erschwerte das Denken. Er saß am Tisch, einen Zettel vor sich, den Stift in der Hand, um Notizen zu machen. Doch immer wieder lenkte ihn etwas ab.
    Elise, die etwas aus dem obersten Fach holen wollte, wobei sich ihr T-Shirt hob und einen Hautstreifen entblößte.
    Elise, die sich bückte, um ein Sieb aus dem Unterschrank zu nehmen.
    Elises Brüste, die auf Augenhöhe an ihm vorbeischaukelten.
    Seine Frustration wuchs proportional zu seiner Zerstreuung, und das machte ihn wütend. Schließlich gab er es auf, arbeiten zu wollen, und deckte den Tisch. Sie trug das Essen auf. Anscheinend hatte sie den düsteren Schatten gespürt, der sich über sein Gemüt gelegt hatte, denn sie versuchte kein Gespräch in Gang zu bringen. Sie aßen praktisch schweigend.
    Schließlich stellte sie fest: »Gute Shrimps.«
    »Frisch vom Boot.«
    »Möchtest du noch etwas Baguette?«
    »Nein danke.«
    »Salat.«
    »Auch nicht.«
    »Sicher?«
    Er warf eine leere Shrimpschale in die mittlerweile übervolle Abfallschale auf dem Tisch und steckte sich den Garnelenschwanz in den Mund. »Ja. Klar doch. Warum sollte ich nicht sicher sein?«
    »Ich weiß nicht. Du bist furchtbar still.«
    »Ich denke nach.«
    »Ach so.« Sie riss ein Küchentuch von der Rolle, die er auf den Tisch gestellt hatte, und wischte ihre Hände ab. »Ich habe schon vorhin nachgedacht.«
    »Worüber?«
    »Ich habe mir überlegt, dass wir uns schon früher begegnet wären, wenn ich Chets Brief zur Polizei gebracht hätte, sobald ich ihn bekommen hatte.«
    »Aber das hast du nicht, richtig?« Er riss ebenfalls ein Küchentuch ab und wischte sich den Mund trocken. »Stattdessen hast du dich an Savich rangemacht und mit Cato ins Bett gelegt.«
    Sie sah ihn an, als hätte er sie geohrfeigt. Aber nachdem der erste Schock verdaut war, kam die Wut. »Ganz genau.«
    »Ja, ja, du hast getan, was du tun musstest. Und dabei alles eingesetzt, was du hast. Wobei jeder weiß, was das ist. Erst hast du Cato Laird damit rumgekriegt, dann mich. Wahrscheinlich auch Savich, obwohl du das abstreitest. Wie gut, dass du dein Kapital immer dabeihast. Darauf kannst du dich jederzeit verlassen, oder?«
    Sie schob den Stuhl so energisch zurück, dass er über den Boden schabte. »Du kannst ein richtiges Schwein sein.«
    Er sprang genauso schnell auf. »Aber immerhin bin ich keine –« Er konnte sich gerade noch bremsen, aber das unausgesprochene Wort stand wie eine Mauer zwischen ihnen, gefangen in der Spannung über dem Tisch.
    »Sei kein Feigling, Duncan. Sprich es aus. Immerhin

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