Warnschuss: Thriller (German Edition)
mitfühlenden Flüstern, »wir wussten praktisch vom ersten Tag an, dass du mit Chet Rollins verwandt bist.«
»Ihr habt nie erkennen lassen …«
»Nein, das wäre auch unklug gewesen, oder? Du musst wissen, dass wir alle Menschen genau überprüfen, bevor wir sie an uns heranlassen, Elise. Wir sind beinahe paranoid, aber diese Paranoia hat sich als sehr nützlich erwiesen.«
»Was hat mich verraten?«
»Du hast dich von den anderen abgehoben. Du wolltest unbedingt im White Tie and Tails arbeiten, aber du passtest nicht ins Bild. Du hast kein Talent zum Freudenmädchen, das war nicht zu übersehen. Obwohl bei uns die Einkünfte direkt davon abhängen, wie nett die Mädchen zu den Kunden sind, bliebst du unnahbar und distanziert. Natürlich hat das erst meine Neugier und dann meinen Verdacht erregt. Ich brauchte nicht besonders tief zu graben, um auf deine Verbindung zu Chet Rollins zu stoßen.«
Sie spürte das Gewicht von Duncans Pistole, die in der Handtasche auf ihrem Schoß lag, und fragte sich, ob sie die Waffe ziehen konnte, bevor Savich sie erschoss. Sie zweifelte nicht daran, dass er es tun würde. Später. Im Moment genoss er die Situation zu sehr.
»Als ich Cato von deiner Verwandtschaft mit Rollins erzählte, geriet er in Panik. Er glaubte, du könntest handfeste Beweise in der Hand haben, die ihn mit dem Abgang deines Halbbruders in Verbindung bringen. Er wollte dich postwendend loswerden, wollte dich in einen tödlichen Unfall auf dem Highway verwickeln, wenn du abends aus dem Club heimfuhrst. Aber ich habe ihn überredet zu warten. Ich war von dir fasziniert. Ich wollte beobachten, was du als Nächstes unternimmst.
Bald wurde offenbar, dass du nichts außer ein paar Verdächtigungen gegen uns in der Hand hattest. Dass du auf Informationen, Beweise aus warst«, flüsterte er, als wäre das ein Geheimnis, das sie beide teilten. »Als du bei mir im White Tie and Tails nicht fündig wurdest, zogst du zum Country Club weiter. Mit der ausdrücklichen Absicht, Cato kennen zu lernen. Habe ich bis dahin recht?«
Sie antwortete nicht, aber das war auch nicht nötig.
»Hier nimmt die Geschichte eine interessante Wendung. Bis zu diesem Punkt warst du für Cato nichts als ein Name.
Eine Bedrohung. Die er aus der Welt schaffen wollte. Aber nachdem er dich kennen gelernt hatte, kam er zu dem Schluss, dass du ihm lebendig wesentlich lieber warst. Er erkannte, dass er dich am besten im Auge behalten kann, wenn er dich heiratet und du unter seinem Dach wohnst, wo er dich Tag und Nacht beobachten konnte und du ihm jederzeit Rechenschaft schuldig warst. Natürlich hätte er deinen appetitlichen Körper jederzeit zur freien Verfügung. Er konnte dich nach Herzenslust vögeln.«
Sie zuckte zusammen, was ihn lächeln ließ.
»Arme Elise. All die Nächte, die du mit Cato verbracht hast, hast du dich umsonst hergegeben. Du konntest gar nichts finden, was ihn mit mir in Verbindung gebracht hätte, weil wie in all meinen Partnerschaften allein ich die Buchführung übernommen hatte.«
Ihr Blick fiel auf den Computer auf dem kleinen Tisch an der Wand.
Er lachte. »Du würdest das Passwort nie knacken, meine Liebe, selbst wenn ich dich probieren lassen würde. Die grausame Ironie ist, dass du den Falschen geheiratet hast, wenn du wirklich nach Beweisen suchen wolltest. Und jetzt hast du einen weiteren unglücklichen Fehler begangen.« Seine Lippen schnurrten zu einem mitleidigen Schmollmund zusammen. »Wirklich zu schade, dass ich dich nicht am Leben lassen kann. Was für eine Verschwendung von Schönheit und …«
Die Hand, die mit der Pistole auf sie zielte, zersplitterte in einem Blutregen.
Savich brüllte auf. Die Pistole fiel klappernd zu Boden. Duncan kam hinter ihr angerannt und setzte über den Schreibtisch. Er packte Savich am Pferdeschwanz, drehte seinen Kopf zur Seite und knallte ihn auf die Tischplatte. Der Wangenknochen splitterte unter dem Aufprall, und Savich heulte vor Zorn und Schmerz auf. Duncan presste
den Pistolenlauf so fest auf Savichs Schläfe, dass das Metall in die Haut drückte.
Ohne den Blick auch nur eine Sekunde von Savich zu wenden, brüllte er: »DeeDee!«
»Ich komme!«
Ihre Stimme hallte vom anderen Ende des Gebäudes her, und Elise hörte rennende Schritte. Sie sprang aus ihrem Stuhl hoch und prallte mit der Detektivin zusammen, die eben durch die Tür gelaufen kam.
»Übernimm sie«, befahl Duncan.
DeeDee Bowen schleuderte Elise gegen die Wand und zielte mit der Pistole auf
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