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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Fuß von der Bremse und stemmte ihn auf das Gaspedal. Reifen quietschten und Gummigestank stieg auf, als er über die leere Straße schoss.
    Zwei Wochen waren seit dem Galaempfang vergangen, doch immer noch suchte ihn in stillen Momenten, manchmal sogar in der größten Hektik, die Erinnerung an seine Begegnung mit Elise Laird heim. So kurz sie auch gewesen war, so beschwipst er sich auch gefühlt hatte, sie war ihm in allen Einzelheiten im Gedächtnis geblieben: ihr Gesicht, der Duft ihres Parfüms, das Schlucken in ihrem Hals, als er sie belästigt hatte. Was für ein Idiot. Sie war eine wunderschöne Frau, die nichts getan hatte, was diese Beleidigung gerechtfertigt hätte. Allein die Vorstellung, dass sie vielleicht tot war …
    Er räusperte sich. »Ich weiß nicht, wo ich hinfahren muss.«
    »Ardsley Park. Washington Street.« DeeDee nannte ihm die Adresse. »Echt protzig.«
    Er nickte.
    »Alles okay, Duncan?«
    »Klar doch, wieso?«
    »Ich meine, hast du ein komisches Gefühl dabei?«
    »Komisch?«
    »Komm schon«, drängte sie genervt. »Der Richter ist nicht gerade dein persönlicher Liebling.«
    »Deshalb wünsche ich ihm nicht gleich den Tod.«
    »Das weiß ich. Ich meine ja nur.«
    Er sah sie finster an. »Du meinst was?«
    »Siehst du? Genau das meine ich. Du überreagierst jedes Mal, wenn sein Name fällt. Sofort liegen deine Nerven blank.«
    »Er hat Savich laufen lassen und mich eingebuchtet.«
    »Und du hast dich bei seiner Frau zum Affen gemacht«, erwiderte sie genauso erbost wie er. »Du hast mir immer noch nicht verraten, was du zu ihr gesagt hast. War es wirklich so schlimm?«
    »Wie kommst du darauf, dass ich was Schlimmes gesagt habe?«
    »Weil du es sonst erzählt hättest.«
    Er nahm eine Ecke zu schnell und überfuhr ein Stoppschild.
    »Hör zu, Duncan, ich muss es wissen, wenn du mit diesem Fall Probleme hast.«
    »Das ist ein Fall wie jeder andere.«
    Doch als er in die Washington Street bog und einen Block weiter die Einsatzfahrzeuge stehen sah, trocknete sein Mund aus. Die Straße wurde von einem breiten Mittelstreifen mit uralten Eichen, Kamelien und Azaleen geteilt. Auf beiden Seiten erhoben sich stattliche Villen, die vor Jahrzehnten mit altem Geld erbaut worden waren.
    Er hupte sich mit kurzen Stößen durch die auf der Straße herumstehenden Nachbarn in Pyjamas und drückte dann noch einmal energisch auf die Hupe, um einen Kameramann und Reporter zu verscheuchen, die ihre Kamera vor dem makellos gemähten Rasen in Position bringen wollten,
hinter dem sich ein beeindruckendes Haus im Kolonialstil mit vier konischen Säulen und einem breiten Balkon im Obergeschoss erhob.
    »Wie ist das Fernsehen so schnell hierhergekommen? Die schlagen uns jedes Mal«, beschwerte sich DeeDee.
    Duncan brachte den Wagen neben dem Krankenwagen zum Stehen und stieg aus. Sofort wurde er von Schaulustigen und Reportern mit Fragen bombardiert. Ohne auch nur eine einzige davon zu beantworten, ging er auf das Haus zu. »Hast du Handschuhe dabei?«, fragte er DeeDee. »Ich habe meine vergessen.«
    »Wie immer. Ich habe ein Ersatzpaar dabei.«
    DeeDee musste für jeden seiner Schritte zwei machen, als er den Kiesweg zum Haus hinaufmarschierte, der zu beiden Seiten mit liebevoll gepflegten Blumenbeeten gesäumt war. Schon jetzt war das Haus mit gelbem Absperrband gesichert. Der Streifenpolizist an der Haustür erkannte sie und hob das Band so weit an, dass sie sich darunter hindurchducken konnten. »Nach links«, sagte er.
    »Passen Sie auf, dass niemand einen Fuß auf den Rasen setzt«, wies Duncan ihn an. »Nein, sorgen Sie dafür, dass alle hinter dem Mittelstreifen bleiben.«
    »Es ist schon eine weitere Einheit unterwegs, um den Tatort abzusichern.«
    »Gut. Spurensicherung?«
    »Ist schon da.«
    »Wer hat die Presse informiert?«
    Der Polizist zuckte mit den Achseln.
    Duncan trat in die riesige Eingangshalle. Der Boden war mit weißem Marmor belegt, in den hier und da winzige schwarze Quadrate eingelassen waren. Eine Treppe führte an der geschwungenen Wand entlang nach oben. Über ihnen erstrahlte ein Kristalllüster in vollem Glanz. Ein riesiger frischer Blumenstrauß erhob sich auf einem Tisch mit
geschnitzten, vergoldeten Beinen, und darüber hing ein dazu passender hoher Spiegel.
    »Schöööön«, hauchte DeeDee halb laut.
    Ein weiterer uniformierter Polizist grüßte sie mit Namen und deutete dann mit dem Kopf zu einem breiten Bogengang zu ihrer Linken hin. Sie traten in einen vornehmen

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